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Something like love

Something like love

Titel: Something like love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susane Colasanti
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dazu, das ist alles.«
    »Warum sollte ich keine Lust dazu haben?«
    Ich kann ihr nicht sagen, dass Erin und sie sich nicht vertragen hätten. Erin hatte schon immer etwas gegen meine Freundschaft mit Danielle. Danielle wäre gern gekommen, aber Erin hätte ein Problem damit gehabt. Der ganze Abend wäre ungemütlich gewesen.
    »Du kennst Erin doch kaum«, sage ich. »Und Blake auch nicht. Worüber hätten wir uns unterhalten sollen?«
    »Darum geht es nicht. Warum hast du mich nicht verteidigt, als Erin nicht wollte, dass du mich einlädst? Sind wir nicht genauso enge Freundinnen?«
    »Das weißt du doch. Ich… die ganze Sache ist blöd gewesen. Ich hätte dich einladen sollen. Es tut mir leid, dass ich es nicht getan habe.«
    »Ja. Mir auch.«
    »Können wir… wir wieder Freunde sein?«
    »Eher nicht.«
    »Danielle, es tut mir echt leid. Ich wollte nicht…«
    »Es geht nicht nur um deinen Geburtstag. Du hast mich angelogen, als ich dich gefragt habe, ob du was mit Jason hast.«
    »Wie kommst du darauf, dass wir was miteinander haben?«
    »Warst du heute etwa nicht in der Schule?«
    »Du glaubst einfach irgendeinem Gerücht, ohne mich zu fragen, ob es stimmt oder nicht?«
    »Stimmt es?«
    Es hat keinen Sinn, die Wahrheit zu verleugnen. »Es war nicht so, wie Erin sagt.«
    »Ich fasse es nicht, dass du es mir nicht gesagt hast. Warum hast du mir nicht vertraut?«
    »Es war nicht so, dass ich dir nicht vertraut hätte. Ich konnte nur einfach nicht darüber reden. Mit niemandem.«
    »Selbst mit Blake nicht?«
    Scheiße. Weil Blake so sauer auf mich war, könnte er Danielle erzählt haben, dass er die ganze Zeit Bescheid wusste über Jason. Ich kann mir keine weiteren Lügen leisten.
    »Ihm habe ich es erzählt«, gebe ich zu. »Aber er hatte es ohnehin geahnt.«
    »Und warum hast du es mir nicht erzählt?«
    Ich schüttle den Kopf. Ich kann das unmöglich beantworten, ohne sie zu kränken. Danielle und ich sind eng befreundet. Ich bin sicher, sie hätte es niemandem weitererzählt. Es ist nur einfach so, dass Blake mir noch nähersteht. Ich weiß hundertprozentig, dass ich ihm alles anvertrauen kann.
    Offenbar gibt es verschiedene Grade des Vertrauens.
    »Ich muss wieder rein«, sagt Danielle und öffnet die Tür.
    »Warte, können wir…«
    Ich habe keine Chance, meinen Satz zu beenden. Es sei denn, ich wollte mit der Tür sprechen, die mir vor der Nase zugeschlagen wird.

36
    Ein paar Dinge, die echt scheiße sind:
Meine ständig geröteten Augen, weil ich das ganze Wochenende geheult habe.
Blake spricht immer noch nicht mit mir.
Erin auch nicht.
Danielle auch nicht.
Ich kann nichts essen, weil mir sofort schlecht wird.
Jason und ich werden nie zusammenkommen.
    Schlafen ist immer gut. Während man schläft, braucht man nicht darüber nachzudenken, wie beschissen das Leben ist. Aber kaum wird man wach, ist alles wieder da. Mein beschissenes Leben.
    Ich will nicht aufstehen und ich will nicht zur Schule gehen.
    Trotzdem stehe ich auf und gehe zur Schule.
    Sobald ich ankomme, wird mir klar, warum ich besser zu Hause geblieben wäre.
    Eine Gruppe von lästernden und lachenden Schülern lungert vor den Spinden herum. Sie starren mit weit aufgerissenen Augen auf etwas, was ich nicht sehen kann. Ich dränge mich durch, um zu sehen, was es ist.
    Sie starren auf Blakes Spind.
    Auf den jemand in großen gelben Buchstaben das Wort HOMO gesprüht hat.
    Ich fasse es nicht, wie jemand so etwas tun kann. Es gibt Leute, die so verletzend sind, dass es mir fast das Herz bricht. Warum kann man ihn nicht einfach in Ruhe lassen?
    Die Gruppe macht Platz für Blake, der gerade ankommt.
    Es wird ganz still.
    Keiner sagt etwas zu ihm. Alle warten darauf, wie er reagieren wird.
    Blake tut so, als sähe er nicht, was auf seinem Spind geschrieben steht. Langsam und konzentriert stellt er das Zahlenschloss ein. Als wäre alles so wie immer, nur damit niemand sieht, wie weh es ihm tut.
    Alle starren ihn an. Sie beobachten ihn, als wäre er ein Tier im Zoo. Niemand ergreift für ihn Partei.
    Ich stelle mich vor Blake und sehe die anderen an.
    »Was ist los mit euch?«, frage ich. »Habt ihr nichts Besseres zu tun?«
    Blake öffnet seinen Spind und nimmt ein paar Bücher heraus.
    »Wenn ihr über mich reden wollt, dann mal los. Aber lasst Blake in Ruhe.«
    Niemand geht weiter.
    »Haut ab!«, schreie ich.
    Mr Bradley kommt auf uns zu und will wissen: »Was ist hier los?« Blakes Spindtür steht offen, deshalb kann er nicht sehen, was draufsteht.

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