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Somers, Jeff - Avery Cates 01 - Der elektronische Mönch

Somers, Jeff - Avery Cates 01 - Der elektronische Mönch

Titel: Somers, Jeff - Avery Cates 01 - Der elektronische Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Somers
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vielen anderen Pfeifen auch immer! Das Geld war mir scheißegal – ich glaubte sowieso nicht, es jemals zu Gesicht zu bekommen. Ich wollte Dennis Squalor eine Kugel in den Kopf jagen, weil ich schon so weit gekommen war und mich jetzt nicht mehr aufhalten lassen wollte.
    Ich wirbelte zu Ty Kieth herum. »Mach jetzt endlich diese Scheiß-Tür auf!«
    Der Techie schluckte und blickte erneut sein kleines Gerät an; dann richtete er es gegen die Tür und drückte mit dem Daumen auf das Display; eine einzige geübte, fließende Bewegung.
    »Wahrscheinlich kann ich das sogar tun, aber …«
    »Mach schon!«, fauchte ich. »Sonst werden wir alle in diesem Scheiß-Gang sterben!«
    Er nickte und drückte wie verrückt auf dem kleinen Bildschirm herum.
    »Cates!«, sagte Orel, ohne sich zu mir rumzudrehen. »Das ist egal.«
    »Was zur Hölle soll das denn heißen?«
    Weitere Mönche erschienen am anderen Ende des Gangs. Eine gemeinsame Salve von Tanner und Orel, und zwei von ihnen sackten in sich zusammen.
    »Cates, man hat uns hierhergescheucht. Ganz bewusst. Bist du irgendwo auf Gegenwehr gestoßen? Nein«, beantwortete Orel die eigene Frage, während er den Gang durch die Zieleinrichtung seiner Waffen weiter im Auge behielt. »Ich glaube, dass sich diese Tür schon bald öffnen wird, ganz von allein. Ich glaube, man hat dich die ganze Zeit über manipuliert. Ich glaube, das letzte, was wir jetzt wollen, ist, dass sich diese Tür öffnet.«
    Einen Moment starrte ich ihn nur nachdenklich an. Dann drehte ich mich rum und betrachtete erneut die Tür: glatt, ohne Beschriftung, unerbittlich. Inzwischen verriet eine weitere Reihe rasch abgegebener Schüsse, dass sich weitere Mönche näherten. Es lief immer auf das Gleiche hinaus: Man hatte immer eine Chance. Man konnte sich immer für irgendetwas entscheiden.
    Ich wandte mich um und schaute Kieth an. Er erwiderte den Blick. Der Techie zitterte am ganzen Leib.
    »Mr Kieth«, sagte ich mit fester Stimme. Er zuckte ein wenig zusammen. »Machen Sie diese gottverdammte Tür auf.« Ich lächelte, und ein vertrautes, wahnsinniges Lachen blieb mir fast in der Kehle stecken. »Überraschen wir die verdammte Gegenseite doch einfach.«
    Kieth zögerte keinen Moment. Er wirkte fast fröhlich, als er seine kleine Instrumententasche aus dem Jackett zog. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, und er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als eine weitere Welle anrückender Mönche am anderen Ende des Gangs Orel und Tanner zu einer weiteren Salve animierte.
    »Noch zwei!«, rief Orel. Auch er klang beinahe fröhlich. Ich war von Wahnsinnigen umgeben -von Wahnsinnigen, die ich selbst ausgewählt hatte.
    Kieth scannte die Tür mit seinem kleinen Gerät, fuhr damit über die dünnen, kaum erkennbaren Umrisse der eigentlichen Öffnung. Als er sich dann bückte, um auch die Unterkante zu scannen, hielt er plötzlich inne.
    »Hmm«, hörte ich ihn leise sagen. »Das ist ja …«
    Plötzlich drang aus der Tür ein lautes, hohles Hämmern. Sofort sprang Kieth auf, und Gatz und ich drehten uns gleichzeitig um: Ich hatte schon die Waffe gezogen, Gatz die Hand zitternd an die Sonnenbrille gelegt. Hinter mir waren weitere Schüsse zu hören, und Orel stieß einen Fluch nach dem anderen aus. Ich spähte durch das Visier meiner Waffe; meine Hand schmerzte bereits, so fest umklammerte ich den Griff.
    Krachend kam uns die Tür entgegen, als hätte eine lautlose Explosion sie aus der Halterung gerissen, und Kieth wurde in Dawsons Sarg geschleudert. Ich sah die Gestalt im Türrahmen nur einen Sekundenbruchteil, denn in genau diesem Moment schwenkte ich die Mündung meiner Waffe eine Winzigkeit nach links, drückte zweimal hintereinander den Abzug durch – und verwandelte das Gesicht jener Gestalt in eine formlose Masse.
    Einen Augenblick lang stand Dennis Squalor noch reglos da, während wir alle ihn anstarrten, dann stürzte er zu Boden; Kühlflüssigkeit und Isoliermaterial quollen aus dem Cyborg-Wrack.
    Erst geschah gar nichts. Dann war wieder Dawsons entsetzliches, unmenschliches Lachen zu hören, schien uns einzuhüllen wie ein entsetzlicher Nebel.

XXXII
    Du hast das für Geld getan.
    Du hast dich selbst getötet.
     
    00000
     
     
    Für Sekunden gab es nur Dawsons schreckliches Lachen. Es hallte weiter und weiter, ohne dass der ehemalige Captain Luft holen musste, ohne sich im Klang auch nur eine Winzigkeit zu verändern, wie ein Tonband in einer Endlosschleife. Ich spürte überhaupt nichts außer dem

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