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Sommer der Entscheidung

Sommer der Entscheidung

Titel: Sommer der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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fragte sie. Wie Billy war sie außer sich.
    „Wie kannst du es wagen?“ Er drehte sich auf dem Absatz herum, um sie mit funkelnden Augen anzusehen. „Das ist meine Frau! Du hast sie behandelt wie einen Kammerjäger oder den Müllmann. Ich wusste, dass die Situation hier nicht zum Besten steht, aber ich hatte keinen blassen Schimmer, dass es so schlimm ist.“
    Caroline explodierte. „Schlimm? Aber ich musste mich mit … mit dieser Hinterwäldlerin seit einem Jahr abgeben. Sie hat kein Benehmen, keine Bildung, keine Fähigkeiten,die der Rede wert wären. Und warum? Weil du deine Hosen nicht anbehalten konntest!“
    Billy schritt vor seine Mutter, und einen Moment lang hatte Nancy Angst, er würde die Hand gegen sie erheben. Dann ging er langsam rückwärts. „Du wirst dich entschuldigen“, sagte er. „Sofort. Oder du wirst uns beide nie mehr wiedersehen. Ist das klar?“
    „Entschuldigen?“
    „Jetzt auf der Stelle! Und dann vergessen wir, was vorgefallen ist. Die ganze Familie wird dann so tun, als würden wir uns auch noch um andere Dinge kümmern als darum, wie unsere Frisuren sitzen. Nancy, Tessa und ich werden euch zu Weihnachten besuchen. Du wirst so tun, als seiest du nicht nur froh, uns zu sehen, sondern auch darüber, dass du eine hübsche kleine Enkeltochter hast. Du kannst deinen Freundinnen erzählen, was für eine perfekte kleine Familie wir seien und ihnen sogar Fotos zeigen. Aber wenn du jetzt nicht …“
    Es gab keinen Grund, seine Drohung zu wiederholen. Carolines Wut war in Furcht umgeschlagen. Nancy war sich nicht sicher, zu welchem Zeitpunkt von Billys Tirade es passiert war, aber offensichtlich hatte ihre Schwiegermutter die Situation nicht mehr unter Kontrolle, und Caroline war sich dessen bewusst.
    Sie sah Nancy an, dann sah sie weg. Sie hob ihr Kinn. „Es tut mir leid, ich habe die Beherrschung verloren.“
    Nancy suchte nach Worten, um ihr zu vergeben, aber es fielen ihr keine ein. „Es tut mir auch leid“, brachte sie schließlich heraus.
    Caroline sah ihren Sohn an, als wollte sie sagen: „Siehst du?“ Billy schüttelte den Kopf.
    „Du hast Glück gehabt, dass Nancy nicht einfach Tessa genommen hat und verschwunden ist“, sagte er zu seinerMutter. „Du hast verdammt Glück, dass sie immer noch hier steht. Weil ich dir nie verziehen hätte, wenn sie deinetwegen fortgelaufen wäre.“
    Er drehte sich zu Nancy. „Kannst du mir verzeihen, dass ich dich hier so lange habe warten lassen?“
    Sie hätte ihm alles verziehen. Sie lächelte über das ganze Gesicht. „Du wusstest es ja nicht.“
    „Oh, aber ich habe es befürchtet. Es war einfacher, so zu tun, als sei alles in Ordnung.“ Er wandte sich wieder seiner Mutter zu. „Weihnachten feiern wir alleine. Wir packen jetzt, und dann sind wir hier raus. Und wir werden nicht zurückkommen.“
    Carolines Augen füllten sich mit Tränen, Nancy war überrascht.
    „Lass sie dich nicht gegen uns aufbringen, William. Wir sind deine Familie.“
    Billy nickte zu Nancy und Tessa. „Nein, diese beiden hier sind meine Familie.“
    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

25. KAPITEL
    A n dem Nachmittag fing unsere Ehe eigentlich erst an“, erzählte Nancy Tessa. Während Nancy die Geschichte erzählt hatte, war es Nacht geworden, und Tessa hatte den Quilt zusammengelegt, um an einem anderen Tag an ihm weiterzuarbeiten. Außerdem waren die Erinnerungen ihrer Mutter schon genug Ablenkung. Nur als sie jetzt das Ende der Geschichte hörte, war sie nicht nur abgelenkt, sondern auch böse.
    „Ich verstehe nicht, warum du dir so viel von Großmutter hast bieten lassen.“
    „Das verstehst du nicht?“ Nancy erschlug einen Moskito auf ihrem Oberschenkel.
    „So, wie du es erzählt hast, hat sie sich gezielt Mühe gegeben, um dich aus dem Haus zu treiben.“
    Nancy überlegte. „Stimmt, genau das hat sie getan. Ich glaube nicht, dass deine Großmutter ein schlechter Mensch ist. Ich möchte nicht, dass du diesen Eindruck bekommst. Aber sie war nicht warmherzig, und sie war sehr um den Eindruck besorgt, den sie bei anderen hinterließ. Ich passte nicht in ihr Weltbild. Ich fürchte, es ist so einfach und auch so kompliziert.“
    „Das alles hast du länger als ein Jahr ausgehalten?“
    „Tessa, du kannst nicht verstehen, wie unsicher ich mich gefühlt habe. Das kannst du nicht, weil es dir nie so ergangen ist. Ich war jung. In jeglicher Hinsicht war ich allein. Ich hatte ein Baby, das ich abgöttisch liebte, aber

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