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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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nicht träumte. Ich hatte mir weder jemals vorstellen können, ein so riesiges Medienecho hervorzurufen, noch, dass so berühmte Leute wie Richard Branson über mich sprechen würden! Ich wusste, dass die Kollision es den Kritikern leichter gemacht hatte, mein Vorhaben zu attackieren. Doch die Unterstützung riss nicht ab. Ich bin nicht außergewöhnlich. Ich bin ein ganz normaler Mensch, ein normaler Teenager, der das Glück hatte (oder – wie viele sagen – stur genug war), seinem Traum zu folgen. An dem Tag, an dem ich Gold Coast verließ, hatte ich das Gefühl, dass mehr Menschen auf meiner Seite als gegen mich standen. Es war ein tolles Gefühl zur Abreise.
     
    Der Törn nach Syndey hat fünf Tage gedauert. Dieser Test auf See war genau das, was ELLA’S PINK LADY und ich brauchten, um potenzielle Problembereiche auszuloten. Es hat nicht lange gebraucht, bis ich herausfand, dass es Ärger mit den Lenzrohren im Cockpit gab. Es drang zu viel Wasser ins Boot ein, und es gab eine Phase, in der ich die Bilge alle 20 Minuten leerpumpen musste. Die lieblichen nördlichen Winde verabschiedeten sich. Drei Meter hohe steile Wellen und der neue 23 Knoten starke Wind aus Süden sorgten für ein ziemlich ruppiges Segelvergnügen.
    Ich hatte alle Hände voll zu tun. Meine Seekrankheit, die erforderliche Wachsamkeit im Fahrwasser der kommerziellen Schifffahrt und sehr kurzen Schlafeinheiten ließen mich fühlen, was ich immer wollte: die Herausforderung eines großen Abenteuers.
     
    Am letzten Tag auf See bei diesem Überführungstörn nach Sydney beruhigten sich die Wellen, und ich musste hart arbeiten, um ELLA’S PINK LADY in den sehr leichten Winden und Regenschauern anzutreiben. Bruce, Suzanne und Tom hatten in den vergangenen Tagen Abstand zu uns gehalten, doch wir trafen uns wieder, um gemeinsam in den Hafen von Sydney einzulaufen. Einige Boote und ein paar Helikopter folgten uns, und Tom sprang von BIG WAVE RIDER auf ELLA’S PINK LADY , um mir beimAnlegen im Hafen von The Spit zu helfen. Ich musste mich immer noch an die Pinne statt des Ruders gewöhnen und wollte nicht unbedingt einen »Tony Bullimore« hinlegen und den Steg vor laufenden Kameras rammen. Das hätte nicht gut ausgesehen, insbesondere nach dem Drama mit der SILVER YANG . Interessanterweise fragten mich später einige Journalisten, wer denn der gut aussehende junge Mann bei mir auf dem Boot war (wie witzig!).
     
    Als ich von Bord ging, drehte sich in meinem Kopf alles, und ich stotterte eine ganze Weile vor mich hin. So, wie es immer ein paar Tage dauert, bis mir die Seebeine wachsen, so dauert es auch eine Weile, bis ich meine Landbeine wiederfinde. Nur Gott wusste, wie ich das wohl nach sechs, sieben Monaten auf See durchstehen würde. Kay Cottee hatte überhaupt keine Probleme, als sie nach ihrer Weltumrundung von Bord ging, aber ich habe erlebt, wie es James und Justin nach ihrem Törn durch die Tasmanische See ergangen war. Es fiel ihnen nach 62 Tagen auf See schwer zu laufen. Ich weiß, dass sie kaum Platz hatten, sich auszustrecken, und beinahe durchgehend ruderten. Auf einem Segelboot ist es natürlich etwas anders, doch ich hatte so ein Gefühl, dass ich eher wie sie als wie Kay Cottee enden würde
    Glücklicherweise hatte mir während unserer Planungen für den Aufenthalt in Sydney jemand geraten, mit Andrew Short zu sprechen. Sydney-Hobart-Veteran Andrew Short hat sich seinen Multi-Millionen-Dollar-Bootshandel aus einer Garage in Carinbah heraus aufgebaut und betreibt heute Niederlassungen in Taren Point, Yowie Bay und The Spit.
    Als wir ihn fragten, ob er uns in The Spit unterbringen könnte, hat er großartig reagiert. Er gab uns nicht nur einen Liegeplatz für ELLA’S PINK LADY , sondern schaffte auch Platz für BIG WAVE RIDER und ermöglichte uns Zugang zu allen notwendigen Einrichtungen in der Marina.
    Ich habe ihn dann in der Woche erstmals persönlich getroffen. Andrew zählte zu den Leuten, die begriffen hatten, was ich wollte. Er, seine Frau Kylie und die Kinder Nick, Ryan, Sam, Mitch und Maddisonhaben mich wirklich verstanden und hießen uns außergewöhnlich herzlich willkommen. Die beiden ältesten Söhne Nick und Ryan waren wundervoll. Als ich bei den Sydney Heads um die Ecke bog, kamen sie mir auf ihrem Familienboot mit Mum, Dad und Hannah entgegen. Dabei wurde die arme Hannah seekrank!
     
    Am ersten Morgen nach meiner Ankunft schlief ich etwas länger, bevor ich die lange neue Arbeitsliste in Angriff nahm, die während

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