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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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Entführung sagen!“ Eindringlich sah Miley sie an. „Bitte, das musst du mir versprechen! Wenn hinterher jemand die Polizei ruft und …“
    â€žHey, wofür hältst du mich?“ Beruhigend legte Juna ihr eine Hand auf die Schulter. „Du dürftest mich lange genug kennen, um zu wissen, dass ich so was niemals hinter deinem Rücken tun würde, oder?“
    Juna ging los, und Teri sah Fletcher fragend an. „Was ist eigentlich mit Mike und Sniffy? Ich ruf besser mal bei den beiden an und frage nach, ob bei ihnen alles in Ordnung ist.“
    Auch sie verschwand, und Fletcher nickte. „Wahrscheinlich hat Teri recht. Wir …“
    Er kam nicht dazu, auszureden, denn da klingelte erneut ein Handy.
    Dieses Mal war es das von Miley.
    Ein kurzer Blick aufs Handy genügte, und sie wusste, wer sie da anrief. Die Nummer war wieder unterdrückt.
    Die Stimme …
    â€žHabt ihr den Tresor auf?“, fragte der Entführer ohne Einleitung.
    â€žJa“, antwortete Miley kurz angebunden. „Haben wir.“
    â€žGut. Was habt ihr vorgefunden?“
    Miley lenkte ihren Blick auf die entsprechenden Unterlagen und zählte sie auf. „Laut den Dokumenten wohnt Patrick Templeton in Palm Harbor“, schloss sie.
    â€žIn Ordnung, das habt ihr gut gemacht“, entgegnete di e Stimme – un d obwohl sie nicht viel gesprochen hatte und nach wie vor wie eine Computerstimme klang, fand Miley, dass sie irgendwie freier redete als zuvor. Nicht so einstudiert. Aber das täuschte wahrscheinlich nur. „Dann schlage ich vor, dass ihr euch jetzt auf den Weg nach Palm Harbor macht. Ich melde mich wieder, wenn ihr in der Wohnung seid. Beeilt euch also besser.“
    â€žNach Palm Harbor? Aber wir …“
    Doch da war die Leitung auch schon unterbrochen.
    Craigs Atem ging stoßweise und gepresst. Im Sarg war es jetzt so stickig und heiß, dass er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Und dann dieser durchdringende Gestank nach Alkohol …
    Das Brennen in seinen Augen hatte immer noch nicht nachgelassen. Der Flüsterer hatte ihm Wodka ins Gesicht gekippt. Craig hatte Angst, dass seine Sehkraft womöglich in Mitleidenschaft gezogen worden war, doch die undurchdringliche Dunkelheit um ihn herum machte es ihm unmöglich, das genau zu sagen. Er hätte blind sein können, ohne es zu merken!
    Vorhin, als er kurz Mileys Stimme gehört hatte, war sie ihm wie ein rettender Engel erschienen. Für einen kleinen Moment war er sicher gewesen, dass jetzt alles gut werden würde. Doch dann hatte er den schrecklichen Schmerz in seinen Augen verspürt, und der Sargdeckel war wieder zugeschlagen worden.
    Seitdem hatte sich nichts mehr getan. Craig hörte nur immer wieder dieses schaurige Heulen, das ihm vorhin solche Angst eingejagt hatte. Inzwischen nahm er an, dass es von irgendwelchen Tieren aus einem Zoo oder Tiergarten stammte.
    Egal. Er glaubte sowieso nicht, dass er diese Tortur noch lange überstehen würde, und inzwischen fragte er sich, ob sein Entführer überhaupt wollte, dass er je lebendig aus diesem verdammten Sarg herauskam.
    Langsam war er sich da gar nicht mehr so sicher.
    Es ging hier nicht um Geld. Craig hätte schon längst alles, was er besaß, dafür gegeben, um sich freizukaufen. Doch dafür schien sein Entführer sich überhaupt nicht zu interessieren. Also, warum tat man ihm das alles hier an? Diese Frage stellte er sich immer wieder. Doch leider gab es dafür genügend Gründe, das wusste er genau.
    Denn Craig hatte mehr Feinde, als er zählen konnte, und das zu Recht. Bisher war er alles andere als ein guter Mensch gewesen.
    Nein, ganz und gar nicht.
    Dennoch – eines wusste er sicher: Wenn es ihm tatsächlich gelingen sollte, mit heiler Haut aus dieser Sache herauszukommen, würde er sein Leben radikal ändern. Er würde noch einmal von vorn anfangen – mit Miley an seiner Seite.
    Falls sie mich dann überhaupt noch will …
    Salzige Tränen liefen ihm über die Wangen. Er schluchzte leise. Es war lange her, dass er zum letzten Mal geweint hatte, doch jetzt heulte er wie ein kleines Baby. Und er schämte sich nicht einmal dafür. Dinge wie Macht und Geld erschienen ihm plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Alles, was zählte, waren die Menschen, die man liebte und denen man vertraute.
    Aber ob er jemals einen von ihnen wiedersehen würde?
    1. November,

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