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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wegen zustand.
    Bailey kramte in ihrer Tasche nach Notizblock und Stift. Oben auf eine Seite schrieb sie: »30. August 1968«. Dann machte sie sich eine Liste:
    Gus Venters hat sich erhängt Frank und seine Frau: Mord-Selbstmord Matts Vater verließ für immer die Stadt Jimmys Geburtstag: 1959
    Bailey legte den Stift nieder. Aber war das wirklich Jimmys Geburtsdatum?
    Jimmy hasste Hellseher und alles, was mit Zukunftsprognosen zu tun hatte. Bailey hatte schon jahrelang mit ihm zusammengelebt, bevor sie begriff, dass der Grund nicht darin bestand, dass er nicht an sie glaubte. Vielmehr fürchtete er das, was sie herausfinden könnten. Bei einer Abendgesellschaft war einmal eine Frau aus dem niederen Adel dabei gewesen, die Hobbyastrologin war. Sie hatte Bailey nach Jimmys Geburtstag gefragt. Doch als Bailey erwiderte, es sei der 30. August, hatte die Frau gesagt: »Das glaube ich nicht. Er ist keine Jungfrau. Nein, James Manville ist alles andere als eine Jungfrau. Können Sie mir nicht den wahren Ort und Zeitpunkt seiner Geburt verraten? Dann werde ich ihm ein Diagramm erstellen.«
    Bailey hatte Jimmy nicht erzählt, was die Frau gesagt hatte, und selbstverständlich hatte sie ihn auch nicht danach gefragt, wo und wann er geboren worden war. Sie wusste, sie würde keine ehrliche Antwort erhalten. Schlimmer noch, er würde sie so lange beschwatzen, bis er wusste, wer eine solche Frage gestellt hatte. Und dann würde Bailey, da war sie sicher, die Astrologin nie mehr Wiedersehen. Dabei mochte sie die Frau recht gern. »Erwähnen Sie Ihr ... Hobby hier besser niemandem gegenüber«, hatte Bailey leise zu ihr gesagt, und die Frau hatte verständnisvoll genickt.
    Jetzt fiel Bailey wieder ein, wie sie einmal aufgeblickt und Jimmy dabei ertappt hatte, dass er sie eindringlich ansah. Es war ganz so, als versuche er zu ergründen, woher das Interesse seiner Frau an der alten Dame rührte, deren unechte Diamanten ausgereicht hätten, eine schmächtigere Person unter der Last zusammenbrechen zu lassen. An diesem Abend hatte
    Jimmy sie gefragt, was denn an der Frau so Interessantes sei. Bailey hatte geistlos dahergeredet, sie fände sie so faszinierend, weil sie schon die ganze Welt bereist hatte. Jimmy hatte seine Frau mit hochgezogenen Augenbrauen angesehen, und ihr war klar, dass er ihre Lüge durchschaut hatte. Doch sie hatte sich nicht unterkriegen lassen und ihm nicht die Wahrheit gesagt. Danach hatte sie die Gräfin nie mehr wiedergesehen.
    An was sich Bailey im Zusammenhang mit der Astrologin am deutlichsten erinnerte, war ihre Bemerkung, sie würde ihr Leben darauf verwetten, dass James Manville nicht am 30. August geboren sei.
    Jetzt sah Bailey auf ihre Uhr. Es war schon nach drei, und wenn sie noch nach Hause wollte, um Matt etwas zu essen zu machen, wurde es Zeit. Doch als sie nach der Kurbel griff, um den Film zurückzuspulen, fiel ihr Blick auf eine Angabe am Fuß der Seite: »Siehe Nachdruck der ursprünglichen Geschichte auf Seite B2f.«
    Um nichts auf der Welt hätte sie der Versuchung widerstehen können, den Film auf die zweite Seite des zweiten Teils der Zeitung vorzuspulen.
    Die Wahrheit war, dass ihr bis zum heutigen Tag die Vorstellung von einer Gruppe von High-School-Jungen, die man die Goldenen Sechs nannte, wie ein Witz vorgekommen war, irgend so eine lokale Begebenheit, die sich weit entfernt und vor langer Zeit zugetragen hatte. Sie hatte nicht einmal genügend Interesse aufbringen können, um das Buch zu lesen, das Violet ihr gegeben hatte. Bis heute hätte sie nicht gedacht, sie würde jemanden mit einer Verbindung zu den jungen Männern kennen. Jetzt hatte sie jedoch erfahren, dass der Vater von Janice einer von ihnen gewesen war, und auch der von Matt. Warum hatte
    Matts Vater seine Frau und seine beiden Kinder verlassen? War Kyle Longacre so erschüttert über den Mord-Selbstmord seines Schulfreundes gewesen, dass er seine Heimatstadt nicht mehr ertragen konnte?
    Bailey las den Bericht über die Ereignisse des Jahres 1953, die den Jungen den Namen die Goldenen Sechs verliehen hatten. Als sie fertig war, musste sie zugeben, dass das, was diese Jungs getan hatten, tatsächlich ganz schön heldenhaft gewesen war.
    Der erste Teil des Artikels gab das wieder, was sie schon von Violet wusste: dass es in der High School gebrannt hatte und die Schüler nach Wells Creek umgesiedelt worden waren.
    Doch die Reporterin hatte nicht einfach nur Bericht erstattet. Sie hatte einige Zeit mit Recherchen zugebracht

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