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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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hatte sie sich absichtlich keinen Roman ausgesucht, weil sie fand, dass sie nicht in eine andere Welt abtauchen durfte, während sie auf das Geschäft aufpasste. Vielleicht würde sie diese Bücher später kaufen.
    Die ersten beiden Kunden des Tages schlenderten nur an den Regalen vorbei, kauften aber nichts. Die nächste Kundin suchte ein Geschenk für eine Tante, und Fiona konnte ihr zeigen, wo die Abteilungen für Koch- und Gartenbücher waren. Die Frau war nett, bezahlte bar, und Fiona gelang es, die Kasse zu bedienen. Dadurch fasste Fiona neuen Mut. Sie sah auf die Uhr. Es waren noch zwei Stunden, bis sie den Laden für die Mittagspause schließen würde.
    Sie fragte sich gegen Mittag gerade, ob es sich lohnte, irgendwo etwas essen zu gehen, als eine Frau hereinkam. Sie war ungefähr in Fionas Alter, attraktiv und gut angezogen, und sie trug eine mit Alufolie bedeckte Auflaufform.
    »Entschuldigung«, sagte sie, als sie Fiona sah. »Wo ist James?« Sie klang entrüstet darüber, dass er nicht da war, wo sie ihn erwartet hatte. »Er ist doch immer hier.«
    Fiona lächelte entschuldigend. »Er ist auf einer Auktion. Ich vertrete ihn im Laden. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    »Das glaube ich kaum«, sagte die Frau. »Ich habe einen Auflauf für ihn zubereitet. Hühnchen mit Pilzen. Als Mittagessen. Er mag meine Aufläufe sehr. Er sagt, ich habe ein Händchen für Blätterteig.«
    Das klang auf charmante Weise altmodisch, also ganz nach James. »Wir können ihn ja in den Kühlschrank stellen. Dann kann James ihn essen, wenn er zurückkommt – aufgewärmt.«
    Die Frau dachte nach.
    »Aber er schmeckt viel besser, wenn er frisch aus dem Ofen kommt.« Sie runzelte die Stirn. »Was soll ich denn jetzt damit machen?« James’ Abwesenheit hatte ihr offenbar den Tag ruiniert.
    Fiona versuchte, freundlich zu bleiben. »Na ja, ich könnte uns ja vielleicht einen Tee kochen, und dann essen wir ihn zusammen?«
    Die Frau hätte nicht entsetzter sein können, wenn Fiona vorgeschlagen hätte, die Kasse auszuräumen und mit dem Geld auf Sauftour zu gehen. »Nein! Es ist ein Geschenk für James!« Sie schüttelte verärgert den Kopf. »Entschuldigen Sie, aber wer sind Sie eigentlich? Ich habe Sie noch nie im Laden gesehen.«
    Fiona hatte mit einem Mal ein schlechtes Gewissen, obwohl sie wusste, dass das Unsinn war. »Ich bin eine Freundin von James«, erklärte sie entschuldigend. »Er hat mich gebeten, ihn heute im Geschäft zu vertreten.«
    »Und warum hat er mich nicht gefragt?«
    Da Fiona keine Ahnung hatte, wer diese Frau war und in welchem Verhältnis James zu ihr stand, konnte sie ihr nicht helfen. Vielleicht hatte er sie nicht gefragt, weil sie so besitzergreifend war? »Er hat mich darum gebeten, weil ich ihm noch einen Gefallen schuldete.«
    »Ach? Welchen denn?«
    Fiona würde dieser Frau auf keinen Fall die Einzelheiten ihrer »Rettung« schildern, aber ihr blieb nicht viel Zeit, um sich eine Antwort zu überlegen. »Er hat … mir einmal sehr geholfen.«
    »Es tut mir leid«, fuhr die Auflauf-Frau erbost fort, »ich dachte, ich kenne alle Freunde von James.«
    »Ich bin Fiona.« Ihr wurde plötzlich klar, wie wenig sie über James’ Privatleben wusste. Sie hoffte wirklich, dass diese Frau nicht James’ Freundin war. Nicht nur, weil sie wirklich ein bisschen wahnsinnig wirkte. Aus irgendeinem Grund wollte Fiona nicht, dass es eine Frau in James’ Leben gab.
    »Woher kennen Sie ihn denn überhaupt?«
    »Er hat meine Bibliothek für mich durchgesehen.« Das klingt gut, dachte Fiona, so, als würde ich ihn aus beruflichen Gründen im Laden vertreten. Erst jetzt fiel ihr auf, dass die Auflauf-Frau bisher diejenige gewesen war, die die Fragen stellte, und beschloss, das umgehend zu ändern. »Und woher kennen Sie James?«
    »Oh, ich kenne ihn, seit er hergezogen ist.«
    Na, dann hast du ja ganz klar die älteren Rechte, dachte Fiona spöttisch. Laut sagte sie: »Möchten Sie sich setzen? Und stellen Sie doch den Auflauf ab. Ich bin sicher, er schmeckt noch sehr gut, wenn wir ihn aufwärmen, das wird genau das sein, was James nach einem langen Tag auf der Auktion braucht. Ich hebe ihn im Kühlschrank auf.«
    »Ich wusste nicht, dass er hier einen Kühlschrank hat.« Die Frau klang verärgert, als sollte sie wissen, wo James’ Haushaltsgeräte standen.
    »Es ist nur ein ganz kleiner. Im Aufenthaltsraum. Für die Milch für den Tee und den Kaffee. Sind Sie sicher, dass Sie nichts trinken möchten?« Der köstliche

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