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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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organisieren. Sie ging wohl automatisch davon aus, dass ich mich an ihr Verbot hielt.
    Ich beschwerte mich bei Scarlett über Macon. »Er benimmt sich total anders als zu Anfang«, sagte ich eines Nachmittags, als wir auf ihrem Bett saßen und in Zeitschriften rumblätterten. Ich:
Elle
, sie:
Mutter und Beruf
. Cameron stand unten in der Küche und mixte Saft aus einem hyperkünstlich schmeckenden Pulver – ein ziemlich dubioses Zeug, von dem Scarlett allerdings seit neuestem nicht genug kriegen konnte. Außerdem kippte Cameron so viel extra Zucker rein, dass jeder normale Mensch Kopfschmerzen davon bekam. Doch genau so schmeckte es ihr am besten. »Alles ist anders als früher«, fuhr ich fort.
    »Halley, du hast doch auch
Cosmopolitan
gelesen«, sagte sie. »Also weißt du, dass keine Beziehung ewig in dieser Anfangsphase bleibt, wo man vor lauter Verliebtheit völ lig aufgekratzt ist und für nichts und niemanden sonst Augen hat. Das ist normal.«
    »Glaubst du?«
    »Klar.« Sie blätterte eine Seite um. »Völlig normal.«
    Dennoch gab es auch in dieser Zeit, während Weihnachten sich unaufhaltsam näherte, einige Gelegenheiten, bei denen ich ihn zurückhalten musste, weil seine Hand sich auf Territorium zubewegte, das ich ihm noch |252| nicht überlassen wollte.
Noch
nicht. Nicht, solange
ich
mich nicht entschieden hatte. Zweimal bei ihm zu Hause, freitags abends, als wir in seinem Bett lagen und einander so nah waren, dass es unausweichlich schien. Einmal in seinem Auto, auf einem Parkplatz am See. Es war kalt, es war dunkel. Und dieses Mal war er es, der sich unvermittelt von mir zurückzog und den Kopf schüttelte. Aber nicht nur für ihn war die Situation schwierig, sondern auch für mich. Es fiel mir immer schwerer, nicht nachzugeben.
    »Liebst du ihn?«, fragte Scarlett mich, nachdem ich ihr davon erzählt hatte. Es war während unserer Mittagspause im Supermarkt; wir saßen hinten im Lager auf der Rampe, umgeben von Millionen Tomatensaftpackungen.
    »Ja.« Ich hatte das nie zu ihm gesagt, aber es stimmte.
    »Liebt er dich?«
    »Ja«, antwortete ich. Es war ein bisschen behauptet – aber es hätte ja wahr sein können.
    Allerdings funktionierte es nicht. Scarlett merkte sofort, dass ich mich um eine klare Antwort herumgemogelt hatte, biss ein Stück von ihrem Bagel ab und bohrte nach: »Hat er dir gesagt, dass er dich liebt?«
    »Nein, jedenfalls nicht direkt.«
    Sie lehnte sich zurück und schwieg. Was anscheinend
Siehst du?
heißen sollte.
    »Das ist doch sowieso bloß ein Klischee«, meinte ich. »
Liebst du mich? – Ja, ich liebe dich.
Was soll das schon bedeuten? Wenn er es also ausspricht, darf ich mit ihm schlafen, und wenn nicht, dann nicht? Oder wie?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, antwortete sie ruhig. »Ich würde mir bloß wünschen, dass er es sagt, bevor du das durchziehst.«
    |253| »Sind doch bloß drei Worte«, meinte ich locker und trank meine Cola aus. »Alle möglichen Leute schlafen miteinander ohne vorher
Ich liebe dich
zu sagen.«
    Scarlett zog die Knie an, so weit ihr Bauch das noch zuließ. »Alle möglichen Leute vielleicht, aber nicht solche wie wir, Halley. Nicht Leute wie wir.«
     
    Meine Mutter – ohnehin ein ernsthafter, gründlicher Mensch bei allem, was sie tut – entwickelt sich zur absoluten Perfektionistin, ja, Fanatikerin, wenn es um Weihnachten geht. Bei uns zu Hause fängt Weihnachten in der Sekunde an, in der die letzten Reste vom Thanksgiving-Dinner aufgegessen worden sind. Und unser Weihnachtsbaum, der unter seinem üppigen Weihnachtsschmuck fast zusammenbricht, wird frühestens am ersten Januar wieder abgebaut.
    Es treibt meinen Vater, der sich selbst als Weihnachtsatheisten bezeichnet, glatt zur Verzweiflung. Wenn es nach ihm ginge, wäre der Baum zehn Sekunden, nachdem das letzte Geschenk ausgepackt wurde, von allem Krimskrams befreit und auf dem Bürgersteig vor unserem Haus entsorgt – Schluss, aus, Ende. Besser gesagt, wenn es nach ihm ginge, hätten wir gar keinen Weihnachtsbaum. Wir würden einander die Geschenke in den Einkaufstüten überreichen, in denen wir sie nach Hause geschleppt haben (Einkaufstüten sind ihm sowieso die liebste Geschenkverpackung), würden lecker essen und zusammen ein Footballspiel im Fernsehen anschauen. Aber schon bei ihrer Hochzeit – meine Mutter bestand darauf, Silvester zu heiraten – muss ihm klar gewesen sein, dass er in dem Punkt nie seinen Willen bekommen würde. Niemals, keine Chance.
    |254| Ich hatte

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