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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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bezahlen.«
    »Sei nicht albern.«
    Gus war beleidigt. Er stand auf, kam zu ihr und setzte sich mit einem schrecklich vertrauten Ausdruck in den Augen auf ihre Armlehne. »Du findest mich also albern?«
    Sian stand auf. Er war ihr zu nah. Sie wollte nicht, dass er bemerkte, wie schwer ihr das Atmen mit einem Mal fiel. Aber das war ein Fehler. Gus stand ebenfalls auf und hielt sie fest. Sie konnte kaum sprechen. »Ja!« Ihre Stimme klang rau.
    »Ich finde dich auch albern!« Dann zog er sie an sich und küsste sie, lange und leidenschaftlich und mit sehr viel Liebe zum Detail.
    Während sie sich küssten, schmolz Sians Widerstand dahin. Sie war nicht länger die alleinerziehende Mutter, die vernünftig bleiben musste, sondern eine Frau, die in den Armen des Mannes lag, den sie liebte und begehrte. Endlich konnte sie sich eingestehen, dass sie nie aufgehört hatte, Gus zu lieben, in all den Jahren nicht, obwohl sie es versucht hatte. Als er später fragte: »Möchtest du …«, sagte sie, ohne zu zögern: »Ja«, und führte ihn nach oben in ihr Schlafzimmer.
    All die Anziehungskraft, die es vor fast sechs Jahren zwischen ihnen gegeben hatte, war noch da, und sie wurde dadurch intensiviert, dass Sian seitdem mit keinem Mann mehr zusammen gewesen war. Das erste Mal war schnell, heiß, leidenschaftlich und fast überstürzt, aber danach nahmen sie sich Zeit, erkundeten den Körper des anderen und entdeckten ihn neu.
    »Das ist das erste Mal seit Langem, dass ich mich wieder wie eine Frau fühle und nicht nur wie eine Mutter.«
    »Seit wann?«
    »Seit fast sechs Jahren.«
    Er küsste ihre nackte Schulter. »Das ist sehr schmeichelhaft.«
    »Ich weiß.« Sie sagte ihm nicht, dass er sie für andere Männer verdorben hatte. Einige Dinge behielt man besser für sich.
    Sie erwachten spät.
    »Es gibt nichts zu essen«, sagte Sian, als sie Gus’ Magen knurren hörte. »Jedenfalls kein Brot.«
    »Was ist denn noch da?«
    Sian lehnte sich zurück und versuchte, sich auf ihre Vorräte zu konzentrieren. »Ich habe Milch. Und Mehl und Zucker. Marmelade. Marmite. Erdnussbutter. Alles, was man auf Toast essen kann.«
    »Eier?«
    Sie nickte. »Aber keinen Schinken oder Tomaten, Pilze oder sonst etwas, das man für ein warmes Frühstück braucht.«
    »Das stimmt nicht. Ich brate uns Pfannkuchen. Die luftige Variante«, erklärte er. »Du kannst weiterschlafen.«
    Sie glaubte zwar nicht, dass sie noch einmal würde einschlafen können, ließ sich jedoch in die Kissen zurücksinken und kuschelte sich unter die Decke, weil sie einfach noch mal in der Erinnerung nacherleben wollte, was in den letzten Stunden passiert war.
    Als sie wieder wach wurde, stellte Gus gerade ein Tablett aufs Bett. Darauf standen Pfannkuchen, eine Tasse mit goldenem Sirup, Butter und ein paar Teller und Messer.
    »Ich hole noch den Tee«, sagte er und verschwand nach unten. Ihn schien die Kälte nicht zu stören, denn er trug nur seine Boxershorts.
    Sian betrachtete das Festessen vor sich auf dem Tablett. Daran könnte sie sich wirklich gewöhnen.
    Nachdem sie zusammen geduscht hatten, beschlossen sie, irgendwo essen zu gehen.
    »Nicht hier in der Nähe«, erklärte Gus. »Lass uns das gute Wetter ausnutzen. Vielleicht ist heute der letzte Sommertag.«
    »Und wir haben ihn fast nur im Bett verbracht.« Sian seufzte glücklich.
    »Sieh mich nicht so an, sonst trage ich dich gleich wieder dahin zurück«, sagte Gus mit einem Ausdruck in den Augen, bei dem Sian zu der Überzeugung kam, dass diese Möglichkeit nicht die schlechteste war.
    »Wenn es noch irgendetwas zu essen in diesem Haus gäbe, dann würde ich dich beim Wort nehmen, aber du musst bei Kräften bleiben.«
    Nachdem er ihr bewiesen hatte, dass seine Stärke kein bisschen gelitten hatte, ließ er sie los, und Sian zog sich an. Gus ging nach Hause, um sich frische Sachen zu holen, und Sian schlüpfte in eine Jeans und ein gestreiftes Matrosenshirt. Es war ein lässiges Outfit, doch sie wusste, dass es ihr stand. Dann legte sie noch ein wenig Make-up auf: gerade so viel, dass Gus es gar nicht bemerken würde, aber ihre Augen und Lippen betont waren. Ihre Haut brauchte nur ein bisschen Feuchtigkeitscreme. Kaum hatte Sian die Schuhe angezogen, war Gus auch schon zurück.
    »Also, wo möchtest du hingehen?«, fragte er. »In ein Herrenhaus, in einen Freizeitpark oder in ein Gartencenter?«
    »Ich möchte nirgendwohin, wo viele Leute sind. Bring mich einfach an einen schönen Ort!«
    »Okay. Und möchtest du

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