Sommerflammen
Chicago Cubs in dieser Saison noch unterirdischer spielen, als Frauen mit mir umgehen. Dafür haben wir Feuerspringer es mit Mord und Brandstiftung zu tun. Wie ich hörte, wurde noch eine Leiche gefunden. Und derjenige, der sie dort abgelegt hatte, hat auch das Feuer gelegt. Die Polizei sollte diesen Mistkerl lieber fassen, bevor er halb Montana niederbrennt. Wir alle können das Geld gut gebrauchen, aber auf diese Art möchte es sich niemand verdienen.«
»Der Täter hat zudem Teile von Idaho vernichtet. Das ist wirklich beängstigend«, sagte sie, weil sie allein waren. »Wir wissen, dass Feuer lebensgefährlich ist, wenn wir ausrücken. Wir wissen, wie unerbittlich die Natur sein kann. Aber sich vorzustellen, dass da draußen einer rum läuft, der mordet und Brände legt, vielleicht sogar uns brennen sehen will oder unseren Tod zumindest billigend in Kauf nimmt, das ist beängstigend. Zumal wir nicht wissen, ob es schon zu Ende ist. Oder ob er erneut dafür verantwortlich sein wird, wenn die Sirene das nächste Mal losheult.«
Sie drehte sich um, weil Gull hereinkam. »Was sagt die Polizei?«, fragte sie.
»Es ist zwar noch nicht offiziell, aber anscheinend haben wir Reverend Latterlys sterbliche Überreste gefunden.«
Cards sprang auf. »Der Pfarrer?«
»Vermutlich ja.« Gull ließ sich in einen Sessel fallen. »Sein Wagen wurde da draußen entdeckt, aber von ihm selbst fehlt jede Spur. Also entweder wir haben ihn gefunden, oder er ist verschwunden. Die Polizei will nach der Beerdigung mit Brakeman reden.«
»Sie glauben, dass er ihn umgebracht und verbrannt hat?«, sagte Cards. »Aber das würde doch bedeuten … Glauben die etwa, dass er auch Dolly umgebracht hat? Der eigene Vater? Quatsch!«
»Keine Ahnung, was die glauben.«
»Und was meinst du?«, fragte Rowan.
»Das weiß ich nicht. Ich glaube, wir haben es mit jemandem zu tun, der einen Riesenhass hat und das Feuer liebt. Ich muss mich waschen.«
Rowan folgte ihm auf sein Zimmer. »Warum sagst du, dass er das Feuer liebt? Nur weil er es sich zunutze macht, muss er es noch lange nicht lieben.«
»Da du bereits angezogen bist, wirst du mir wahrscheinlich nicht den Rücken schrubben. Du siehst übrigens gut aus.«
»Danke. Warum sagst du, dass er das Feuer liebt?«
Gull zog sein Hemd aus. »Nach Dollys Tod habe ich meine Kenntnisse zum Thema Brandstiftung noch etwas vertieft.«
»Wissbegierig wie du bist.«
»Ich lerne nun mal gern dazu.« Er zog seine Stiefel aus. »Wie dem auch sei, Brandstifter lassen sich normalerweise in Kategorien einteilen. Einige tun es des Geldes wegen. Sie legen Feuer, um die Versicherungssumme zu kassieren, oder sie lassen sich für Brandstiftung bezahlen. Aber unser Mann fällt nicht in diese Kategorie.«
»Vielleicht hat er das Feuer nur gelegt, um die Morde zu vertuschen«, rief sie ihm in Erinnerung. »Mord ist ein Kapitalverbrechen.«
»Bei Dolly vielleicht.« Nachdem sich Gull die Hose ausgezogen hatte, ging er nackt ins Bad und stellte die Dusche an. »Vielleicht war es ein Unfall, vielleicht aber auch heimtückischer Mord. Dann bekam er Panik, wollte es vertuschen. Aber gleich zweimal? Nachdem es einmal schiefgegangen war?«
Er trat unter die Wasserstrahlen und stöhnte genüsslich auf. »Ein Hoch auf den Wassergott.«
»Vielleicht war es ein Trittbrettfahrer. Jemand, der Lat-terly umbringen wollte. Brakeman hat ein Motiv. Dasselbe gilt für Latterlys Frau, nachdem sie das mit Dolly erfahren hat. Oder aber es war jemand aus Latterlys Gemeinde, der ganz außer sich ist vor Empörung, sich betrogen fühlt. Und der hat es dann genauso gemacht wie bei Dolly. Das Motiv ist dasselbe.«
»Gut möglich.«
Sie riss den Duschvorhang zurück. »Das würde wenigstens einen Sinn ergeben.«
»Entweder du kommst ganz rein, oder du bleibst draußen, Schätzchen.« Er verschlang sie mit seinen Blicken. »Mir wäre es am liebsten, du kämst ganz rein.«
Sie zog den Duschvorhang wieder zu. »Und ein Brandstifter, den es sexuell erregt, Feuer zu legen und dem Toben der Flammen zuzusehen, kommt in unserem Fall auch nicht infrage, Gull. Die Morde sprechen dagegen.«
»Vielleicht steht er auf beides.«
»Selbst wenn er es nur tut, um die Morde zu vertuschen, ist das schon schlimm genug. Deine Theorie macht es noch schlimmer.«
»Ich weiß. Wenn ich die Cops richtig verstanden habe, ermitteln sie auch in diese Richtung.«
Sie stützte sich mit beiden Händen aufs Waschbecken
und starrte ihr Spiegelbild an. »Ich will
Weitere Kostenlose Bücher