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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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quälte Sian. Was sollte sie anziehen? Sie lebte jetzt schon lange genug auf dem Land, um zu wissen, dass die Einheimischen sich über Städter lustig machten, die falsch gekleidet waren.
    Es war jedoch ein schöner Tag, und Sian besaß ein hübsches Kleid, das sie anziehen konnte, sodass dieses Problem rasch aus der Welt geschafft war.
    Rory würde einfach Shorts, T-Shirt und eine Baseball-Kappe anziehen. Er konnte seine Sandalen tragen, weil sie robuste Sohlen hatten, die auf einem Reiterfest angebracht sein würden. Sian dagegen besaß nur mehrere Paar Flip-Flops.
    Doch Fiona würde ihr sicher aushelfen. Sie wollte Sian und Rory in ihrem Auto mitnehmen.
    »Ich habe einen Autositz für meine Enkel, wenn sie aus Kanada hier sind«, hatte Fiona ihr gestern erklärt, und das Wort »Enkel« hatte Sians schlechtes Gewissen noch schlimmer gemacht. Schließlich enthielt sie nicht nur Gus den Sohn vor, sondern auch Fiona den Enkel. Und auch Richard gegenüber fühlte Sian sich ganz schäbig. Er war wieder auf Geschäftsreise und hatte angedeutet, dass er sie nach seiner Rückkehr zu einem romantischen Dinner für zwei einladen wollte. Sie hatten in den letzten Wochen nicht viel Zeit miteinander verbringen können. Bei allem, was sonst noch passiert war, hatte Sian kaum an ihn gedacht. Und zusätzlich zu all diesen Schuldgefühlen würde sie sich jetzt einen ganzen Tag lang Sorgen wegen Rory und Gus machen müssen. Sie fragte sich, wie sie das überstehen sollte.
    Auf dem Weg zu Fiona hüpfte Rory neben Sian her. Er freute sich auf den Tag, denn er war überzeugt davon, dass er ein Pony reiten würde.
    Fiona gab beiden zur Begrüßung einen Kuss. »Wie hübsch du aussiehst, Sian!«, sagte sie, nachdem Rory weggelaufen war, um mit der großen Holzeisenbahn zu spielen. »Angus musste weg, kommt aber später nach. Er tat ganz geheimnisvoll. Als er noch klein war, habe ich es auch immer sofort gemerkt, wenn er irgendetwas im Schilde führte.«
    Eine merkwürdige Mischung aus Erleichterung, Enttäuschung und Sorge darüber, was Gus wohl vorhaben könnte, ließ Sian seufzen, und um das zu überspielen, sagte sie: »Ich mache mir Sorgen wegen meiner Schuhe. Ich muss entweder diese tragen oder welche mit Absatz. Beide sind nicht für einen schlammigen Untergrund geeignet, und es könnte regnen.«
    »Ich habe genau das Richtige für dich! Ich habe mir ein Paar dieser lustigen Blumen-Gummistiefel gekauft und festgestellt, dass der Schaft zu eng für mich ist. Ich komme gar nicht rein. Die könntest du haben. Pack die Flip-Flops in eine Tüte, für den Fall, dass du in den Gummistiefeln qualmende Füße bekommst.« Fiona ging die Stiefel holen. Sie war ganz offensichtlich froh darüber, Sian helfen zu können und gleichzeitig einen Fehlkauf loszuwerden. Zum Glück hatten sie mehr oder weniger die gleiche Schuhgröße.
    »Also gut, haben wir alles, was wir brauchen?«, fragte Fiona und klimperte mit dem Autoschlüssel. Sie sah sich noch mal in der Halle um, ob sie auch nichts vergessen hatten.
    »Ich habe meinen Rucksack«, erklärte Rory. »Da ist was zu trinken drin und ein Babybel und Sandwiches und ein Apfel.«
    »Sehr vernünftig. Obwohl Melissas Eltern ein Picknick veranstalten, haben sie vielleicht nicht genug für einen Kindermagen. Du weißt ja, wie kleine und große Männer sind, wenn sie Hunger haben. Sie sind dann schlechter Laune. Und jetzt kommt, fahren wir zum Reiterfest!«
    Rory rannte jubelnd zum Auto; der Rucksack hüpfte fröhlich auf seinem Rücken auf und ab. Sian wünschte, sie könnte sich genauso auf den Tag freuen wie ihr Sohn.
    »Und wir haben uns nur ungefähr drei Mal verfahren«, erklärte Fiona fröhlich. Sie befolgte gerade die Anweisungen eines strohblonden Jungen, der geklungen hatte, als wäre er in Eton, und parkte ihren Wagen auf einem Feld. »Ich finde, das war eine erfolgreiche Fahrt.«
    »Das finde ich auch«, sagte Sian, die die Sightseeingtour genossen hatte. Sie waren über schmale Wege gefahren, die sie unter normalen Umständen niemals ausprobiert hätte, und ihr wurde klar, wie wenig unternehmungslustig sie seit ihrem Umzug hierher gewesen war. Sian hatte den Ort bis jetzt kaum verlassen. »Das war eine schöne Fahrt.«
    »Jetzt müssen wir nur noch Melissa und ihre Eltern finden. Es ist ein solcher Luxus, dass wir für das Picknick nichts mitbringen mussten! Sonst müssten wir jetzt alles schleppen.«
    »Mir macht es nichts aus. Ich hab ja einen Rucksack«, sagte Rory. »Ich schaff das

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