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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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kannst hier doch gar nicht genug sehen, und die Stühle, die du da hast, sind nicht besonders bequem.«
    »Okay. Ich gebe auf. Der Sommer ist wirklich fast vorbei, oder? Wenn Rory erst zur Schule geht …«
    »Das ist eins der Dinge, über die ich gern mit dir sprechen wollte.«
    Obwohl seine Stimme irgendwie beunruhigend klang, blieb Sian ruhig. »Ich glaube, ich kann mir wahrscheinlich denken, was es ist, und ich stimme dir zu.«
    »Wirklich?« Gus war offensichtlich sehr überrascht.
    »Ja. Nimm den Wein mit, ich hole Gläser!«
    »Ich zünde den Kamin im Wohnzimmer an, wenn es dich nicht stört. Ich weiß, es ist noch August, aber im Haus ist es so feucht.«
    Etwas später kam Sian mit zwei Gläsern, einer Tüte Chips und Rorys Schulsachen zu ihm ins Wohnzimmer. Sie hatte das Garn in ihre Tasche und die Nadel in den Aufschlag der Strickjacke gesteckt. Das Feuer brannte knackend im Kamin, und sie sah, dass Gus die Kerzen auf dem Sims angezündet und die Lampe auf dem Tisch neben dem Sofa angeknipst hatte.
    »Dieses Haus ist ein bisschen feucht«, bestätigte sie, als sie sich auf das Sofa setzte und sich das Nähzeug zurechtlegte. »Das haben mir alle gesagt, aber es ist mir erst jetzt wirklich aufgefallen. Vielleicht ist das hier nur ein Haus für den Sommer.«
    »Vielleicht.«
    »Es spielt ja auch keine Rolle. Gießt du bitte den Wein ein?«
    »Hast du schon gegessen?«, fragte Gus.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Toast mit Marmite. Das ist mein Standardessen, wenn Rory nicht da ist, fürchte ich.«
    »Ich bereite dir was zu.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Wir sollten darüber reden, wie wir es Rory sagen. Sollten wir es zusammen tun, oder sollte ich es lieber allein machen?«
    »Du meinst, Rory sagen, dass ich sein Vater bin?« Er wirkte überrascht.
    Jetzt war sie verwirrt. Worüber wollte er denn sonst reden? »Ja, das wolltest du doch mit mir besprechen? Ich habe beschlossen, dass Rory es erfahren sollte, bevor er in die Schule kommt.« Sie runzelte die Stirn. »Was meintest du denn?«
    »Lass uns nicht anfangen zu streiten, bevor wir nicht wenigstens ein Glas Wein getrunken haben.«
    »Dann werden wir uns also streiten? Vielleicht sollte ich dann lieber klar bei Verstand bleiben.« Sie erlaubte sich ein schnelles, keckes Lächeln und nahm sich einen weiteren Pullover vor.
    »Das geht nicht«, sagte Sian nach einer Weile streng, als Gus ihr erklärt hatte, was er vorhatte. »Alle werden glauben, du wärst der Vater …«
    »Was ich ja auch bin! Was ist das Problem?«
    »Ich weiß, dass du der Vater bist, und ich wage zu behaupten, dass das halbe Dorf es auch schon weiß, aber bei der Anmeldung habe ich deinen Namen nicht angegeben.«
    »Das ist lächerlich. Niemand wird es interessieren, was du auf diese dämliche Anmeldung geschrieben hast. Du schaffst Probleme, wo keine sind!«
    Sian war entschlossen, ruhig zu bleiben. »Nein, das stimmt nicht. Die Schule will nicht, dass da alle möglichen Leute unangemeldet auftauchen. Ich wette, der erste Schultag wird sowieso total chaotisch.«
    Gus stand auf und machte sich am Feuer zu schaffen. Er rückte die Holzscheite zurecht, sodass die Enden besser brannten. »Rory wünscht sich, dass ich komme. Er hat mich gefragt, ob ich dabei sein könnte.«
    Rory hatte diese Bitte auch an Sian herangetragen, und sie hatte ihm erklärt, dass es nicht möglich sei. Ihre Argumente hatten Rory nicht überzeugt, aber schließlich hatte er das Nein seiner Mutter akzeptiert. »Er kann nicht alles bekommen, was er will. Das ist etwas, das er lernen sollte.«
    »Vielleicht, aber es ist doch kein übertriebener Wunsch. Ich finde es verständlich, dass er möchte, dass sein Vater bei seiner Einschulung dabei ist.«
    »Er weiß nicht, dass du sein Vater bist! Das ergibt keinen Sinn.« Sie runzelte die Stirn. »Und wir müssen es ihm sagen, bevor er es aus Versehen von jemand anders erfährt.«
    »Ich weiß.« Gus seufzte.
    »Ich muss es ihm erzählen. Ich habe nur noch nicht entschieden, wann.«
    »Dann willst du es ihm also allein sagen?«
    Sie war immer diejenige gewesen, die Rory wichtige Dinge mitgeteilt hatte, sie allein, schließlich hatte sie ihn bisher ohne einen Partner großgezogen. »Ja. Ich weiß, er wird sich sehr freuen, doch du musst mich entscheiden lassen, wann der beste Zeitpunkt ist. Ich bin seine Mutter.«
    »Warte mal! Und ich habe da gar nicht mitzureden? Ich bin sein Vater!«
    »Das habe ich nicht vergessen!«
    »Okay, dann sagen wir Rory zusammen, dass ich

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