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Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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Laune.«
    »Ich hab meistens gute Laune.«
    »Stimmt. Aber heute ganz besonders.«
    Ob er ahnt, woher meine gute Laune kommt? Hoffentlich nicht. Über so etwas könnte ich mit Dad nie sprechen. Alle Gespräche, die was mit Jungs zu tun haben, einschließlich des gewissen VORTRAGS, als ich elf war, hat er Mom überlassen.
    Jason und ich haben uns jeden Tag gesehen. Durch ihn fühle ich mich so lebendig, wie ich es mir immer gewünscht habe. Natürlich können wir nur dann so zusammen sein, wie es uns gefällt, wenn sonst niemand dabei ist. Manchmal haben wir ein paar Mitschüler gesehen, aber die wussten entweder schon, dass wir uns ab und zu treffen, oder es war ihnen egal.
    Oh, Moment. Greg war es nicht egal.
    Heute bei der Arbeit kam Greg auf mich zu. »Kann es sein, dass ich dich gestern Abend zusammen mit Jason im Fountain gesehen habe?«
    Greg weiß genau, dass er mich dort gesehen hat. Aber wenn er mir irgendetwas sagen will, dann soll er sich gefälligst klarer ausdrücken.
    »Keine Ahnung«, erwidere ich. »Hast du?«
    »Wenn sich nicht jemand anders mit ihm an einen Tisch in der Ecke verkrochen hat, dann müsstest du das gewesen sein, stimmt’s?«
    Ich mache mich wieder ans Himbeerenpflücken. Heute will ich zwei Schalen mit nach Hause nehmen, deshalb suche ich mir die dicksten aus.
    Greg fährt fort: »Hallo? Wir unterhalten uns gerade.«
    »Tun wir das? Ich dachte, du wolltest mir nur sagen, wo ich gestern Abend gewesen bin. Vielen Dank dafür.«
    »Du solltest damit aufhören.«
    »Womit aufhören?«
    »Was auch immer du vorhast. Er ist mit Erin zusammen.«
    Okay. Das ist seltsam. Jason und Greg sind befreundet. Warum also hat Jason Greg nicht erzählt, dass er und Erin sich getrennt haben?
    Ich werde nicht diejenige sein, die es ihm sagt.
    Stattdessen antworte ich: »Nur für den Fall, dass du es noch nicht wusstest: Erin ist meine beste Freundin.«
    »Ja«, sagt Greg. »Genau.«
    Für den Rest des Tages bin ich ihm aus dem Weg gegangen.
    Schon merkwürdig, dass man so glücklich und gleichzeitig so traurig sein kann. Ich möchte wirklich und richtig mit Jason zusammen sein. Aber niemand darf es wissen.
    Erst recht nicht meine Eltern. Als ich an dem Abend des Feuerwerks so spät nach Hause kam, sind sie total ausgerastet. Sie waren extra aufgeblieben und hatten auf mich gewartet. Dabei war es das allererste Mal, dass sie auf mich warten mussten, denn ich war noch nie zu spät gekommen. Ich dachte, beim ersten Mal wären sie vielleicht etwas nachsichtiger. Irrtum. Sie sagten, ich hätte sie enttäuscht. Sie wollten wissen, mit wem ich zusammen gewesen war. Ich hatte ihnen erzählt, ich würde mir zusammen mit Blake und Danielle und ein paar anderen von One World das Feuerwerk ansehen. Aber als ich um Mitternacht noch nicht zu Hause war, hat meine Mom bei Blakes Dad angerufen. Ich bekam eine Woche lang Hausarrest. Außerdem muss ich jetzt jeden Abend bis spätestens um elf zu Hause sein. Bisher waren sie da immer etwas nachgiebiger gewesen.
    Meine Eltern wissen, dass ich mich mit Jason treffe. Aber sie glauben, dass wir einfach nur befreundet sind. Wenigstens glaube ich, dass sie das glauben. Sie haben nichts weiter dazu gesagt. Als ich Blake vom vierten Juli erzählte, versprach er, von jetzt Ausreden für mich zu erfinden. Blake ist der Einzige, dem ich die Wahrheit sagen kann.
    Irgendwann muss ich damit aufhören, die Wahrheit zu vertuschen. Jedes Mal, wenn ein Brief von Erin kommt, rutscht mir das Herz in die Hose. Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem sie herausfindet, was wirklich los ist.
    Als ihr erster Brief kam, habe ich ihn auf den Schreibtisch gelegt und für den Rest des Tages nicht beachtet. Ich habe Wassermelonen geschnitten und Saft gemacht. Ich bin zur Arbeit gegangen und habe neun Schalen Himbeeren gepflückt. Ich bin nach Hause gekommen und in der Hängematte eingeschlafen. Ich bin total verschwitzt aufgewacht und habe mich in der Außendusche, die Dad im letzten Sommer gebaut hat, abgekühlt. Wir haben auf der Veranda zu Abend gegessen. Ich hatte lauter Maisreste zwischen den Zähnen und musste sie mit Zahnseide entfernen. Als ich zurück in mein Zimmer kam, lag der Brief immer noch da und wartete geduldig darauf, dass ich ihn öffnete.
    »Jaja«, murmelte ich vor mich hin. »Ist ja schon gut.«
    Ich wusste, dass ich ihn aufmachen musste. Ich musste ihn aufmachen und lesen und damit umgehen, was darin stand, auch wenn es schlimm war. Was konnte man von Erins erstem Brief, nachdem Jason

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