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Somers, Jeff - Avery Cates 01 - Der elektronische Mönch

Somers, Jeff - Avery Cates 01 - Der elektronische Mönch

Titel: Somers, Jeff - Avery Cates 01 - Der elektronische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Somers
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unverständliche Wörter ausstieß. Doch Milton und Tanner kamen geradewegs zu mir; jede griff sich einen Arm.
    »Setz dich, Chef«, sagte Milton, und ihre Stimme klang ungewohnt sanft. »Du siehst aus, als fällst du jeden Moment um.«
    Mit einem Achselzucken wollte ich es abtun, zitterte jedoch am ganzen Leib. »Keine Zeit.«
    Gatz blickte von Dawson auf. »Was machen wird denn mit dem … Ding?«
    Ich holte tief Luft. »Schneidet ihm Arme und Beine ab. Ich muss irgendetwas Wichtiges an seinem Hals getroffen haben. Ich nehme ihn mit als Reiseführer.«
    »Du Drecksau!«, kreischte Dawson; Tonfall und Lautstärke veränderten sich ständig. »Ich bring dich um! Endgültig!«
    Kieth starrte immer noch sein kleines Gerät an. »Wahrscheinlich war das der Datenbus für die Motorfunktionen«, merkte er geistesabwesend an.
    Gatz zögerte. »Der wird aber ordentlich die Aufmerksamkeit auf sich lenken.«
    Müde winkte ich ab. »Was das angeht, sind wir doch sowieso schon im Arsch. Macht euch mit ihm an die Arbeit. Dann müsst ihr wieder zurück und ein bisschen Unruhe stiften.«
    »Okay«, sagte Gatz.
    »Wie ist es denn bei euch gelaufen?«, fragte ich Milton.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wir haben auf den richtigen Augenblick gewartet, und plötzlich sind die Alarme losgegangen. Nach nicht mal einer Minute waren wir die Einzigen, die überhaupt noch in dem Raum waren. Also sind wir einfach dem Gebäudeplan gefolgt, haben den Eingang gefunden und konnten ungehindert hineinspazieren, wie man so schön sagt.«
    »Das mit dem Gebäudeplan war wirklich gute Arbeit«, grunzte Tanner.
    »Und die gottverdammte Störung warst du«, setzte Milton hinzu.
    »Ist ja auch egal«, sagte ich und versuchte vorsichtig einen Fuß vor den anderen zu setzen. »Wir sind drinnen. Und irgendwo hier ist auch Dennis Squalor.«
    »Nicht ›irgendwo‹«, warf Kieth ein, den Blick immer noch fest auf sein Messgerät gerichtet. »Ich kann Ihnen genau sagen, wo der ist. Er ist eine gottverdammte Haupt-Datenquelle. Alles, was hier drinnen hin und her geschickt wird, läuft auch über ihn.«
    Ich blickte Kieth an. »Okay. Dann bleibst du bei mir. Du, ich und Barnaby Dawson.«
    Wie hieß es doch so schön? Nimm, was du kriegen kannst. ›Glück‹ war hier ebenso grundlegende Voraussetzung für einen Erfolg wie die Fähigkeit, mordlüsterne Ex-SSD-Mönche zu überleben. Und ich fand, ich hätte mir eine Glückssträhne redlich verdient.
    Kieth schien mich überhaupt nicht gehört zu haben. »Aber das ist unmöglich – die Datenrate ist einfach unglaublich.« Er blickte auf und stockte kurz. »Was haben Sie gesagt?«
    Hinter ihm aktivierte Gatz die Knochensäge; das Dröhnen füllte den ganzen Raum. Kurz hielt er inne.
    »Passt auf! Das gibt Funkenflug!«
    Kieth trat näher an mich heran. »Ty ist doch kein Gorilla, Mr Cates! Er ist doch nicht dafür angeheuert, schwere Lasten zu tragen!«
    »Entweder bleibst du bei mir«, sagte ich schwach, »oder du ziehst mit Mr Dúnmharú da drüben durch die Gegend. Such’s dir aus.«
    Kieth blickte zu Canny hinüber, der weiterhin Wache schob; in jeder Hand eine Waffe, behielt er beide Eingänge im Auge. Dann blickte der kleine Techie wieder zu mir. »Ach, Scheiße!«
    »Ihr anderen«, rief ich, um den Lärm zu übertönen, »übernehmt das Ablenkungsmanöver. In diesem Gebäudekomplex wimmelt es von Mönchen. Sorgt dafür, dass sie hinter euch her sind. Haltet die schön auf Trab. Verschafft uns zwanzig Minuten. Mr Kieth, können Sie innerhalb von zwanzig Minuten Squalor orten?«
    Geistesabwesend wedelte Kieth mit seinem kleinen Gerät. »Ty hat ihn schon jetzt geortet«, schrie er, während hinter ihm die Funken stoben. Dawsons Flüche verwandelten sich in ein unablässiges, schrilles Heulen, von dem ich niemals gedacht hatte, ein Mönch könne so etwas überhaupt von sich geben. »Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass Ty in diese Unternehmung wirklich nicht eingestiegen ist, um so eine Scheiße mitzumachen!«
    Ich ignorierte ihn. Plötzlich verebbten die Funken, und Gatz hob Dawsons Arm in die Luft.
    »Scheiße, ist das schwer.«
    »Bewegung!«, fauchte ich; das Adrenalin verschaffte mir plötzlich neue Energie. »Es sind ungefähr fünftausend Mönche auf dem Weg zu uns, also hör auf, hier rumzualbern!«
    Gatz ließ den Arm fallen und startete wieder die Knochensäge; das Kreischen zerriss mir fast das Trommelfell und zerrte an meinen Nerven. Kev beugte sich zu dem Cyborg hinunter, und sofort

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