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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Leben keinen Cent mehr wert sein.«
    Bailey hatte gelacht und bereitwillig zugestimmt.
    Am folgenden Tag hatten sie sich dann über das Geld unterhalten und darüber, was sie damit machen sollten. Wie konnte man Milliarden verwalten und dennoch anonym bleiben?
    Am Ende war es Arleen gewesen, die ihnen am meisten weitergeholfen hatte. Viele Jahre lang hatte sie sich, wie sie selbst sagte, als Parasit durchgeschlagen. »Aber ein guter, Liebes, ein sehr, sehr guter Parasit.« Sie führte weiter aus, dass sie gezwungenermaßen zu einem scharfen Beobachter geworden war. »Wenn dein Abendessen davon abhängt, wie du mit anderen Menschen auskommst, musst du schnell lernen, zu mögen, was sie mögen, und zu sagen, was sie hören wollen.«
    Zu Baileys Erstaunen erstellte Arleen eine Liste der Leute, denen James am meisten vertraut hatte. »Wenn du Leute suchst, die dein Unternehmen führen sollen, dann nimm die hier«, sagte Arleen und übergab Bailey das Blatt.
    »Nicht mein Unternehmen. Nicht mein Geld«, hatte Bailey geflüstert. »Ich will es nicht haben.«
    Martha hatte schließlich eingewilligt, als Erbin für James Manvilles Vermögen zu fungieren. Sie besaß eine Geburtsurkunde, aus der hervorging, dass Frank ihr Sohn war, und Franks Name stand auf Luke McCallums Geburtsurkunde. Mit Hilfe von DNA-Tests und Haarproben war es nicht schwer gewesen zu beweisen, das Lucas McCallum und James Manville ein und dieselbe Person waren.
    Martha hatte alles erledigt und sie hatte es allein tun müssen. Alt, gebrechlich und schwach hatte sie irgendwie ihre ganze Kraft zusammengenommen, um mit Anwälten, Detektiven und der Presse fertig zu werden. Niemand aus Baileys Umfeld konnte ihr helfen, aus Angst, Bailey zu entlarven. Martha hatte somit nur die Unterstützung einer Frau aus dem Altenheim, mit der sie sich angefreundet hatte, und ein paar Schwestern, die über ihre Gesundheit wachten.
    Während unter großer öffentlicher Anteilnahme der Prozess gegen Atlanta und Ray ablief, war Matt durch die gesamten Vereinigten Staaten geflogen, um sich mit den Männern auf Arleens Liste zu treffen. Er hatte die ganzen drei Monate gebraucht, doch als schließlich der Schuldspruch verkündet wurde, hatte Matt einen Treuhänderverband zusammengestellt, der die verschiedenen, einmal James Manville gehörenden Unternehmen in Zukunft verwalten würde.
    In tage- und nächtelanger Arbeit hatten Matt, Bailey und die Männer auf der Liste einen Zehnjahresplan entwickelt, demzufolge die Unternehmen am Ende selbstständig werden würden. Nach Abschluss der zehn Jahre sollten die Firmen entweder verkauft und der Gewinn unter den Angestellten aufgeteilt sein, oder sie sollten auf der Basis von Gewinnbeteiligung weitergeführt werden. Der Grundgedanke war, dass es am Ende der zehn Jahre kein James-Manville-Imperium mehr gab.
    Als das Gerichtsverfahren endlich vorüber war, war Martha enorm gealtert. Es war, als habe sie sich am Leben und bei Gesundheit erhalten, um diese Tat zu vollbringen, und jetzt, wo sie getan war, wollte sie sich ausruhen - für immer.
    Nachdem die lebenslange Haftstrafe für Atlanta und Ray verhängt worden war, halfen zwei Krankenschwestern Martha sich auf einen gepolsterten Stuhl vor dem Gerichtssaal zu setzen. Mit zitternden Händen verlas Martha eine vorbereitete Erklärung die weiteren Pläne James Manvilles Vermögen betreffend.
    Hinter den Reportern und vor dem Gerichtsgebäude brachen die Menschen in Begeisterungsstürme aus, als sie hörten, dass sie ihre Arbeit behalten konnten. Doch die Journalisten waren sichtbar enttäuscht. Ihnen wäre es lieber gewesen, Martha hätte das ganze Geld einer einzigen Person vermacht. Die Eskapaden reicher Erben beziehungsweise Erbinnen steigerten die Auflage.
    »Was ist mit Lillian Manville?«, rief jemand sofort, nachdem Martha ihre Erklärung beendet hatte.
    Martha lächelte dem Mann zu. »Für sie ist gesorgt.« Dann fasste sie sich, bevor sie noch jemand mit einer weiteren Frage bombardieren konnte, an den Kopf und sank wie bewusstlos gegen den Stuhl. Sofort beugten sich die Schwestern über sie, und ein Arzt kam von der Seite angelaufen. Nach einer kurzen Untersuchung verkündete er, Mrs McCallum habe schon viel zu viel Aufregung gehabt und müsse nun gehen.
    »Aber was ist denn nun mit Manvilles Witwe?«, rief jemand, doch der Arzt drehte sich nicht wieder um. Er winkte nach einer Trage, auf der Martha aus dem Gerichtsgebäude gebracht wurde.
    Drei Tage lang umlagerten die Medien

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