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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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»Hat das alte Ding denn Sicherheitsgurte?« Sie sah zu Gus auf und hoffte, dass die Antwort eine abschlägige war.
    »Es gibt sogar hinten überall Gurte.«
    »Hm, okay«, sagte sie und fügte sich in das Unvermeidliche. Sie konnte die Zeit nutzen, um darüber nachzudenken, was sie zu Luella sagen sollte, wenn sie einander vorgestellt wurden. Luellas Ankunft war zumindest eine gute Ablenkung von der Aufregung um Gus und Rory.
    Angus brauchte ein paar Minuten, um den Jungen hinten sicher anzuschnallen. »So, das hätten wir, Kumpel. Nicht mal ein angreifendes Nashorn würde dich jetzt noch aus dem Sitz werfen.«
    Sian kletterte auf den Beifahrersitz. »Bist du schon mal von einem Nashorn angegriffen worden?«, fragte sie Gus, als er sich neben sie setzte.
    »Ja. Wäre mir lieber, wenn das nie wieder passiert.«
    »Ich möchte gern mal eins sehen!«, rief Rory von hinten und seufzte.
    »Ich zeige dir ein Foto, dann änderst du deine Meinung. Sind alle angeschnallt? Dann geht’s los.«
    Sie fuhren an einer Reihe von Ständen vorbei, die alles Mögliche verkauften, von Reiterkleidung über Bilder bis hin zu merkwürdigen Dingen für Outdoor-Beschäftigungen, die Sian sich gar nicht ausmalen mochte. In der Ferne auf dem Hügel konnte sie einen Teil des Military-Parcours erkennen.
    »Sieh mal, Rory«, sagte Sian. »Da vorne, siehst du? Pferde! Sie springen über etwas, das aussieht wie Hecken.«
    Gerade da wurde der Land Rover von zwei Mädchen auf Ponys überholt. Sie trugen cremefarbene Reithosen, Reitjacken aus Tweed, kurze Stiefel und Reiterhelme aus schwarzem Samt.
    »Das ist der Pony-Club«, erklärte Gus. »Die Mitglieder sind hier die Polizisten und sorgen dafür, dass alles in Ordnung ist.«
    »Ich möchte auch ein Polizist auf einem Pony sein«, sagte Rory verträumt. Aber da er immer schnell zu begeistern war, maß Sian dem nicht allzu viel Bedeutung bei.
    »Du könntest in den Pony-Club eintreten, wenn du willst«, bemerkte Gus. »Du musst dafür kein Mädchen sein, obwohl es von Vorteil ist.«
    »Ich will kein Mädchen sein«, sagte Rory und krauste besorgt die kleine Stirn.
    »Das ist auch wirklich nicht notwendig«, versicherte ihm Gus.
    »Jungen reiten auch Ponys«, stelle Sian klar.
    »Vielleicht später«, meinte Rory und klang, wie Sian besorgt feststellte, genau wie sie.
    In diesem Moment kam ein riesiges braunes Pferd auf sie zugaloppiert. Darauf saß ein Mann mit einer schwarzen Jacke, weißer Reithose und einem Zylinder auf dem Kopf. Vor dem Land Rover blieb er stehen.
    Das Pferd, das sanft schnaubte, wirkte riesig. Der Mann beugte sich vor. »Sie wissen, dass Sie mit dem Wagen hier nicht fahren dürfen?«
    »Ja, und es tut mir leid, aber ich musste eine gehbehinderte Verwandte zu dem Picknick bringen«, erklärte Gus. »Ich wollte den Wagen gerade wegstellen.«
    »Gut.« Der Mann berührte seinen Hut und galoppierte davon.
    »Vielleicht will ich doch nicht reiten«, sagte Rory beklommen.
    »Schatz! Du würdest auf kleinen Ponys anfangen! Wir werden das später mal versuchen.«
    »Oder wir suchen nach einem Freund, der etwas Kinderfreundlicheres hat«, schlug Gus vor. »Du brauchst etwas, das du streicheln kannst.«
    Sian blickte aus dem Fenster. Gus war richtig väterlich.
    Auf dem Feld standen jetzt überall Autos, aber Rory genoss jeden Moment. Sian erschien die Fahrt unglaublich surreal. Nachdem sie fast sechs Jahre geglaubt hatte, dass Rory und sein Vater sich niemals treffen würden, und sich dann zwei Wochen lang vor dieser Begegnung gefürchtet hatte, erschien es jetzt fast zu undramatisch, zu dritt in seinem Land Rover dahinzurumpeln. Erleichterung überflutete sie. Rorys offensichtliche Freude über das Off-Road-Fahren war so ansteckend, dass Sian die Fahrt beinahe auch genoss.
    »Danke!«, rief Rory begeistert, als Gus ihm aus dem Wagen half. Er fand seinen neuen großen Freund eindeutig toll. »Das war super!«
    Sian sah Rory stolz an. Sie versuchte, ihm Manieren beizubringen. Diese aufrichtige Dankbarkeit bewies, dass ihre Bemühungen nicht umsonst gewesen waren. Und zumindest war das erste Treffen zwischen Gus und Rory gut verlaufen, obwohl sie noch nicht an die Zukunft denken wollte.
    »Ja, danke, das hat Spaß gemacht«, stimmte Sian zu, »doch ich wünschte, ich müsste jetzt nicht in diesen Gummistiefeln den Hügel rauflaufen. Sie sind lustig, aber ziemlich warm.«
    »Dann zieh sie aus. Geh barfuß. Ich trage sie für dich.«
    »Okay.« Das Gras war wunderbar kühl unter ihren

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