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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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doch wir scheinen mehrfach daran vorbeigekommen zu sein. Ich war ganz verwirrt.«
    »Ich komme und hole Sie. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Fiona hatte gerade aufgelegt, als sie Schritte hinter sich hörte. Sie fuhr herum. »Und jetzt muss ich mir die Hände waschen!«
    Evan sah sie an wie ein Schulleiter, der von seiner Lieblingsschülerin enttäuscht war. Bevor er etwas sagen konnte, erklärte sie fest: »Ich möchte mich jetzt in der Gärtnerei umsehen.«
    »Ich dachte, Sie interessieren sich gar nicht wirklich für Pflanzen«, erwiderte Evan mit einem seltsamen Blick. »Sie haben mir nichts über Ihren Garten erzählt. Ich dachte, Sie wollten ein bisschen Spaß haben.«
    Fiona schüttelte den Kopf. Ihr wurde gleichzeitig heiß und kalt. »Nein, ich will die Pflanzen sehen. Alle.«
    Gefolgt von Evan, marschierte sie langsam und scheinbar interessiert durch die Reihen, vorbei an Pflanzen in zu kleinen, vermoosten Töpfen, die ihr nicht mal gefallen hätten, wenn sie in Kauflaune gewesen wäre. Aber sie versuchte, Zeit zu gewinnen. Auf keinen Fall würde sie sich noch einmal zu Evan ins Auto setzen. Doch sie hatte ja Hilfe gerufen. James würde bald kommen. Nie, nie, nie wieder würde sie so dumm sein und mit jemandem mitfahren, den sie nicht gründlich überprüft hatte!
    Gerade als sie die Hoffnung schon aufgeben wollte, hörte sie ein Auto vorfahren. Fiona lief auf den Parkplatz hinaus und war unglaublich froh, als sie James aus einem alten Citroën steigen sah. Ohne auf Evan zu achten, der ihr gerade irgendetwas Todlangweiliges erzählte, begann sie zu rennen.
    »Fiona!«, rief Evan. »Böses Mädchen! Wie kannst du es wagen, einfach wegzulaufen?« Er kam ihr nach.
    Fiona rannte schneller und fürchtete, dass Evan sie noch erwischen könnte. »Ins Auto, James!«, sagte sie laut, als sie sich dem Wagen näherte.
    James sprang zurück und ließ den Motor an. Fiona erreichte das Auto, riss die Beifahrertür auf und ließ sich schnell auf den Sitz fallen.
    »Fahren Sie! So schnell Sie können!« Sie war ganz außer Atem.
    James stellte keine Fragen, er gab Gas und ließ die Gärtnerei in einem Wirbelsturm aus Kies hinter sich.
    Fiona blickte zurück zu Evan, der auf dem Parkplatz stand und überrascht und beleidigt aussah.
    »Gott sei Dank sind Sie gekommen!«, seufzte sie, sobald sie wieder sprechen konnte.

10
    Fiona war so erleichtert, dass sie kichern musste. Und sie konnte gar nicht aufhören zu reden: Es war, als könnte sie all ihre Ängste und ihre Panik in ihrem Redestrom ertränken.
    »Ich bin so schrecklich dumm gewesen!«, sagte sie immer wieder. »Ich habe das oberste Gebot des Internet-Datings gebrochen, als ich mich dazu habe überreden lassen, mein Auto stehen zu lassen und in Evans einzusteigen. Dabei habe ich diesen Mann doch gar nicht gekannt! Oh, er war einfach entsetzlich …« Als Fiona endlich schwieg, war ihr Mund ganz trocken.
    »Internet-Dating?«, wiederholte James, doch in seiner Frage klang keinerlei Kritik mit.
    Er wollte offenbar nur wissen, wie Fiona an so einen Freak hatte geraten können. James war wunderbar unvoreingenommen.
    »Ich weiß. Es ist verrückt. Ich hätte das auch nie versucht, wenn meine Freundin Luella mich nicht auf der Seite angemeldet hätte. Ich wollte nur jemanden finden, der mit mir ausgeht. Ich möchte nicht wieder heiraten oder so.« Erschöpft vom vielen Reden, seufzte sie.
    »Wir erreichen jetzt die Zivilisation«, sagte James ein paar Minuten später. »Ich kann Sie entweder zu Ihrem Auto bringen oder fahre Sie gleich nach Hause, und Sie holen Ihr Auto morgen ab. Ich kann Sie aber auch mit zu mir nehmen, in die Wohnung über dem Buchladen, und Ihnen etwas zu essen kochen und Sie dann später heimbringen.« Er lächelte sie beruhigend an. »Sie haben die Wahl.«
    Fiona dachte nach. Sie wollte nicht zurück zum Gartencenter, dort in ihr Auto steigen und allein nach Hause fahren. Noch immer fühlte sie sich wie die gejagte Heldin in einem Thriller und würde fürchten, dass jemand hinter ihr auf dem Rücksitz lag, der sie ermorden wollte. Oder dass Evan sie nach Hause verfolgen oder dort schon auf sie warten würde.
    Wenn James sie jetzt heimbrachte, würde sie Angus Rede und Antwort stehen müssen. Er würde sie fragen, wo sie war, und sich darüber wundern, warum sie sich so komisch benahm und nicht mit dem eigenen Auto gekommen war.
    »Ich müsste Angus anrufen und ihn vorwarnen, dass es später wird«, sagte sie.
    »Dann würden Sie also mit mir essen?

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