Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
Vom Netzwerk:
auf die Luke zu. Das Mädchen wartete, um sicherzugehen, daß sich der Offizier nicht befreien konnte, nickte zustimmend und trat auf den Gang hinaus. Kyle folgte mit etwas Ermunterung von Rosco.
    Rosco war gebaut wie eine Tonne. Er hatte einen blonden Bürstenschnitt, eine plattge-

    schlagene Nase und winzige, blaue Augen. Sie funkelten wissend. »Das Leben ist beschissen, was? Besonders wenn man ein nichtsnutziger, Schleim fressender, imperialer Parasit ist.«
    Kyle, der wußte, daß man ihn nur reizen wollte, schwieg. Seine Chance würde kommen, zumindest hatte das sein Ausbilder für Selbstverteidigung versprochen, und Geduld war der Schlüssel zum Erfolg.
    Ein großer, dünner Mann erschien plötzlich aus dem Nichts und schloß sich ihnen an.
    Kyle erkannte, daß seine Gefangennahme nicht im voraus geplant gewesen war, sondern spontan und fachmännisch in die Tat umgesetzt worden war. Man konnte über die Rebellen sagen, was man wollte, sie waren sehr geschickt.
    Das Mädchen blieb vor einer Luke stehen, gab eine Reihe von Zahlen auf der Schalttafel ein und wartete, bis sich die Tür öffnete. Kyle warf einen flüchtigen Blick auf ein paar Lagerregale, erkannte, daß seine Wärter zumindest von einem Mitglied der Mannschaft unterstützt wurden, und fragte sich, ob sie noch andere Vorzüge genossen.
    Das Mädchen trat zur Seite, und Kyle wurde durch die Öffnung gestoßen. Der junge Offizier stolperte, fiel und stürzte kopfüber zu Boden. Er stemmte sich hoch, zog die Knie an und trat zu. Sein linker Fuß ging ins Leere, aber sein rechter traf Roscos Knie. Kyle fiel, rollte sich auf die Seite und rappelte sich hoch.
    Die meisten Leute hätten geschrien, sich die schmerzende Stelle gehalten und wären zu-sammengebrochen. Der Rebell war aus ganz anderem Holz geschnitzt. Er gab ein überraschtes Grunzen von sich, schnitt eine Grimasse und wollte sich gerade rächen, als das Mädchen sprach. »Schluß jetzt! Du hast es herausgefordert, Rosco – und obendrein noch was gelernt.
    Der Leutnant mag nicht danach aussehen, aber er hat AX-456 ausgeschaltet.«
    »Noch ein Grund, ihn zu töten«, knurrte Rosco. »Ich hatte Freunde auf 456.«
    »Und ich war dort stationiert«, erwiderte das Mädchen ruhig, ihre Augen fest auf Kyle gerichtet. »Er hätte uns töten können, hätte uns töten sollen. Aber er tat es nicht. Das erfordert Mut.«
    Kyle suchte in ihrem Gesicht nach dem Haß, nach dem Bösen, das seinen Vater getötet hatte, und konnte es nicht finden. Was er sah, waren dieselben ruhigen Augen, die sich auf dem Asteroiden mit seinen gekreuzt hatten, dieselbe unerschütterliche Entschlossenheit und das, worauf er gehofft, was er aber am wenigsten erwartet hatte: Verständnis. Sie kannte den Geschmack der Angst, die Last des Kommandos und den Schrecken der Niederlage. Der dün-ne Mann räusperte sich. »Und? Wohin führt uns das?«
    Das Mädchen hob eine Augenbraue. »Was meinst du, Imperialer? Du gabst mir mein Leben. Ich gebe dir deins.«
    Die Antwort kam so leicht, daß sich Kyle schuldig fühlte. »Ich kann das annehmen.«
    Das Mädchen nickte, warf einen Blick auf die Waffe des dünnen Mannes und sagte,
    »Pack den Schießprügel weg.«
    Der Blaster blieb, wo er war. »Warum sollten wir ihm trauen? Die Tatsache, daß er nicht völlig herzlos ist, macht noch keinen Verbündeten aus ihm.«
    Das Mädchen trat vor und streckte ihre Hand aus. »Ich bin Jan Ors – und wer bist du?«
    »Kyle Katarn.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Kyle. Habe ich dein Wort? Keine krummen Sachen, solange wir an Bord dieses Schiffs sind?«
    Kyle nickte vorsichtig. »Du hast mein Wort.«
    Rosco grunzte angewidert. »Und was ist das wert? Ein Hutt-Frühstück?«
    Ors ignorierte ihn. »Also abgemacht, wir gehen unserer Wege, und du deiner. Aber vergiß nicht – ich habe meine Schuld bezahlt. Wenn wir uns das nächste Mal begegnen, gibt es kein Pardon.«
    Kyle empfand plötzliche große Verzweiflung. Das Mädchen hatte sich von ihm verabschiedet. Es würde kein nächstes Mal geben. Der dünne Mann hatte sich in den Gang zurückgezogen, und Ors folgte ihm. »Warte – ich will mit dir reden, um mehr über die Ereignisse zu erfahren.«
    Die Worte klangen lahm, schrecklich lahm, aber sie ließen das Mädchen zögern. Ihr Blick wurde etwas sanfter. »Reden? Und das ist alles? Du wirst nicht versuchen, mich zu verhaften, oder irgendwelche Dummheiten machen?«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Nein. Ich verspreche es.«
    »In Ordnung«, stimmte

Weitere Kostenlose Bücher