Soldat des Imperiums
Computerbildschirm starrte, er war leer.
Der Gouverneur sah auf, als der Protokoll-Droide der Familie den Raum betrat. Er trug ein schwarzes, maßgeschneidertes Jackett und machte ein Geräusch, das an ein Räuspern erinnerte. Donar war dankbar für die Ablenkung.
»Ja? Was gibt es?«
»Ein Besucher, Sir ... Sein Name ist Slyder – er bedauert die Störung – besteht aber darauf, Euch zu sehen.«
Madame Donar saß in einer Ecke und tat so, als würde sie an ihrer Stickerei arbeiten, während Nathan Donar, der ein Bein über die Lehne seines Stuhls baumeln ließ, von einem Sportausdruck aufsah.
Gouverneur Donar, der sich ihres Interesses bewußt war, winkte zustimmend. »Ja, ja, bring den Gentleman herein.«
Der Protokoll-Droide verbeugte sich und ging hinaus. Slyder, der wünschte, die Lichter wären gedämpfter, trat ein, suchte nach dem Gouverneur und fand ihn. Er haßte den fetten Menschen auf den ersten Blick – und wünschte, auf seinen Kopf wäre eine Belohnung ausgesetzt. »Seid gegrüßt, Exzellenz. Die Geschichten über Eure Weisheit, Großzügigkeit und Stärke sind zahlreicher als die Sterne.«
Der von Natur aus widerliche Körpergeruch des Rodianers, überlagert von dem Geruch seines Parfüms, drang in jede Ecke des Raumes. Nathan grinste blöd, seine Mutter bedeckte ihre Nase, und Donar sah verärgert aus. Er machte keine Anstalten, sich zu erheben, noch lud er den Außerirdischen ein, sich zu setzen.
»Kann ich dir helfen, Bürger Slyder? Eine Angelegenheit von großer Wichtigkeit nehme ich an?«
Slyder legte seine Hand an die Stirn, was Donar für ein Zeichen des Respekts hielt.
Doch sollte es genau das Gegenteil ausdrücken. »Eure Exzellenz stehlen mir die Worte direkt aus dem Schnabel. Wie viele Mitglieder meiner Rasse verdiene ich mir mein Geld als Kopfgeldjäger. Nicht aus Geldgier, sondern aus Liebe für das Imperium.«
»Ja, natürlich«, sagte der Gouverneur ungeduldig. »Also, was verkaufst du?«
Slyder berührte wieder seine Stirn. »Eure Exzellenz kommen direkt auf den Punkt. Es sind mindestens drei Rebellen an Bord dieses Schiffs, und ein Droide, der möglicherweise wertvolle Daten transportiert. Sowie ein Imperialer Offizier, der anscheinend bereit ist zu desertieren.«
Der Gouverneur sprang auf. Sein Computer klapperte zu Boden. »Ein Offizier? Rebellen? Wer? Wo?«
Slyder ging auf die Unterhaltungseinheit zu und hielt einen Holowürfel in das Licht.
»Darf ich?«
Donar nickte, und der Würfel verschwand. Licht wirbelte, und eine Reihe dreidimensionaler Bilder erschien. Slyder ließ einige Schlüsselszenen abspielen und machte keine Anstalten, die Handlung zu erklären. Da waren Bruchstücke eines eindeutig aufrührerischen Gesprächs zwischen der Frau und ihren Begleitern, ein flüchtiger Blick auf den Droiden, den sie in ihrer Kabine versteckte, und zwei Gespräche mit Katarn. Der Wortwechsel in der Cafeteria schien völlig harmlos, aber die folgende Begegnung war etwas ganz anderes.
Nathan wußte nicht, was er glauben sollte. War Kyle ein Verräter? Oder das Opfer eines hübschen Gesichts? Das Hologramm verschwand, und Nathan sah seinen Vater an. Der Gouverneur war außer sich. »Diese verfluchten Lügner! Hast du das gesehen? Sie schicken diese Flittchen, um unsere Offiziere zu verführen! Wir werden den ganzen Haufen verhaften und der Schande ein Ende bereiten!«
Slyder rieb sich die Hände, nickte scheinheilig und dachte an die Tapferkeitsmedaille des Offiziers. Sie würde seinen Trophäenschrank schmücken.
Kyle stieg aus der Dusche, wischte sich die letzten Wassertropfen von der Haut und fing an, sich anzuziehen. Er war fast fertig, als ein Signal erklang und ein Nachrichten-Icon erschien. Neugierig drückte Kyle eine Taste und beobachtete, wie die Worte den Bildschirm füllten. Es war kein Absender angegeben, aber die Anrede war ein todsicherer Hinweis.
»He, Grenzer – nur damit du Beschied weißt – halt dich von dem Mädchen fern – und mach dich daraufgefaßt, ein paar Fragen zu beantworten. Sie ist hübsch – aber nicht hübsch genug, um seine Karriere zu vergeuden.« Es gab keine Unterschrift – nur einen blinkenden Cursor.
Nathans Botschaft war eindeutig. Gouverneur Donar, oder jemand der ihm nahestand, wußte über die Rebellen Bescheid.
Kyle spürte, wie sich seine Bauchmuskeln anspannten, er tippte die Zahlen ein und wartete darauf, daß Jan sich meldete. Ihre Stimme klang schläfrig, so als wäre sie eben aufge-wacht. »Hallo?«
»Hör
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