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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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beschützen, und habe Angst vor Ohrenkneifern!
    Obwohl sie so still dalag wie möglich und versuchte, sich zu entspannen, merkte Gus, dass sie wach war.
    »Geht es dir gut?«, fragte er, als spürte er ihre Anspannung.
    »Ich glaube schon. Aber ich habe Angst, dass etwas auf mich drauffällt.«
    »Was denn?«
    »Ein Krabbeltier.«
    »Ich glaube nicht, dass da welche sind. Und wir würden es auch hören, wenn eines auf uns fällt.«
    Das war absolut logisch, und Sian versuchte, sich zu beruhigen. »Okay. Ich ziehe mir einfach die Kapuze des Schlafsacks über den Kopf«, sagte sie. Warum hatte sie nicht schon vorher daran gedacht?
    »Wird dir dann nicht zu warm?«
    Egal. »Hauptsache die Krabbelviecher kommen nicht an mich heran. Oh Gott, da ist was runtergefallen. Ich habe es ganz genau gehört.«
    »Warte. Bleib ruhig. Ich kümmere mich darum. Versteck dich für einen Moment im Schlafsack, ich sehe mal, was ich tun kann.«
    Es kam Sian wie Stunden vor, aber sie wusste, dass es nur Minuten waren, bis Gus zurückkam. Sie linste vorsichtig aus ihrem Schlafsack. Gus hatte die Kopflampe angezogen und trug etwas.
    »Es ist eine Plane. Ich werde sie unter die Decke spannen. Ich wünschte nur, du hättest vorher erwähnt, dass du dich vor Insekten ekelst. Es wäre einfacher gewesen, sie anzubringen, ohne über Rory steigen zu müssen. Er ist erstaunlich, dass er einfach weiterschlafen kann.«
    »Ich gehe nach draußen«, entschied Sian. »Dann hast du mehr Platz.«
    Zehn Minuten später legte Sian sich, beschützt vor herabfallenden Blättern und Ästen und Tausendfüßlern, zurück in die Hütte.
    »Ich dachte, Rory würde sich fürchten, ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich es bin«, entschuldigte sie sich.
    »Du musst keine Angst haben, du hast doch mich. Ich beschütze dich.«
    »Und die Plane.«
    Gus lachte leise. »Und die Plane, ja. Gute Nacht, John-Boy.«
    Sian kicherte. »Irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass du ein Waltons -Fan bist.«
    »Oh, doch. Ich habe alle Wiederholungen gesehen.« Er zögerte. »Also, gute Nacht, schlaf gut und lass dich nicht vom Ohrenkneifer beißen.«
    »Ach, sei still!«, flüsterte sie und war sich sicher, dass er grinste.
    Irgendwann in der Nacht registrierte Sian ein Rascheln neben sich. Doch sie war zu müde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Als sie etwas später richtig wach wurde, war Rory, der neben ihr geschlafen hatte, verschwunden, und Gus lag dicht neben ihr in seinem Schlafsack.
    »Wo ist Rory?«, fragte sie und fuhr in die Höhe.
    »Beruhige dich! Er ist wach geworden und wollte ins Haus gehen. Ich habe ihn ins Gästezimmer gebracht. Es geht ihm gut.«
    »Ja, aber …«
    »Er hat ein tragbares Telefon und kann mich auf dem Handy anrufen, wenn er Angst hat. Ich habe ihm die Kurzwahltaste gezeigt. Aber er ist sofort wieder eingeschlafen. Ich habe gewartet, bis ich ganz sicher war.«
    Sians Gehirn akzeptierte, dass alles in Ordnung war. Doch ihrem Körper gelang es nicht, sich ebenfalls zu entspannen. »Aber wir sollten ihn nicht im Haus allein lassen.«
    »Er ist nicht allein. Mum ist wieder zu Hause, und ich habe ihr gesagt, dass sie einen Schlafgast hat.«
    »Aha.« Da ihr Sohn offensichtlich gut versorgt war, fand Sian keine glaubhafte Ausrede, um ins Haus zurückzukehren. Ihr Atem ging schnell, und obwohl sie wusste, dass nicht Rory der Grund dafür war, klammerte sie sich an ihre Muttergefühle wie an eine Rettungsleine. »Ich glaube, ich sollte trotzdem nach ihm sehen …«
    »Warum denn? Es geht ihm gut.«
    Den wahren Grund, warum sie ins Haus wollte, konnte sie Gus unmöglich eingestehen. Aber vor sich selbst gab sie es zu: Sie wollte nicht mit Gus im Dunkeln allein sein. Das war … na ja … zu erotisch. Sie konnte immer noch die Wärme seines Körpers spüren, der vor wenigen Augenblicken noch dicht an ihrem gelegen hatte.
    Sian räusperte sich. »Es ist wirklich nett von dir, dass du dich um Rory gekümmert hast. Vielen Dank.«
    Sie spürte, dass er sich anspannte. »Er ist mein Sohn, das hat mit Nettsein nichts zu tun.«
    »Doch, es ist nett! Viele Väter würden erwarten, dass die Mutter die Nachtschicht übernimmt.«
    »Dann bin ich offensichtlich nicht so wie viele Väter.«
    »Ja.«
    Sian versuchte alles, um sich zu entspannen und wieder ruhig zu atmen, doch es schien nur schlimmer zu werden.
    Schließlich drehte Gus sich um und sagte: »Du bist plötzlich so angespannt. Ist ein Ohrenkneifer in deinen Schlafsack gekrochen?«
    Sie stieß einen Laut

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