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Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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sauer an. Ich hatte erwartet, dass sie total sauer sein würde. Vielleicht hat sie Jasons Mail noch gar nicht gelesen.
    »Weißt du, was ich gehört habe?«, fragt Erin.
    »Was denn?«
    »Dass du diejenige warst, die Blake geoutet hat.«
    »Nein, das war Ryan Campanelli!«
    »Ich habe gehört, dass du es warst, und Ryan hat nur weitererzählt, was du gesagt hast.«
    »Ich hab’s nur Jason erzählt! Es war sonst niemand dabei!«
    »Oh, du warst also ganz allein mit Jason?«
    »Nein, wir waren nicht ganz allein, nur allein in diesem Klassenraum.«
    »Und warum?«
    »Ähm… das weiß ich nicht mehr.«
    »Aber weißt du noch, wie du mir ins Gesicht gelogen hast?«
    Mein Herzschlag setzt kurz aus.
    »Hast du Jasons Mail bekommen?«, frage ich.
    »Ich will, dass du es sagst.«
    »Was sage?«
    »Dass du ein verlogenes Miststück bist, das mir meinen Freund ausgespannt hat.«
    Jetzt bleibt mein Herz ganz stehen.
    »Er ist nicht mehr dein Freund«, sage ich mit zitternder Stimme.
    »Oh, genau. Danke, dass du mich daran erinnerst.«
    »Ich wollte nicht…«
    »Weißt du, ich hatte so ein komisches Gefühl, als ich in den Bus zum Camp gestiegen bin. Beinah hätte ich was gesagt. Aber ich habe dir vertraut. Bianca hat mir immer wieder erzählt, wie du mit Jason beim Mittagessen geflirtet hast, aber ich habe dich immer in Schutz genommen. Dabei hätte ich es wissen müssen. Warum hättet ihr euch sonst ganz allein an einen Tisch gesetzt?«
    »Wir haben nicht geflirtet. Und du hast nichts dagegen gehabt, dass wir zusammen sitzen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich dich darum gebeten habe, mit Jason rumzumachen, als ich verreist war.«
    »Lies seine Mail.«
    »Hab ich bereits. Und jetzt kann sie die ganze Stufe lesen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe sie an alle weitergeleitet. Jeder soll wissen, was du für eine bist. Wie du meinen Freund gestohlen und mir ins Gesicht gelogen hast. So was von falsch.«
    Langsam bekomme ich Angst. Mir war klar, dass Erin sauer sein würde, aber das hier ist das absolute Horrorszenario. Sie hat Jasons Mail an die ganze Klasse geschickt? So kenne ich sie überhaupt nicht. Wer tut so etwas?
    Jemand, dessen Leben ich ruiniert habe.
    Jemand, der jetzt mein Leben ruinieren will.
    Erin fährt fort: »Und das nach allem, was ich für dich getan habe. Es gäbe dich überhaupt nicht mehr, wenn ich nicht gewesen wäre.«
    Krass. So hat sie noch nie über den Unfall gesprochen. Ich meine, natürlich haben wir darüber gesprochen und natürlich habe ich mich bei ihr bedankt, dass sie mir das Leben gerettet hat, aber so was Brutales hat sie noch nie zu mir gesagt.
    Aber sie hat ja recht. Erin bedeutet mir mehr als jeder andere. Unfassbar, dass ich es so weit habe kommen lassen.
    »Es tut mir wirklich, wirklich leid«, sage ich. »Ich werde alles tun, um es wiedergutzumachen.«
    »Alles?«
    »Ja.«
    »Dann hör auf, dich mit Jason zu treffen.«
    So war das nicht geplant. Jason sollte Erin von uns erzählen, sie würde sauer sein, aber Jason und ich könnten zusammen sein und irgendwann hätte sie es überwunden. Das läuft alles total falsch. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht will das Schicksal mich daran erinnern, was ich alles verlieren würde, wenn es Erin nicht gäbe. Ich würde nicht nur eine Freundin verlieren. Ich würde einen Teil meiner Vergangenheit verlieren, jemanden, der wie eine Schwester für mich ist.
    Ich habe Erin schon genug wehgetan. Wenn sie jetzt auch noch Jason und mich zusammen sehen müsste, das wäre die reinste Folter für sie.
    »Schön«, erwidere ich. »Ich werde ihn nicht mehr treffen. Ich werde nicht mal mehr mit ihm sprechen.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    »Ich versuche, dir zu glauben. Aber es ändert nichts an dem, was du getan hast.«
    »Erin, ist es vorbei. Ich werde ihn nicht mal mehr ansehen.«
    »Das ist das Mindeste, was du tun kannst.«
    »Es tut mir so leid.«
    »Wie schön. Schade nur, dass das niemanden interessiert. Jedenfalls wünsche ich dir viel Spaß morgen in der Schule. Du wirst echt großen Spaß haben.«

35
    Jeder weiß es.
    Man kann es Leuten immer ansehen, wenn sie über einen reden. Besonders denjenigen, mit denen man mal befreundet war. Jetzt halten mich alle für eine bösartige Diebin, die das Leben ihrer besten Freundin ruiniert hat.
    Keiner von ihnen kennt die Wahrheit. Und es gibt keine Möglichkeit, ihnen zu sagen, dass Erin lügt.
    Der Weg zu meinem Spind vor der ersten Stunde ist einfach nur schrecklich. Die Leute starren mich

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