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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Weihnachten gingen meine Eltern mal wieder auf eine Party; nachdem sie weg waren, kam Macon vorbei, um mir mein Geschenk zu bringen. Vorher hatte er von der Tankstelle um die Ecke aus angerufen und gemeint, er hätte nur ganz kurz Zeit. Ich wartete vor dem Haus auf ihn.
    Er gab mir eine in rotes Papier eingewickelte kleine Schachtel. »Aufmachen!«, sagte er.
    In der Schachtel war ein dicker, schwerer Silberring, den ich mir für mich selbst nie ausgesucht hätte. Doch als ich ihn überstreifte, sah er aus wie für mich gemacht. »Wow!« Ich hielt meine rechte Hand hoch. »Der ist superschön.«
    »Ja, das war mir klar.« Die Sonnenbrille hatte ich ihm vorher bereits gegeben, denn ich konnte einfach nichts für mich behalten, weder Geheimnisse noch Überraschun gen . Und als Macon mitkriegte, dass ich etwas für ihn gekauft hatte, bettelte er mich so lange an, wie ein kleines Kind, bis ich ihm die Sonnenbrille noch am selben Abend gegeben hatte. Doch eigentlich war das auch egal. Er bekam nämlich noch ein Geschenk von mir. Aber das wusste er noch nicht.
    »Schöne Weihnachten.« Ich beugte mich vor und küss te ihn. »Vielen Dank für den Ring.«
    »Gern geschehen. Steht dir gut.« Er nahm meine Hand, betrachtete sie prüfend.
    »Und was hast du heute Abend noch vor?«, fragte ich ihn.
    »Nichts Besonderes.« Er ließ meine Hand los. »Einfach bloß abhängen, mit ein paar von den Jungs.«
    »Feierst du denn gar nicht Weihnachten mit deiner Mutter?«
    |266| Er zuckte die Achseln. »Heute Abend jedenfalls nicht.«
    »Fährst du zu Rhetta?«
    Er verdrehte seufzend die Augen. »Keine Ahnung, Halley. Wieso?«
    Ich trat gegen eine Flasche, die vor mir auf dem Boden lag. »War bloß eine Frage.«
    »Fang nicht wieder damit an, okay?« Er blickte die Straße entlang. Ich musste nur ein Wort zu dem Thema sagen und schon wollte er abhauen.
    Aber ich konnte einfach den Mund nicht halten. »Warum nimmst du mich nie mit zu Rhetta? Oder sonst irgendwohin? Ich meine, was macht ihr eigentlich die ganze Zeit, du und deine Freunde?«
    »Nichts«, meinte er beiläufig. »Außerdem würde es dir gar nicht gefallen. Du fändest es bloß langweilig.«
    »Stimmt gar nicht.« Ich sah ihn an. »Ist es dir peinlich, mit mir gesehen zu werden?«
    »Natürlich nicht«, antwortete er. »Hör zu, Halley, ich will dich einfach nicht überall mit hinnehmen, wo ich so rumhänge. Aber das liegt nicht an dir, sondern an den
Orten
. Die passen nicht zu dir, vielmehr du nicht dorthin.«
    Ich war mir fast sicher, dass das eine Beleidigung war. »Was genau willst du damit sagen?«
    »Nichts.« Mit einer genervten Geste wischte er meine Frage weg. »Vergiss es.«
    »Denkst du, ich bin zu naiv oder so was, um mit deinen Freunden zusammen zu sein?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Er seufzte. »Komm, Halley, lass uns damit aufhören. Bitte.«
    Ich stand vor der Wahl: Entweder ließ ich es jetzt gut sein und glaubte ihm einfach, dass er meinte, was er sagte; oder ich bohrte weiter nach, bis ich sicher sein konnte. |267| Andererseits war Weihnachten. Die Lichter am Weihnachtsbaum in unserem Wohnzimmer funkelten und flimmerten wie Sterne. Und ich trug einen Ring am Finger. Das musste etwas zu bedeuten haben.
    »Tut mir Leid«, sagte ich. »Ich finde den Ring übrigens echt toll.«
    »Das freut mich.« Er küsste mich, strich mir übers Haar. »Ich muss los. Ich rufe dich an.«
    »Okay.«
    Er küsste mich noch einmal und lief, weil es so windig war, mit eingezogenem Kopf um seinen Wagen herum zur Fahrertür. »Macon!«
    »Was?« Er war schon fast im Auto.
    »Was machst du Silvester?«
    »Keine Ahnung. Warum?«
    »Weil ich Silvester gerne mit dir verbringen würde«, erwiderte ich. Hoffentlich verstand er,
was
ich da vorschlug. Welche Bedeutung es hatte, wie wichtig es war.
Was
ich ihm schenken wollte. »Okay?«
    Er richtete sich auf, betrachtete mich einen Moment schweigend und nickte schließlich. »Okay. Abgemacht.«
    »Schöne Weihnachten«, sagte ich, als er endgültig einstieg.
    »Schöne Weihnachten«, rief er zurück, bevor er den Motor anließ und mit dem üblichen Karacho rückwärts unsere Auffahrt runterfuhr. Kurz vor der Kurve ließ er das Fernlicht aufblinken, hupte ausgiebig und bretterte dann davon. Natürlich ging prompt die Lampe auf Mr Harpers Veranda an.
    Das war’s also. Ich hatte mich entschieden, nun musste ich mich auch daran halten. Ich hatte mich richtig entschieden, sagte ich mir selbst; es war das, was ich wollte. |268| Dennoch

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