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Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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macht ein ganz ernstes Gesicht.
    »Was…?«
    »Moment!«
    Wir lauschen. Das Einzige, was ich höre, ist eine Taube. Sie gurren auf eine ganz bestimmte Art und Weise, die ich sehr entspannend finde. Mein Stresslevel sinkt auf sieben.
    »Meinst du die Taube?«, frage ich.
    »Nein, ich meine…« Jason beugt sich über den Bootsrand. Ich klammere mich wieder fester. »Ich meine das Wasser. Hörst du’s?«
    »Nicht wirklich.«
    »Es sagt: ›Lani, sei eins mit mir.‹« Jasons Stimme fängt an zu gurgeln.
    »Sei still!« Ich lasse den Bootsrand zwei Sekunden lang los, um ihm einen Schubs zu versetzen. »Du sprichst die Wassersprache?«
    »Natürlich. Das ist ein wesentlicher Teil der Rettungsschwimmerausbildung.«
    Ich verdrehe die Augen. Was für ein Blödmann.
    Jason hält seinen Scherz immer noch für witzig. »Das Wasser will sich mit dir verbinden.«
    »So lange ich das hier vom Boot aus erledigen kann, soll es mir recht sein.«
    »Steck deine Hand rein.«
    Ich lasse das Boot los und halte meine Finger ins Wasser. Ich tauche sie hinein.
    »Oooh«, sage ich.
    »Fühlt sich gut an, oder?«
    »Ja.« Ich male mir aus, wie es wäre, im See zu schwimmen, umgeben von all diesem sanften, kühlen Wasser. Fast kann ich es mir vorstellen. Was ich mir allerdings nicht vorstellen kann, ist, wie ich es jemals schaffen soll, meine Angst zu überwinden.

27
    Heute ist der heißeste Tag aller Zeiten. Fast fünfzig Grad im Schatten. Wenn ich heute arbeiten müsste, bekäme ich sicher einen Hitzschlag. Ich will nur eins: auf dem Sofa sitzen, meine Nase vor den Ventilator halten und mein neues Buch lesen.
    Aber genau dazu kommt es nicht. Stattdessen muss ich Mom im Garten helfen. Sie zwingt mich dazu. Ich versuche es mit dem Argument, dass Lesen eine wertvolle Freizeitbeschäftigung ist und ich dazu drinnen bleiben sollte. Mom bringt das Gegenargument, dass eine aktive Teilnahme am Leben ebenso wichtig ist, deshalb müsse ich ihr im Garten helfen, es sei denn, ich wollte meine Ausgangssperre von dreiundzwanzig Uhr auf die Abendbrotzeit vorverlegen. Seit der Sache am vierten Juli ist sie total streng. Und es sieht so aus, als würde sich das so bald nicht ändern.
    Ich setze einen großen Strohhut auf, öffne die Terrassentür und pralle gegen eine Wand aus Hitze und Feuchtigkeit. Ich bekomme kaum Luft. Die Sonne brennt erbarmungslos. Es ist schon witzig, früher habe ich mich über Moms schrullige Gärtnerhüte lustig gemacht. Jetzt trage ich selbst einen.
    Moms Strohhut ist sogar noch größer als meiner. Und ringsum mit albernem Filzgemüse verziert. Was ich total peinlich finde. Nur gut, dass der Garten nach hinten rausgeht, wo uns niemand sehen kann.
    Wir arbeiten schweigend. Zum Sprechen ist es zu heiß. Doch trotz der drückenden Schwüle muss ich mit jemandem über Jason reden, sonst platze ich.
    »Kann ich dich mal was fragen?«, sage ich. »So rein hypothetisch?«
    »Gute Idee. Das lenkt vielleicht von der Hitze ab.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass es viel zu heiß ist!«
    »Oh ja, es ist brüllend heiß. Aber man darf den Garten nicht vernachlässigen.«
    »Also zurück zu meiner Frage. Stell dir vor, du wärst… auf dem Gemüsemarkt. Und jemand…«
    »Du kommst doch mit am Wochenende, oder?«
    »Ja.« Manchmal helfe ich Mom auf dem Markt aus, wo sie ihr Gemüse verkauft (inklusive Tomaten, obwohl es sich dabei streng genommen um Obst handelt). Die ganze Stadt ist verrückt nach Moms Tomaten. Sie könnte glatt die Königin einer dieser schrulligen Gemüsewettbewerbe sein, wenn es bei uns so was gäbe. Ich sehe sie vor mir, wie sie eine riesige Trophäe mit einer vergoldeten Tomate obendrauf hochhält – eine Vorstellung, die kaum weniger peinlich ist als Mom mit ihrem gemüseverzierten Gärtnerhut.
    »Jedenfalls«, fahre ich fort, »stell dir vor, du bist auf dem Gemüsemarkt und eine Frau kommt auf dich zu und will die besten Tomaten, die du hast. Also gibst du ihr, sagen wir… deine schönsten fünf Tomaten.«
    Ich zerre an einem widerspenstigen Unkraut, das sich weigert nachzugeben. Wahrscheinlich ist es wie ich Sternzeichen Stier. »Aber dann kommt wenig später jemand anders und sagt, er hätte gehört, dass du deine besten Tomaten an die und die verkauft hast, aber er hätte sie viel mehr verdient, weil er ein echter Tomatenliebhaber ist. Während die andere Frau eigentlich gar keine Tomaten mag. Wahrscheinlich würden sie bei ihr nur schlecht.«
    Mom legt ihr Werkzeug auf den Boden. »Aber ich habe die Tomaten

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