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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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um bei uns zu unterschreiben.« Nachdem das geklärt war, widmeten sie sich dem Nachschub. Arbeit, nichts als Arbeit.
    Grace atmete erleichtert auf, als Ben, kaum dass sie vom Raumhafen zurück war, ihr Zimmer betrat. Sie wollte ihm erzählen, was geschehen war, doch er unterbrach sie. »Es war im Netz. Hübsches Kleid, ein echter Hingucker. Hat der Major während Ihres privaten Gesprächs noch etwas hinzugefügt?«
    »Was, das wurde nicht live übertragen?«
    »Es standen zwei Signale im Netz, eines von der Krawattennadel des Gouverneurs, das andere von der Kommleitung des Bataillons. Das Bataillon hat die Übertragung unterbrochen, als Ihr Gespräch mit dem Major begann. Haben Sie den wiegenden Gang geübt, oder kommt der von ganz alleine?«
    »Vergessen eigentlich alle Kerle alles andere, wenn sie ein Mädchen sehen?«, konterte Grace. »Ich dachte, Sie Novakatzen wären möglicherweise anders, beherrschter.«
    »Wir legen kein Keuschheitsgelübde ab, falls Sie das meinen«, antwortete Ben mit der Andeutung eines Lächelns, das er sich gelegentlich erlaubte. »Aber hat er irgendetwas zu Ihnen persönlich gesagt?«
    »Ja. Alle für mich arbeitenden Söldner sollen sich augenblicklich zur Deportation melden.«
    »Ich dachte mir schon so etwas.«
    »Ich habe ihm erklärt, dass es hier keine Söldner gibt. Alle Leute, die mich herbegleitet haben, haben sich niedergelassen. Mit Landbesitz und allem.«
    Jetzt warf Ben den Kopf zurück und lachte. Es war eine beinahe kindliche Freude, die in seinem Bauch begann und sich bis hinauf in die Augen arbeitete. »War das Teil Ihres Traums?«
    Einen Moment lang war Grace versucht, für das, was den Ausdruck der Bewunderung in seinem Blick verursacht hatte, die Verantwortung zu übernehmen. Aber sie konnte ihn nicht belügen. »Nein, es war genauso, wie ich es gesagt habe: das größte Geschenk, das ich Ihnen machen konnte.«
    »Ich würde Ihre Träume gerne teilen, Grace«, sagte Ben auf eine Weise, die es Grace an Stellen warm werden ließ, wo es nicht nötig war. Dann plötzlich war er wieder rein geschäftlich und setzte hinzu: »Sie haben uns wahrhaft große Ehre erwiesen.«
    Sie seufzte. Und sobald der Ehre Genüge getan ist, bist du verschwunden. »Haben Sie heute Morgen Betsy gesehen?«
    »Sie und ein paar Personen ihres Vertrauens. Wir haben Pläne geschmiedet, was sie herausfinden müsste und wie sie das erreichen könnte.«
    »Wenn wir Hansen sagen würden, dass sein Auftraggeber ein kaltblütiger Mörder ist, würde er den Kontrakt dann kündigen?«
    Ben schüttelte langsam den Kopf. »Sind alle Zivilisten so? Kündigen Sie Ihre Verträge, weil jemand behauptet, jemand anders sei nicht nett gewesen?«
    »Mord geht um einiges über >nicht nett< hinaus. Aber nein, wir brechen keinen Vertrag ohne guten Grund.«
    »Und wir brechen keinen Vertrag, selbst wenn wir einen Anlass haben, der Ihnen als guter Grund erscheinen würde. Grace, der Weg eines Söldners führt ins Reich des Todes. Niemand, den Sie als geistig gesund betrachten würden, geht diesen Weg freiwillig. Warum glauben Sie, sind Ihre Leute so schnell davongelaufen? Aber dort lebe ich. Das ist mein Land. Keiner von meiner Sorte vergisst seine Pflicht für dieses Land. Aus keinem Grund. Solange man uns bezahlt, bleiben wir auf unserem Posten. Hansen wird bezahlt. Er wird auf seinem Posten bleiben.«
    »Verdammt! Gibt es kein Gericht, vor das Sie ziehen können?«
    »Mitten in einer Schlacht, umgeben von Laserfeuer und Minenfeldern?« Wieder lachte Ben. Diesmal hatte es nichts Kindliches. Es war ein kaltes, zynisches, ein tödliches Lachen.
    »Es ist nicht leicht, ein Söldner zu sein«, stellte Grace fest.
    »Ja und nein. Unsere Arbeit zu tun ist leicht. Die einzige Voraussetzung dafür ist, mehr Angst vor dem Versagen zu haben als vor dem Tod. Und nein, es ist nicht leicht. Es ist eine schwere, schmerzhaft eintönige Arbeit, die gelegentlich von Episoden abrupten,
    Seelen zerfetzenden Entsetzens unterbrochen wird. Und jetzt kommen Sie, wir müssen die Stadt verlassen, bevor Hansen Abteilungen ins Landesinnere in Bewegung setzt.«
    »Er bleibt nicht hier?«
    »Er hat Befehl, diesen Planeten zu halten. Das kann er nicht von Allabad aus. Morgen werden die Straßen voller Konvois sein, die in alle größeren Städte fahren. Erst, wenn er seine Streifen überall etabliert hat, wird er sich gestatten, die Langeweile seiner Arbeit zu genießen.«
    Als Grace und Ben Angus mitteilten, dass sie abreisten, bedankte er sich

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