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Solo

Solo

Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sein.»
      «Achtzehn, Asa», sagte O'Hagan. «Er ist mit einer 45er Webley angerückt, die sein Großvater aus dem Ersten Weltkrieg mitgebracht hatte. Hat in dieser Nacht neben mir gekämpft. Und seitdem alles Nötige für mich erledigt.»

    «Dieser Junge?»
    «Mit einer Waffe in der Hand hat er nicht seinesgleichen.»
      Seumas kehrte mit einem Becher Tee an den Tisch zurück und stellte ihn vor Morgan auf den Tisch. Dann ging er wieder zur Theke, schwang sich auf den letzten Hocker und behielt die Tür im Auge, während er seinen Tee trank.
    «Ich bin beeindruckt.»

    O'Hagan sagte: «Und was möchten Sie, Asa?»
      «Erinnern Sie sich an den Winter 1950 in Korea, als Sie der schlechteste Reserve-Leutnant bei den Ulster-Rifles waren?»

      «Das waren noch Zeiten», sagte O'Hagan. «Herrgott, aber es hat uns mächtig imponiert, daß ein großer Mann wie Sie zu uns abgestellt wurde. Ein richtiger Soldat, mit Orden und allem Drum und Dran.»
      «Als die Chinesen uns am Imjin eingekreist hatten und das Regiment sich durch die feindlichen Linien schlagen mußte, bin ich nochmals zurück, um Sie mit dieser Kugel im Fuß herauszuholen. Und ich hab Sie rausgebracht. Dafür sind Sie mir einiges schuldig, Liam.»
      O'Hagan wischte sich den Mund, fischte eine halbe Flasche Whiskey aus der Tasche und versüßte sich den Tee. Dann schenkte er auch Morgan ein.

    «Bis auf den letzten Penny bezahlt», sagte er. «Am Blutigen
    Freitag, Asa, standen Sie um Mitternacht in der Lewis Street vor Cohan's Select Bar, die schon recht lustig brannte. Der Junge und ich standen gegenüber auf dem Dach – er wollte Ihnen die Rübe wegschießen. Ich hab's ihm verboten. Wenn Sie also gekommen sind, um irgendwelche besonderen Freundschaftsdienste zu fordern, Asa, dann haben Sie womöglich Ihre Zeit verschwendet.»

      «War ein stolzer Tag für euch damals», sagte Morgan bitter. «An die hundertvierzig Tote und Verletzte.»

    «Seien Sie doch nicht kindisch. Der Feuersturm, den die Bomben der Royal Air Force im Juli dreiundvierzig in Hamburg entfacht haben, tötete in drei Tagen mehr Menschen als die Atombombe in Hiroshima. Welches ist der einzige Unterschied zwischen einer Bombe, die man aus einer Höhe von sechstausend Meter abwirft, und einer, die in einem Paket unter einem Caféhaustisch liegt? Der Pilot kann nicht sehen, was er anrichtet.»
      «Und wie soll das alles enden, Liam, die Gewalttätigkeit, das Töten?»

    «Mit einem geeinten Irland.»
      «Und was dann? Was wollt ihr tun, wenn das alles vorbei ist?»
      O'Hagan runzelte die Stirn. «Was zum Teufel soll das heißen?»

      «Ihr werdet gewinnen, oder? Ihr müßt daran glauben, sonst hätte das Ganze keinen Sinn. Oder wollt ihr nie mehr damit aufhören? Soll es ewig so bleiben, wie die stehende Dekoration bei Metro Goldwyn Meyer? Es lebe die Republik! ThompsonMGs und Trenchcoats. Mein Leben für Irland.»

      «Der Teufel soll Sie holen, Asa», sagte O'Hagan. «Also, was wollen Sie?»

    «Erinnern Sie sich an meine Tochter Megan?»
      O'Hagan nickte. «Wie alt ist sie jetzt? Vierzehn, fünfzehn vermutlich?»

      «Haben Sie über das Attentat auf Maxwell Cohen in der vergangenen Woche gelesen?»

    «Das war der Schwarze September, nicht wir.»
      «Der Mann, der es getan hat, mußte einen Wagen klauen, die Polizei war ihm auf den Fersen. Megan ist durch den Paddington-Tunnel von der Schule nach Hause geradelt. Er hat sie überfahren. Im Rinnstein liegenlassen wie einen toten Hund.»
    «Heilige Mutter Gottes!» sagte O'Hagan.
      «Warum regen Sie sich auf? Es war genau am Blutigen Freitag, was also tut's, ob ein Mensch mehr oder weniger dran glauben mußte?»

      O'Hagans Gesicht war finster geworden. «All right, Asa. Was wollen Sie?»

      «Die Presse wurde aus Sicherheitsgründen nicht vollständig informiert, doch es sieht aus, als wäre der Täter der Mann, den sie den Mann aus Kreta nennen.»

      «Der Don Juan aus Kreta? Ich habe von ihm gehört. Eine Art internationaler Killer, der Leute von beiden Seiten des Zauns abknallt.»
      «Das ist er. Für den Anschlag auf Cohen hat er eine sehr ungewöhnliche Waffe benutzt. Eine Mauser mit Schalldämpfer aus der Serie, die während des Krieges für den Sicherheitsdienst der SS hergestellt wurde. Heutzutage tauchen sie nicht mehr häufig auf.»
      «Verstehe», sagte O'Hagan. «Man müßte den Händler finden, der sie geliefert hat?»

      «Richtig. Die Spezialabteilung weiß nur

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