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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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kalten Luft. »Macon war damals echt super, richtig verständnisvoll. Er kennt sich mit so was einfach aus. Du hast echt Glück, dass du mit ihm zusammen bist.«
    Ich sah sie scharf an. Achtete für einen Moment über haupt nicht mehr darauf, cool, aber freundlich zu wirken. Vergaß meine Fassade, meine Maske. Versuchte in ihren Augen zu lesen, durch die Worte hindurchzuschauen, die |257| sie sagte, um herauszufinden, was wirklich bei Rhetta passierte. Ich war noch nie dort gewesen, noch nie aufgefordert worden mitzugehen. Elizabeth Gunderson hatte keinen Hausarrest, keine Mutter, die sie überwachte. Elizabeth Gunderson konnte machen, was sie wollte, konnte gehen, wohin sie wollte.
    »Elizabeth!« Wir blickten in die Richtung, aus der der Ruf zu uns gedrungen war. Ein Mann stand neben einem BMW mit laufendem Motor; am Dachgepäckträger war ein Baum befestigt. »Komm Liebes, wir fahren. Amy, das gilt auch für dich.«
    Amy lief auf das Auto zu. »Wir sehen uns morgen in der Schule«, meinte Elizabeth.
    »Sicher.«
    Als sie einstieg, winkte sie mir noch einmal zu. Als wä ren wir Freundinnen. Ihr Vater schloss die Wagentür hinter ihr. Der BMW fuhr los. Ich wurde vom Licht der Scheinwerfer erfasst und geblendet, deshalb konnte ich nicht erkennen, ob sie mich beobachtete.
    »Wir haben ihn gefunden!«, sagte meine Mutter hinter mir. »Er ist so gut wie perfekt und ich bin froh, dass wir ihn haben, denn dein Vater hat schon beinahe die Geduld verloren.«
    »Ah ja«, meinte ich.
    »War das eine Schulfreundin von dir?« Sie sah dem BMW nach, der soeben vom Parkplatz fuhr.
    »Nein«, murmelte ich. Das Weihnachtsgrummeln, meine Version.
    »Kenne ich sie?«
    »Nein«, antwortete ich etwas lauter. Sie dachte echt, sie würde jeden kennen. »Außerdem kann ich sie nicht
ausstehen

    |258| Meine Mutter trat einen Schritt zurück, sah mich forschend an. Für sie als Therapeutin war diese Bemerkung gleichbedeutend mit der Erlaubnis, weiter nachzubohren.
    »Du kannst sie nicht ausstehen? Warum?«
    »Einfach so.« Wieso war mir das bloß rausgerutscht? Ich hätte den Mund halten sollen.
    »Hier kommt der verfluchte Baum«, verkündete mein Vater mit seiner sonoren Radiostimme. Prompt blickten ein paar Leute zu uns herüber. Mein Vater stapfte auf uns zu und stellte den Baum so schwungvoll zwischen uns ab, dass ich eine Hand voll Nadeln ins Gesicht bekam. »Der beste Baum auf dem ganzen Platz, zumindest ist deine Mutter überzeugt davon.«
    »Lasst uns heimfahren.« Durch die Zweige hindurch musterte meine Mutter mich nach wie vor aufmerksam. Als hätte ich bisher noch nie gesagt, dass ich jemanden nicht ausstehen konnte. »Es ist schon ziemlich spät.«
    »Einverstanden«, sagte mein Vater. »Wenn wir Glück haben, passt das Ding hinten rein.«
    Sie gingen mit dem Baum ums Auto herum. Ich setzte mich auf die Vorderbank und knallte völlig unnötiger weise die Tür hinter mir zu. Ich hasste Elizabeth Gunderson; hasste die Tatsache, dass Gott mir Jungfräulich keit gegeben hatte, bloß damit ich sie eines Tages verlor; hasste sogar Weihnachten, einfach weil ich es gerade hassen wollte. Im September hatte ich zu Scarlett gesagt, dass Macon viel besser zu jemandem wie Elizabeth Gunderson passen würde. Vielleicht hatte ich ja Recht gehabt. Es gab allerdings noch eine andere Möglichkeit. Doch darüber nachzudenken war ich noch nicht bereit: Dass nämlich nicht ich die Falsche für Macon wäre, sondern er vielleicht nicht der Richtige für mich. Das war |259|
nicht
dasselbe. Und das wusste sogar jemand, der normalerweise nicht so leicht schnallte, was abging. Eben je mand wie ich.
     
    Am nächsten Nachmittag war ich angeblich bei der Arbeit, lag aber stattdessen mit Macon auf seinem Bett. Wieder einmal glitt seine Hand nach unten, auf die uns beiden bereits bekannte Kampfzone zu. Doch ich hielt seine Hand fest, richtete mich auf und fragte: »Wer ist Rhetta?«
    Er sah mich an. »Wer ist wer?«
    »Rhetta.«
    »Wieso?«
    »Ich möchte es einfach gern wissen.«
    Er stieß einen lauten, dramatischen Seufzer aus und ließ sich nach hinten fallen. »Rhetta ist bloß eine Bekannte von mir. Sie wohnt in der Coverdale Road.«
    »Bist du da oft?« Ich wusste, dass ich kleinkariert und eifersüchtig rüberkam, aber ich hatte keine andere Chance. Ich wollte ihm etwas schenken, etwas sehr Wertvolles, und zwar bald. Ich musste einfach sicher sein.
    »Ab und zu.« Abgelenkt zeichnete er mit dem Finger einen kleinen Kreis um meinen Bauchnabel.

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