Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Beine sinken. „Das Wasser wird kühl.“ Sie schwamm mit geschmeidigen Bewegungen und jagendem Herzen zum Boot.
    Sidney wartete einen Moment. Ganz gleich, welche Richtung er mit ihr einschlug, es landete immer wieder am selben Punkt. Er wollte sie, war jedoch nicht sicher, ob er mit den Folgen fertig würde, wenn er diesem Verlangen nachgab. Und was noch schlimmer war: Blanche war gefährlich nahe daran, seine Freundin zu werden. Das würde für keinen von ihnen die Sache leichter machen.
    Langsam schwamm er aus der Bucht und in Richtung Boot, aber Blanche war nicht da. Verwirrt sah er sich um und wollte sie schon rufen, als er sie hoch oben auf dem Felsen sah.
    Sie hatte ihren Zopf gelöst und bürstete ihr Haar in der Sonne. Die Beine hatte sie untergeschlagen, das Gesicht der Sonne entgegengehoben. Ihre dünne Sommerbekleidung klebte klatschnass an jeder Kurve. Es machte ihr offenbar nichts aus. Es war die Sonne, die sie suchte, die Hitze, genau wie sie vor wenigen Minuten das kühle Wasser gesucht hatte.
    Sidney griff in seine Kameratasche und setzte ein Teleobjektiv ein. Er wollte, dass Blanche das Bildformat füllte. Zum zweiten Mal versetzte ihm ihre lässige Sexualität einen vernichtenden Stoß. Er war ein Profi, ermahnte Sidney sich, während er die Tiefenschärfe einstellte. Er schoss ein Objekt, das war alles.
    Doch als sie den Kopf wandte und ihre Augen durch das Objektiv den seinen begegneten, fühlte er die Leidenschaft sieden, seine eigene und ihre. Sie hielten einander einen Moment fest, trennten sich, blieben jedoch unwiderruflich miteinander verbunden.Er machte das Foto, und noch während er es tat, wusste Sidney, dass er viel mehr als nur ein Objekt aufnahm.
    Etwas gefasster stand Blanche auf und suchte sich ihren Weg über den Felsen hinunter. Sie musste sich daran erinnern, alles ganz harmlos zu halten, etwas, das ihr stets leicht gefallen war. „Sie haben von mir keine Veröffentlichungsgenehmigung bekommen, Colby“, erinnerte sie ihn, als sie ihre Bürste in ihre große Tasche fallen ließ.
    Er streckte die Hand aus und berührte ihr Haar. Es war feucht und hing voll und schwer bis zu ihrer Taille. Seine Finger schoben sich hinein, ihre Augen trafen sich, ließen einander nicht los. „Ich will dich.“
    Sie fühlte, wie ihre Knie weich wurden, und Hitze entstand in ihrer Magengrube und breitete sich bis in ihre Fingerspitzen aus. Er ist ein harter Mann, ermahnte Blanche sich. Er würde nicht geben, sondern nehmen. Letztlich hätte sie aber beides von ihm gebraucht.
    „Das reicht mir nicht“, sagte sie fest. „Menschen wollen ständig etwas – einen neuen Wagen, einen Farbfernseher. Ich brauche mehr als das.“
    Sie stieg an ihm vorbei ins Boot. Ohne ein weiteres Wort stieg Sidney zu, und sie trieben von der Bucht weg. Während das Boot beschleunigte, fragten sich beide, ob er mehr geben konnte, als er angeboten hatte.

5. KAPITEL
    B lanche hatte all die Jahre den Oak Creek Canyon romantisch verklärt, seit sie das erste Mal da gewesen war. Als sie ihn jetzt wieder sah, war sie nicht enttäuscht. Er besaß die volle Kraft und alle Farben, an die sie sich erinnerte.
    Camper hausten an den verschiedensten Stellen, wie sie wusste. Sie waren Zeit und Film wert. Amateure und ernsthafte Angler am Fluss, mit ihren angespannten Gesichtern und bunten Ködern. Abendliche Lagerfeuer mit gerösteten Marshmallows. Kaffee in Zinnbechern. Ja, es würde den Aufenthalt lohnen.
    Sie wollten drei Tage bleiben, arbeiten, entwickeln und vergrößern. Blanche wartete schon ungeduldig darauf. Doch sie hatten sich darauf geeinigt, bevor sie in die Stadt fuhren, um sich um die Details zu kümmern, im Canyon bei Lee und ihrer Familie anzuhalten.
    „Nach der Wegbeschreibung sollte eine kleine Sandstraße direkt hinter einer Handelsstation nach rechts abzweigen.“
    Sidney hielt danach Ausschau. Auch er sehnte sich schon danach, mit der Arbeit anzufangen. Manche der Aufnahmen, die er gemacht hatte, drängten ihn, sie zum Leben zu erwecken. Er brauchte die Konzentration und die Ruhe der Dunkelkammer und die Einsamkeit darin. Er musste seine Kreativität fließen lassen und die Ergebnisse in seinen Händen halten.
    Das Foto von Blanche, wie sie auf der Felsinsel saß. Er wollte nicht darüber nachdenken, aber er wusste, dass es die erste Spule sein würde, die er entwickelte.
    Wichtig war, dass er die Zeit und den Abstand haben würde, die er sich selbst versprochen hatte. Sobald er Blanche bei ihren Freunden

Weitere Kostenlose Bücher