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Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche

Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche

Titel: Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Somers
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die ganze Kabine. »Mönchsbande? Kev? Etwa Kev Galz?«
    Ich starrte ihn an, und mein rechtes Auge zuckte. »Sie kennen ihn?«
    Vorsichtig bewegte Bendix den Kopf ein wenig zur Seite, als müsse er prüfend die Luft einsaugen. »Selbstverständlich überwacht die Regierung sämtliche bekannten Terrororganisationen, Mr Cates. Wir haben Kev Gatz und seine Gefährten, ebenfalls Cyborg-Flüchtlinge, bereits seit einigen Jahren auf dem Radar. Zugegebenermaßen ist die Akte, die wir über ihn angelegt haben, noch nicht allzu umfassend. Aus der Zeit vor den Mönchs-Ausschreitungen besitzen wir fast keine Aufzeichnungen über ihn.« Wieder zuckten die Muskelstränge in seinem Gesicht. »Unser Agentennetz hatte seine Organisation bis vor zwei Tagen ständig im Blick – bis unsere Agenten dann … gestorben sind.«
    Einige Sekunden lang saßen wir alle nur schweigend da. Schließlich leckte ich mir über die gesprungenen Lippen. »Mr Bendix, wollen Sie auf etwas Bestimmtes hinaus?«
    Er nickte, öffnete währenddessen den Mund und ließ seine Brauen unter der Augenbinde auf und ab zucken. »Oh ja, Mr Gates! Vor drei Tagen wurde in dem letzten offiziellen Bericht Gatz betreffend gemeldet, seine Gruppe habe fast ohne Gegenwehr das Bellevue Hospital Genter eingenommen. Man hatte den Gebäudekomplex aufgegeben, und so hatten ihn verschiedene Gestalten zunehmend schlechter gesundheitlicher Verfassung besetzt. Sie hätten diesen Bericht natürlich erhalten, Officers, nur dass man Sie zu diesem Zeitpunkt bereits aus den Reihen der Polizeistreitkräfte hinausgeworfen hatte.«
    »Na, verdammt«, sagte ich. »Sobald wir Kieths Signal angepeilt haben, genau wie schon einmal, können Sie ja einen Luftschlag anordnen, oder was auch immer Sie möchten. Wenn Kieth erst einmal tot ist, dann ist dieser ganze Mist ein für alle Mal vorbei.« Der Hauch einer Idee war mir gekommen, und mir gefiel der Gedanke beinahe schon, sich endlich wieder darum sorgen zu müssen, wie ich Hense und Happling entkommen konnte – oder welche System-Bullen auch immer deren Platz einnehmen mochten.
    Ich spürte, dass Marko mich wieder anblickte, und ich wusste auch, was ich Ty versprochen hatte. Ich schaute den Techie nicht an, doch ich spürte immer noch seinen prüfenden Blick auf mir ruhen.
    Bendix nickte. »Gewiss. Aber Sie würden mir zugestehen müssen, sich mit meinem Büro ins Benehmen zu setzen.«
    »Ohm …«, sagte Marko gedehnt und hob die Hand. »Da gibt es ein kleines Problem. Während ich den Schweber wieder zum Laufen gebracht habe, habe ich auch nach Mr Kieth gescannt. Ich kann ihn nirgendwo finden.« Er zuckte die Achseln -eine unglaublich langsame, träge Bewegung. »Ich glaube, die schirmen den gezielt ab.«
    Ich schloss die Augen. Der Kev Gatz, den ich früher gekannt hatte, war ein echter Totalausfall gewesen. Er konnte einen zwar singen und tanzen lassen, wenn er es darauf anlegte. Aber manchmal war er nicht einmal in der Lage gewesen, einen einzigen ganzen, vernünftigen Satz herauszubringen. Und jetzt war er ein gottverdammtes Cyborg-Genie. »Schon. Aber Mr Bendix hier hat uns ja nun in Kenntnis darüber gesetzt, wo die hinwollen – ins Bellevue. Versuchen wir’s! Wir werden ja schon bald wissen, ob wir damit recht hatten oder nicht.«
    Wir alle blickten Bendix an. Sein Grinsen wurde noch schiefer, doch er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Beinahe wäre ich aufgesprungen. Das war es doch, das war eine echte Lösung! Als würde man einen Entzündungsherd ausbrennen. Das war einfach, und ich wollte diesem gottverdammten Assistenten des Unterstaatssekretärs eine Antwort entlocken. Aber bevor ich meine Stimme wiedergefunden hatte, ergriff Hense das Wort:
    »Warum nicht, verdammt noch mal?«
    »Ms Hense«, sagte Bendix und schüttelte erneut den Kopf, »während sich diese Seuche immer weiter ausbreitet, sind entlang der gesamten Ostküste Unruhen ausgebrochen, und wir beobachten mittlerweile die ersten Infektionen auch in anderen Regionen des Systems – vermutlich verschleppt von Angehörigen des System-Sicherheitsdienstes, die von einem Ort zum nächsten geschickt wurden. Wir haben gewaltige Mengen Aktivposten und Ressourcen verloren, und im Augenblick ringen wir nur darum, Nordamerika überhaupt irgendwie im Griff zu halten. Noch intakte Aktivposten im Rest der Welt müssen bewahrt werden, um uns vor dem zu beschützen, was sich im Augenblick als unausweichliche Ausbreitung von Chaos und Tod darstellt.« Sein Lächeln ließ nach – ein

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