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Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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mit ihr Schluss gemacht hatte, schon anderes erwarten? Glitzernde Regenbogen und Smileys?
    Nein. Eher dunkle Wolken und sintflutartige Regengüsse. Und ich wollte auf keinen Fall in so ein Unwetter geraten.
    Aber ich steckte schon mittendrin. Also nahm ich den Brief, setzte mich auf mein Bett und zwang mich, ihn zu lesen. Erin tat mir so schrecklich leid. Es brach mir das Herz. Sie klang so jämmerlich, als sie Jasons zweiseitigen Brief beschrieb, in dem stand, dass es ausschließlich an ihm lag und nicht an ihr. Er sagte, dass sie ein tolles Mädchen sei und so weiter, aber er glaubte nicht, dass sie zusammenpassten. Mit einem anderen würde sie viel glücklicher sein. Was eindeutig nichts anderes hieß, als dass er mit jemand anderem glücklicher wäre.
    »Als würde das jemals infrage kommen!«, schrieb Erin. »Wie kann ich jemals wieder jemandem vertrauen?«
    Das war verständlich. Soweit Erin wusste, war mit Jason alles gut gelaufen, bis er mit ihr Schluss gemacht hatte. Außerdem hatte sie keine Ahnung, dass ich etwas damit zu tun hatte. Und das war das Schlimmste von allem.
    Ein paar Tage später kam der nächste Brief. Er klang schon anders. Erin schrieb von einem Jungen namens Lee, den sie bei einer Party mit dem Jungscamp auf der anderen Seite des Sees kennengelernt hatte. Und dass die beiden Camps jede Woche etwas gemeinsam veranstalteten und dass sie das nächste Mal, einen Filmabend, kaum erwarten kann.
    Kein Wort in diesem Brief über Jason.
    Von da an klangen Erins Briefe fröhlicher. Sie schrieb von weiteren aufregenden Erlebnissen im Camp und von Lee und davon, wie viel Spaß sie hatte. Plötzlich klingt sie wie ein völlig anderer Mensch. Wenn sie immer noch traurig darüber ist, dass Jason mit ihr Schluss gemacht hat, dann kann sie es echt gut verbergen. Ich habe den Eindruck, dass sie so sehr mit ihrer Sommercampromanze Lee beschäftigt ist, dass sie den Schmerz wegen Jason total vergessen hat.
    Und jetzt, wo sie Lee hat, kann ich ihr endlich das mit uns beiden erzählen.
    Aber Jason ist nicht einverstanden.
    »Ich halte das für keine gute Idee«, sagt er.
    »Wir können es nicht ewig vor uns herschieben«, wende ich ein. »Wenn sie herausfindet, dass wir es ihr verheimlicht haben, wird sie noch saurer sein.«
    »Ich weiß, was du meinst, aber ich habe schon per Brief mit ihr Schluss gemacht. Ich finde noch einen Brief mit noch mehr schlechten Nachrichten nicht gut. Wir sollten lieber warten, bis sie zurückkommt und es ihr persönlich sagen.«
    Jason rudert weiter. Wir sind mit dem Ruderboot auf dem See. Ich bin vollkommen starr vor Angst. Ich habe zwar noch nicht zugesagt, dass Jason mir das Schwimmen beibringen soll, trotzdem ist das hier unsere erste Unterrichtsstunde. Als er mir sagte, dass ich überhaupt nicht ins Wasser gehen müsste, habe ich mich gefügt. Erst mal geht es darum, dass ich anfangen soll, dem Wasser zu vertrauen. Laut Jason ist das der erste Schritt beim Schwimmenlernen. Er sagt, wenn man dem Wasser nicht vertrauen kann, wird man es nie lernen.
    Das Boot schaukelt ein bisschen. Ich halte mich so krampfartig an den Seiten fest, als würden wir bereits untergehen.
    »Du bist vollkommen sicher«, sagt Jason.
    »Ich weiß«, antworte ich und klammere mich noch fester an den Rand.
    »Ich hab dir doch gesagt, ich werde dich beschützen.«
    »Ja.«
    »Na also. Du bist absolut in Sicherheit.«
    »Bestimmt?«
    »Ach komm. Würde ich dir versprechen, dich zu beschützen, wenn ich mir nicht hundertprozentig sicher wäre?«
    »Nicht?«
    »Sicher nicht.«
    Wir sind richtig weit draußen auf dem See. Wenigstens fühlt es sich so an.
    »Okay, jetzt…« Jason hört auf zu rudern. Von unserem Haus aus sehen wir vermutlich aus wie zwei winzige Pünktchen, die mitten auf dem Wasser dahinschweben.
    »Atme tief ein«, sagt Jason.
    Ich atme ein kleines bisschen ein. Ich bin viel zu nervös, um tiefer Luft holen zu können.
    »Einfach nur atmen«, sagt er ganz ruhig.
    Ich versuche es. Nach ein paar Minuten sinkt mein Stresslevel auf einer Skala von eins bis zehn auf ungefähr acht.
    Ich versuche, mich umzuschauen, ohne mich allzu sehr zu bewegen. Es ist wirklich schön hier. Und auch kühler, was sehr angenehm ist. Als wären wir in unserer ganz eigenen Welt. So als stünde ich mitten im Treibhaus, als ich noch klein war, und schaute hoch in den Himmel.
    »Pssst«, macht Jason.
    »Ich hab doch gar nichts gesagt«, flüstere ich.
    »Was ist das für ein Geräusch?«, erwidert er flüsternd und

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