Solange du atmest
meine, so ein Datenträger ist nun mal nicht gerade groÃ. Wie sollen wir den so einfach finden, ohne aufzufallen? Hört mal, ich sagâs ja nicht gerne, aber vielleicht sollten wir doch die Polizei einschalten. Ich meine, wenn wir der Stimme nicht liefern können, was sie will, sind die Cops womöglich die einzige Chance, die Craig noch hat.â
âSpinnst du?â, fuhr Juna sie an. âMensch, denk doch mal nach: Wenn wir die Polizei einschalten, hat Craig gar keine Chance. Willst du das etwa riskieren?â
Hastig schüttelte Teri den Kopf. âNein, natürlich nicht. Ich â¦â
âNa also.â Juna holte tief Luft und fuhr dann deutlich leiser fort: âIch kann mir einfach nicht vorstellen, dass derjenige, der Craig in seiner Gewalt hat, da irgendwelchen Spaà versteht. Miley hat die klare Anweisung bekommen, die Cops da rauszuhalten. Also sollten wir das auch genau so machen.â
Miley dachte kurz nach und nickte dann. âJuna hat recht. Wenn überhaupt, dann informieren wir die Polizei erst, wenn es gar nicht mehr anders geht.â Sie wandte sich an Fletcher. âVielleicht sollten wir versuchen, Mike und Sniffy zu erreichen. Sie könnten noch mal probieren, mit einer der Stripperinnen zu sprechen.â
âDu meinst also, sie würden sich geschickter anstellen als ich?â Fletcher hob eine Augenbraue. âTut mir leid, aber ich glaube, wir kommen an der Stelle einfach nicht mehr weiter. Ich â¦â
âPsst!â, raunte Juna ihnen da zu. âSeht mal: Wir bekommen Besuch!â
Miley sah durchs Beifahrerfenster und erblickte eine junge Frau, die vor dem Klub stand. Sie schaute sich suchend um und kam dann geradewegs auf sie zu. Im wenig schmeichelhaften Schein der StraÃenlaterne sah Miley, dass sie ziemlich spärlich mit einem extrem kurzen Minirock und einem winzigen Glitzertop bekleidet war. Das blonde Haar trug sie hochtoupiert, und sie war so stark geschminkt, dass Miley unmöglich ihr Alter schätzen konnte. Sie hätte achtzehn sein können, genauso gut aber auch fünfunddreiÃig. Dafür konnte kaum ein Zweifel daran bestehen, welchen Job sie im Bettyâs ausübte: Sie war eindeutig eine Stripperin.
Während sie sich näherte, warf sie immer wieder nervöse Blicke über ihre Schulter zurück. Anscheinend fürchtete sie, beobachtet zu werden. Doch der Türsteher war im Moment nicht zu sehen, und die beiden anderen Sicherheitsmänner sahen wohl gerade im Klub nach dem Rechten.
Die Frau erreichte den Wagen, und Miley lieà die Seitenscheibe herunter.
âIch hab nicht viel Zeitâ, sagte die Stripperin. âMein Name ist ⦠Ihr könnt mich Chrystal nennen.â Sie sah an Miley vorbei zu Fletcher hinüber. âIch hab gehört, wie du drin nach Craig gefragt habt. WeiÃt du vielleicht â¦â Sie brach ab, fuhr sich nervös durchs Haar und seufzte. âAlso, es ist so ⦠Ich ⦠Hat zufällig einer von euch seine Handynummer? Er ist schon seit ein paar Tagen nicht mehr aufgetaucht, und ich muss dringend mit ihm sprechen â¦â
âWoher kennst du Craig eigentlich?â, hakte Juna nach. Miley musterte sie irritiert. Dann wurde ihr plötzlich klar, dass sie hoffte, so zu erfahren, was Chrystal über ihn wusste.
âNa, ich arbeite hier, und ihm gehört dieser Klub!â
Miley riss die Augen auf. âWie war das?â, fragte sie ungläubig nach. âSoll das heiÃen, Craig ⦠also, er ist der Besitzer von Bettyâs ?â
âJa, sicher. Er war derjenige, der mich eingestellt hat. Und ich wollte ihn bitten, mir einen kleinen Vorschuss zu geben, weil mein Vermieter Druck macht. Leider ist er der Einzige, der darüber entscheiden kann, und ohne die Kohle bin ich total aufgeschmissen.â Fragend blickte sie in die Runde. âAlso, hat jetzt einer seine Nummer oder nicht?â
Fletcher schüttelte den Kopf. âTut mir leid, aber wie du mitgekriegt hast, versuche ich ja gerade selbst, ihn zu finden.â
Die Tänzerin lieà die Schultern hängen. âNa ja, schon gut. Kann man nichts machen.â
Sie wollte gerade gehen, da rief Fletcher sie noch einmal zurück. âSag mal, du weiÃt nicht zufällig, wo ich Craigs Büro finden kann?â
âDoch, klar â es ist auf der hinteren Seite des Gebäudes, hinter den Umkleidekabinen. Auf der Tür steht dick und
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