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Solo

Solo

Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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stolz auf Sie?»

      «Natürlich. Wenn ich jetzt
pausieren würde, und sei es nur aus Pietät, so wäre das
der schwärzeste Verrat. Sagen wir, dieses Konzert in Paris ist
meine Fasson, seinem Andenken eine Kerze anzuzünden.»
      Er verabschiedete sich darauf, ging die Stufen hinunter und stieg in seinen Mietwagen.
    Am Nachmittag probte er mit dem London Symphony
    Orchestra. Der Dirigent war in Hochform, und er
und Mikali fanden augenblicklich zusammen. Dennoch wünschte
Goossens dringend eine zweite Probe, die am nächsten Nachmittag
von zwei bis vier Uhr stattfinden sollte, da das Konzert um halb acht
Uhr abends begann. Mikali war einverstanden.

      Am gleichen Abend um halb sechs
wartete er in einem alten Citroën auf dem Parkstreifen an der
Straße nach Versailles, nicht weit vom Schloß entfernt.
Jarrot saß am Steuer.

      «Wenn du mir bloß endlich sagen wolltest, was das alles soll!» murrte er.

      «Später.» Mikali bot
ihm eine Zigarette an. «Hast du nicht gesagt, ich soll zu dir
kommen, wann immer ich irgend etwas brauche, egal was?»

    «Ja, aber …»
      In diesem Augenblick glitt ein
schwarzer Mercedes mit griechischem Stander vorüber, und Mikali
gebot: «Fahr diesem Wagen nach. Kein Grund zur Eile. Er
fährt nicht mehr als vierzig.»

      «Das ist doch sinnlos»,
erwiderte Jarrot, startete aber sofort. «Jetzt, in der
Stoßzeit.»

      «Nein, es ist sogar ganz einfach», sagte Mikali. «Der Oberst liebt die Natur.»
    «Der Oberst?»

    «Halt den Mund und tu, was ich dir sage.»
      Der Mercedes bog in die Straße
ein, die durch den abendlich stillen und verlassenen Bois de Meudon
führte. Er gewann Vorsprung. In diesem Augenblick raste ein
Motorrad mit Höchstgeschwindigkeit und blinkenden Signallichtern
vorüber, der Fahrer, eine drohende Gestalt mit Sturzhelm,
Motorradbrille und schwarzer Lederkluft, trug ein automatisches Gewehr
auf dem Rücken.
    Er überholte den Mercedes und war verschwunden.
    «Scheißkerl!» Jarrot spuckte
aus dem Fenster. «Diese CRSSchweine donnern seit neuestem dauernd
auf solchen BlaulichtMaschinen herum. Ich hab immer gedacht, sie kommen
nur als Anti- Terror-Truppe zum Einsatz.»
      Mikali lächelte leise und
zündete sich eine frische Zigarette an. «Du kannst das Gas
wegnehmen. Ich weiß jetzt, wie ich es machen muß.»
    «Wie du was machen mußt, Herrgottnochmal?»

      Also sagte es ihm Mikali. Der
Citroën schlingerte heftig, als Jarrot hart auf die Bremse trat
und am Straßenrand hielt.

      «Du mußt verrückt sein. Keine Frage. Damit kommst du nie und nimmer durch.»
      «O doch, und zwar mit deiner Hilfe. Du kannst mir alles Nötige beschaffen.»
      «Ich werd den Teufel tun. Hör zu, du Vollidiot, ein Anruf bei der Polizei, und du bist geliefert.»
      «Was bist du doch für ein
Dummkopf», sagte Mikali gelassen. «Ich bin John Mikali. Ich
spiele in Rom, London, Paris, New York. Kein Mensch auf der Welt
würde dem Anrufer abnehmen, daß ich wirklich eine solche
Wahnsinnstat plane. Warum sollte ich wohl? Mein Großvater ist von
seinem Balkon gestürzt. Ein Unfall. Gerichtlich bescheinigt.
»
    «Nein!» rief Jarrot störrisch.

      «Du hingegen, alter Sack, bist
nicht nur ein schäbige r Ganove, wie mir schmerzlich klar wurde,
als du mir neulich nachts in der Werkstatt diesen ganzen Fang gezeigt
hast. Außerdem warst du dick in der OAS …»
    «Das kann niemand beweisen», sagte Jarrot trotzig.

    «O doch, und ob man dir das beweisen kann.
Nur dein Name und der leiseste Hinweis auf eine Verbindung zur OAS, und
die Abteilung Fünf rückt dir auf den Pelz, so nennen sie doch
ihre Parallelpolizei – ihre barbouzes? Die
Hälfte davon alte Algerien kämpf er genau wie du, also
weißt du, was dich erwartet. Sie schnallen dich auf den Tisch, du
kriegst einen Draht um die Eier, dann schalten sie den Strom ein. In
der nächsten halben Stunde erzählst du ihnen bis ins kleinste
alles, was sie wissen wollen, nur daß sie dir nicht glauben. Sie
machen weiter, bloß um zu sehen, ob sie alles rausgequetscht
haben. Danach bist du entweder tot oder hoffnungslos
verblödet.»
    «Das reicht», ächzte Jarrot. «Hör auf damit. Ich tu's.»

      «Versteht sich. Siehst du, Claude, man muß nur vernünftig sein. Und jetzt raus hier.»

      Er kurbelte das Fenster hinunter und
ließ sich die kühle Abendluft ins Gesicht wehen. Seit Jahren
hatte er sich nicht mehr so von Grund auf lebendig gefühlt, jeder
Nerv in ihm war gespannt wie eine

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