SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
der Überführung nach Sydney entstanden war. Es gab Wartungsarbeiten zu erledigen wie die Überprüfung der Entwässerungsrohre im Cockpit. Ich musste die Rohre noch mit zusätzlichem Glasfaserlaminat überziehen und schleppte Arme voll Last-Minute-Krimskrams aus den Wassersportgeschäften der Umgebung in Richtung Boot. Zwischendurch gab ich das eine oder andere Interview. Die Zeit raste.
Die Beamten von ATSB trafen am 9. Oktober bei mir ein, um ihren Entwurf für den Bericht zur Kollision mit mir durchzugehen. Sie waren absolut großartig. Sie waren professionell, freundlich und hatten nur ein Interesse: genau zu ergründen, was in der Nacht damals vor Stradbroke Island wirklich passiert war, und sicherzustellen, dass es nicht noch einmal geschehen würde. Und sie wollten, dass ich daraus lernte. Ihr könnt mir glauben: Das Letzte, was ich wollte, war eine Wiederholung der Ereignisse. Doch das Gespräch darüber war wichtig. Also diskutierten wir am runden Tisch der BIG WAVE RIDER noch einmal das Geschehene und gingen jedes Detail noch einmal genau durch. Als wir fertig waren, nahmen sie Bruce und mich zur Besichtigung eines Tankers mit. Sie hatten für uns eine geführte Tour durch das Schiff organisiert, damit ich sehen und verstehen konnte, wie sich die Dinge aus der Perspektive der SILVER YANG abgespielt haben könnten.
Nachdem wir das Feedback von ATSB erhalten hatten, wurde ELLA’S PINK LADY zusätzlich zu dem vorhandenen aktiven Radarreflektor mit einem passiven Radarreflektor ausgestattet. Mit der Hilfe meiner Tante Vivienne entwickelte ich außerdem einen detaillierten Plan für meinSchlafmanagement. Nachdem ich den Bericht von ATSB gelesen hatte, wurde mir klar, dass eine ganze Reihe von Faktoren in der Nacht zur Kollision geführt hatten. Wir beide, ich und die SILVER YANG , haben dazu beigetragen. Das vollständige Begreifen der Umstände und des Ablaufs waren für mich unerlässlich, um sicherzustellen, dass mir so etwas nie wieder passieren würde.
Ich war zwar immer noch voll auf meinen bevorstehenden Törn konzentriert, doch ich gestattete mir auch ein paar kleine Pausen. Wir wohnten in einem ziemlich schicken Hotel direkt am Strand in Manley auf Sydneys Nordseite (was wir aus Budgetgründen normalerweise nicht gewählt hätten, doch man kam uns mit ermäßigten Zimmerpreisen entgegen, und so mussten wir ein bisschen nobel wohnen). Ich genoss jeden Morgen doppelte und dreifache Portionen frischer Früchte und Pfannkuchen mit Sahne, denn ich wusste ja, dass ich in den ersten Tagen auf See ein paar Kilo verlieren würde.
Unten im Hafen riss derweil der Strom an Besuchern und Menschen, die mir Glück wünschen und ELLA’S PINK LADY sehen wollten, nicht mehr ab. Phil, Ed, Pat, Judy, Tante Cathy und Onkel Campbell kamen alle, um mir bestmöglich bei meinen Vorbereitungen auf den großen Tag zu helfen. Eines Abends trafen sich unsere ganze Familie, Bruce und Suzanne zum Dinner mit James, Justin und ihren Familien. Es war ein lustiger Abend, und es tat gut, dass wir zur Abwechslung einmal nicht über mich, sondern über die Abenteuer anderer Leute sprachen.
Als ich mir vorgenommen hatte, die jüngste Seglerin zu werden, die jemals die Welt umsegelt hat, konnte ich mir selbst in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen, die Menschen zu treffen, die ich schon bald persönlich kennenlernen sollte.
Einer dieser Menschen ist die siebenmalige Surfweltmeisterin Layne Beachley. Layne war unsere Moderatorin bei der großen Präsentation mit Ella Baché gegenüber dem berühmten Opernhaus.
Vor diesem Ereignis war ich echt nervös, doch es stellte sich als Riesenspaß heraus. Layne stellte mir Fragen zum Törn, und Jesse Martin war auch da, um mir das Leben ein wenig schwer zu machen. Es wurde viel gefragt und noch mehr fotografiert. Der heitere Teil des Termins begann, als Jesse und ich an Bord von ELLAS’S PINK LADY sprangen, um mit der Filmcrew von 7pm Project zurück in den Hafen von The Spit zu segeln. Ich muss gestehen, dass ich es extrem cool fand, dass Jesse dabei war. Er war über so viele Jahre mein Held gewesen und half mir nun als Crewmitglied an Bord mit den Leinen. Zur Krönung veranstalteten wir ein Armdrücken vor laufender Kamera, das Jesse nur mit Mühe gegen mich gewann.
In seinem Buch berichtet Jesse von seinen Briefen, die er an potenzielle Sponsoren geschickt hat. Und davon, wie er jeden Tag neben dem Briefkasten auf ihre Antworten wartete. Drei der Absagen, die er
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