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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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einladen und sie dann auch noch so groß ankündigen …
    »Meine Güte!«, rief Fiona, als der Land Rover näher kam. »Melissa! Was hast du da ausgeheckt? Und warum diese Geheimniskrämerei?« Sie hatte die Mitfahrerin ihres Sohnes offenbar erkannt und war entsetzt darüber, dass sie von Angus’ Plänen nichts gewusst hatte.
    »Ist das nicht aufregend?«, rief Melissa begeistert, die offensichtlich völlig immun gegen Fionas Wut war.
    »Wer ist es, Schatz?«, fragte Veronica. »Das gibt’s ja gar nicht! Es ist … Luella!«
    »Deine Vermieterin«, sagte Fiona zu Sian. »Nur für den Fall, dass du es vergessen hast.«
    Sian schien die Einzige zu sein, die den neuen Gast nicht mit Jubelstürmen begrüßte. Obwohl sie sich darauf freute, Luella Halpers kennenzulernen, fürchtete sie doch, dass Melissa irgendetwas im Schilde führte. Wollte sie Luella vor allen ein Angebot machen, um ihr keine andere Wahl zu lassen, als das Haus zu verkaufen? In diesem Fall würden Rory und sie, Sian, ihr Zuhause verlieren. Denn das war das Haus inzwischen für sie, so feucht es auch sein mochte: ihr Zuhause.
    »Wer ist das, Mummy?«, fragte Rory.
    »Die Frau, der unser Haus gehört«, antwortete Sian und versuchte, fröhlich zu klingen.
    »Und wer ist der Mann?«, sagte er, als Gus den Land Rover anhielt und ausstieg.
    »Er ist … Fionas Sohn«, erklärte sie und holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Luellas Ankunft war nicht das Einzige, das ihr weiche Knie verursachte.
    »Und er sollte hier nicht parken«, meinte Veronica Lewis-Jones. »Ich werde ihn bitten, diese Klapperkiste woanders hinzustellen.«
    »Nenn das Auto nicht so, wenn er dabei ist!«, warnte Fiona. »Der Land Rover ist sein ganzer Stolz.«
    »Bestimmt, aber alle Autos müssen auf dem Feld abgestellt werden«, verkündete Veronica streng. »Luella! Wie schön, dich zu sehen! Ich dachte, dich könnten keine zehn Pferde aus Frankreich wegbewegen!«
    Luella Halpers, die inzwischen ausgestiegen und zu ihnen getreten war, war ganz in weißes Leinen gekleidet, abgesehen von ihrem Strohhut, der mit riesigen Stoffrosen verziert war. Sie war der Inbegriff der exzentrischen Engländerin, und sie spielte diese Rolle perfekt.
    »Hier, nimm das!«, sagte Harold Lewis-Jones, nachdem er Luella auf beide Wangen geküsst hatte, und reichte ihr ein Glas Sekt. »Trink es aus, das hilft dir nach der Reise wieder auf die Beine.«
    Veronica drängte sich nach vorn und küsste sie ebenfalls zur Begrüßung. »Ja, die Fahrt über die Felder muss ganz schön holprig gewesen sein. Angus, ich hoffe, du setzt das Auto noch um. Wenn du deinen Land Rover da stehen lässt, dann glauben alle, sie könnten auch ihre Geländewagen holen und hier parken.«
    Der Moment war gekommen. Gus war da, und er würde jetzt Rory kennenlernen. Sians Magen zog sich zusammen, und sie hoffte nur, dass die anderen nicht bemerkten, wie nervös sie war. Ihre Handflächen waren feucht. Sie holte noch einmal tief Luft.
    »Mach dir keine Sorgen, ich fahre ihn gleich weg«, sagte Gus und wandte sich dann zu Sian um. »Hey!« Er küsste sie auf die Wange und sah zu Rory hinunter, der mit großen Augen zu ihm aufblickte. »Du musst Rory sein.« Gus nahm seine Hand und schüttelte sie. »Ich bin Gus. Ein Freund deiner Mum.«
    »Hallo«, murmelte Rory und stellte sich plötzlich schüchtern hinter Sian. Sie drückte ihn an sich, weil sie seine beruhigende Nähe genauso brauchte wie er ihre.
    »Angus ist mein Sohn, Rory-Schatz«, erklärte Fiona. »Kaum zu glauben, dass er mal genauso groß war wie du.«
    »Angus, ich möchte dich ja nicht nerven, aber könntest du das Auto wegfahren?«, drängte Veronica erneut. »Ein paar Leute da drüben werfen mir schon böse Blicke zu, weil ich gesagt habe, sie dürften ihren Wagen hier nicht parken. Wir können ja so tun, als hättest du Luella herfahren müssen, weil sie gebrechlich ist, doch jetzt musst du dein Auto auf den Parkplatz fahren. Wir haben sicher noch nicht alles aufgegessen, bevor du zurück bist.«
    »Okay«, sagte Gus. »Hey, Rory, würdest du gern mal mit dem Land Rover fahren? Wir können deine Mum mitnehmen!«
    Rory sah mit sehnsüchtigem Blick zu Sian auf. Seine Schüchternheit war vergessen.
    Es schien keinen guten Grund zu geben, warum Sian hätte Nein sagen sollen, vor allem, da die Einladung sie mit einschloss. Sians Magen fühlte sich allerdings an, als wäre er eine Waschtrommel im Schleudergang. Es hätte komisch gewirkt abzulehnen, so versucht sie auch war.

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