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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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ich sah, sah er nicht: Macon, der meinem Blick entschwand, bis er sich urplötzlich in Luft auflöste.
     
    |112| Als ich am nächsten Morgen in den Garten kam, grinste mein Vater mir breit entgegen. Ihm machte das Ganze offenkundig einen Heidenspaß. »Hallo, Rasenmädchen, bist du bereit es mit dem Monster aufzunehmen?« Wieder gab er jenes leise, drohende Knurren von sich.
    »Wenn du glaubst, du bist witzig, irrst du dich«, meinte ich.
    »Natürlich bin ich witzig.« Er gluckste vor Vergnügen. »Und du fängst besser an, bevor es noch heißer wird. Für die Aktion brauchst du nämlich mindestens zwei Stunden.«
    »Hör endlich auf«, sagte ich, aber er lachte nur noch mehr. In den Augen meines Vaters ist unser Rasen eine Naturkatastrophe. Im Laufe der Jahre hat er – der Rasen, nicht mein Vater   – Dutzende von Gärtnereien und Jungen aus der Nachbarschaft, die sich mit Rasenmähen Geld verdienen, in die Flucht geschlagen. Mein Vater war angeblich der einzige Mensch, der die Tücken unseres Rasens durchschaute. Wenn es ihm beim Mähen gelang, die Klippen und Untiefen zu umschiffen, kam er sich vor wie ein siegreicher Krieger, der die kleinen Wälle aus abgesäbel tem Gras wie Reihen niedergemähter Feinde abschritt.
    Er hörte auf zu lachen und erklärte mir mit ernster Miene: »Also, auf Folgendes musst du wirklich achten: Zwischen den Wacholderbüschen versteckt sich das Loch, in das ich letzten Sommer böse reingetappt bin, wie du weißt. Am Zaun entlang befinden sich ein paar Baumwurzeln, die speziell deshalb dort wachsen, um den Motor zu ruinieren; der Rasenmäher gleitet ab, du wirst zur Seite gerissen und liegst auf der Nase. Außerdem gibt es natürlich noch die Furchen und eingewachsenen Baumstümpfe hinten im Garten. Aber du wirst es schon schaffen.«
    |113| »Ich will es bloß hinter mich bringen, okay?« Ich beugte mich vor, drückte auf den Anlasser und schob den Rasenmäher Richtung Bürgersteig, wo unsere Wiese anfängt. Mein Vater hinter mir fing schon wieder an, vor Vergnü gen zu glucksen.
    Der Rasenmäher machte einen Höllenlärm, außerdem war es in der stechenden Sonne heiß und viel zu hell. Ich wurde schnell müde, passte nicht mehr auf und latschte natürlich prompt in das berühmte Loch zwischen den Wacholderbüschen. Mein Fuß knickte um, ich fiel hin. Der Rasenmäher rutschte mir weg, fiel ebenfalls um. Der Motor stockte, spuckte, stotterte. Mein Vater stand mittlerweile am Zaun neben unserer Auffahrt und unterhielt sich mit einem unserer Nachbarn, Mr Perkins, über Rasensorten oder Golf oder was weiß denn ich. Keiner von beiden merkte, wie ich eine Bauchlandung im Gras machte und vor lauter Wut dem Rasenmäher einen Tritt gab, so dass er gleich noch einen Meter weiter schlidderte.
    Lautes Hupen ertönte. Ich wandte mich um. Ein roter Pick-up bremste vor unserem Haus; auf der Ladefläche lag etwas unter einer grünen Plane. Der Fahrer des Pick-ups war – Macon.
    »Hi!« Er stieg aus, knallte die Fahrertür zu. »Wie geht’s?«
    »Bestens«, antwortete ich. »Nein, eher das Gegenteil. Mich hat es gerade zerlegt.« Ich warf einen Blick zu meinem Vater hinüber, der uns mittlerweile vom Zaun her anstarrte.
    »Ist das dein Vater?«, fragte Macon.
    »In der Tat, das ist er.«
    Macon sah sich im Garten um. Ich hatte erst eine winzige Schneise in das hohe Gras geschlagen, das uns umgab |114| wie die Weiten der Prärie. Durch eine Woche Dauerregen war das Gras besonders schnell gewachsen.
    »Soll ich dir helfen?«, fragte Macon aufmunternd.
    »Willst du wirklich hier . . .?«, fragte ich zurück, doch noch bevor ich ausgeredet hatte, ging er bereits zu seinem Wagen zurück und zog die Plane beiseite. Darunter kam ein Rasenmäher zum Vorschein, der etwa doppelt so groß war wie unserer. Macon schob ihn eine Rampe runter, die er von der Ladefläche herabgelassen hatte. Dann drehte er seine Baseballmütze mit der Aufschrift BROADSIDE HOME AND GARDEN um, so dass sie verkehrt herum auf seinem Kopf saß, und machte sich startklar.
    Während er nachschaute, ob er noch genügend Benzin hatte, und die Luft in den Reifen prüfte, meinte ich: »Du machst dir keine Vorstellung davon, was dir bevorsteht. Unser Rasen ist ein Desaster. Man braucht einen Plan, als wäre man auf einem Minenfeld, sonst schafft man es nicht lebend auf die andere Seite.«
    »Sag mal, traust du mir etwa nicht zu, dass ich einen Rasen mähen kann?« Er blickte zu mir hoch. »Vergiss nicht, das ist mein Job. Und du sagst, du

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