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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sehen, die Fiona während ihrer Abwesenheit gegossen hatte, sagte sie vorsichtig: »Sian, wenn Gus dich besucht, könntest du ihn dann hereinbitten? Er hat den Schock etwas überwunden und versprochen, dich nicht mehr anzuschreien. Er möchte Rory besser kennenlernen, bevor du dem Jungen irgendwann sagst, wer sein Vater ist.«
    Sian straffte sich. Sie fühlte sich jetzt stärker. »Gern! Das klingt sehr vernünftig. Aber Rory mag Gus schon jetzt.«
    Gus erschien einige Tage später. »Hi! Ist Rory da?«
    »Nein, leider nicht. Er ist bei Annabelle.« Sian musste lächeln. Es hatte so geklungen, als hätte Gus gefragt: »Kann Rory mit mir spielen?«
    Gus grinste verlegen, als hätte er es auch bemerkt. »Hättest du Zeit mir einen Tee zu kochen? Ich verspreche, dass ich nicht wieder laut werde.«
    Sian merkte, wie sehr sie sich trotz der Spannungen zwischen ihnen freute, ihn zu sehen. »Du hast Glück. Ich wollte gerade eine Pause machen. Ich habe gemalt.«
    »Kann ich die Arbeit sehen?«
    Sie führte ihn nach oben, wo sie Ponys auf eine kleine Kommode malte. Die kleinen Reiter sahen genauso aus wie Annabelle. »Die Idee kam mir bei der Arbeit an Melissas Namensschild. Der Umzug aufs Land hat mich auf die pferdeverrückten Mädchen aufmerksam gemacht und darauf, wie ich das für mein Geschäft nutzen kann.«
    »Du kannst das gut, oder? Sehnst du dich manchmal danach, richtige Bilder zu malen?«
    Sian schüttelte den Kopf. »Nein. Es sind die Illustrationen, die ich liebe. Ich glaube nicht, dass ich meinen inneren Aufruhr auf einer Leinwand zum Ausdruck bringen könnte.« Sie lächelte rasch und wünschte, sie könnte die Worte zurücknehmen. »Aber es war schön in London.«
    »Ja?«
    Sie nickte. »Abgesehen von der Zeit mit Mum und Dad habe ich noch ein paar Aufträge bekommen.« Sie beschrieb die Weinranke und die Schlange. »Ich habe auch zwei Häuser im Internet gefunden.« Sie zögerte. »Sie werden natürlich nicht so schön sein wie dieses, haben dafür aber vielleicht andere Vorzüge. Komm, trinken wir einen Tee.«
    »Du wirst in jedem Haus Platz zum Arbeiten brauchen.«
    »Ja, klar. Aber dank dir und Fiona habe ich ja die Scheune für die größeren Möbelstücke.« Sie blieb plötzlich stehen. »Es sei denn, du brauchst den Platz für dich?«
    Er schüttelte den Kopf. »Im Moment nicht. Die Scheune gehört dir.«
    Sian kochte Tee, und sie nahmen ihn mit in den Garten hinaus. Es war eine Erleichterung, dass sie jetzt ruhiger miteinander reden konnten.
    »Ich werde das alles hier vermissen«, gestand sie und sah sich zu dem Beet mit den Bohnen und Erdbeeren um.
    »Diesen Garten im Besonderen? Oder einfach die Tatsache, einen Garten zu haben?«
    »Nein, diesen Garten hier. Ich habe so viel Arbeit reingesteckt. Aber ich glaube, wenn ich irgendwo ein bisschen Land hätte – einen Ort, an dem Rory spielen und ich herumgraben kann –, dann wäre es in Ordnung.«
    »Also«, sagte er, als sie eine Weile geschwiegen hatten, »kommen wir zum Grund meines Besuches. Denkst du, dass Rory vielleicht heute Abend in der Hütte schlafen möchte? Ich habe ihm an seinem Geburtstag versprochen, dass wir darin übernachten könnten, und ich habe mir die Wettervorhersage angesehen. Das gute Wetter wird nicht ewig halten. Heute ist vielleicht die letzte Gelegenheit.«
    Panik erfasste Sian. Sie wollte vernünftig sein und ihm erlauben, Rory zu sehen, wann immer Gus wollte. Aber es ging ihr einfach alles viel zu schnell. »Das wäre schade«, sagte sie vorsichtig. »Was passiert denn, wenn es auf die Hütte regnet?«
    »Der Hütte macht das nichts aus, doch der Erdboden um sie herum würde sehr matschig werden. Das macht es schwieriger für unerfahrene Hüttenbewohner.«
    »Da bin ich sicher!« Innerlich rang sie mit sich und wandte sich ab, damit Gus ihren gequälten Gesichtsausdruck nicht sah. Dann fiel ihr eine Möglichkeit ein, dem Ganzen zu entgehen. »Die Sache ist nur die, ich bin nicht sicher, ob Rory wirklich eine Nacht in der Hütte durchhält. Selbst wenn du bei ihm bist«, fügte sie hinzu.
    Gus hatte offenbar schon daran gedacht. »Dann musst du auch mitkommen. Wir verabreden mit Mum, dass jeder von uns ins Haus gehen kann, falls es ihm in der Hütte nicht mehr gefällt.«
    Das war fast noch schlimmer. Die Nacht mit Gus und Rory auf so kleinem Raum zu verbringen war nicht das, was Sian sich unter dem »Besuchsrecht« vorgestellt hatte, das sie ihm vor ihrer Abreise nach London so großzügig angeboten hatte.
    »Ach,

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