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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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verstaucht. Gull und ich werden mit den Brandinseln fertig, aber wir haben den Großteil unserer Ausrüstung auf der Flucht verloren. Egal«, sagte sie, als sie die Rufe hörte, die gelben Hemden durch den Rauch erkennen konnte. »Wir bekommen gerade Verstärkung.«
    Dobie kam herbeigerannt, Trigger im Schlepptau. »Meine Güte, so langsam wünsche ich mir, wir hätten euretwegen einen Herzinfarkt bekommen. Dann wäre wenigstens alles vorbei.«
    Er packte Gull und klopfte ihm auf den Rücken. »Was zum Teufel war denn das?«
    »Ein kleiner Tanz mit dem Tod. Los, lasst uns die Brandinseln löschen, bevor wir wieder fliehen müssen.«
    Trigger ging neben Matt in die Hocke und hielt ihm einen rauchgeschwärzten, verschmorten Helm hin. »Ich habe deine Melone gefunden. Du hast echt Glück gehabt. Hier, zur Erinnerung.«
    Er legte den Helm neben Matt, bevor er zu Dobie lief, um ihm beim Löschen der Brandinseln zu helfen.
    »Zeig mir deinen Knöchel.« Rowan kniete sich hin und zog Matt den Stiefel aus.
    »Ich dachte, wir wären geliefert. Ich wäre geliefert gewesen, wenn Gull und du mich nicht mitgeschleift hättet. Ihr habt mir das Leben gerettet. Ihr hättet dabei sterben können.«
    Sie drückte sanft auf seinen geschwollenen Knöchel. »Wir sind Zulies. Wenn einer von uns zu Boden geht, helfen wir ihm wieder auf. Ich glaube nicht, dass dein Knöchel gebrochen ist. Nur böse verstaucht. Du hast dir also eine kurze Verschnaufpause verdient.«
    Sie sah auf, lächelte ihn an und begann, ihn zu bandagieren. »Glückspilz.«
    Obwohl er protestierte, wurde Matt evakuiert, während die anderen das Feuer zurückdrängten und in den frühen Morgenstunden schließlich niederkämpften. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch einen ganzen Tag, an dem sie Gräben aushoben, letzte Brandinseln niederschlugen und ertränkten.
    »Du hast freiwillig angeboten, zu bleiben. Ist das noch aktuell?«, wollte Rowan von Gull wissen.
    »Ich sollte mit dieser Freiwilligenarbeit aufhören.«
    »Ja, ich auch. Die anderen packen schon zusammen.«
    »Aber ganz so schlecht ist das auch nicht.«
    »Wir haben jede Menge Einmannrationen, eine kühle Bergquelle, in der die Bierfee einen Sechserpack hinterlegt hat.«
    »Ich dachte, die gibt es gar nicht.«
    »Hast du eine Ahnung. Ich will bis zum bitteren Ende bleiben und dann verschnaufen. Du also auch?«
    »Ja, was denkst du denn?«
    »Dann lass uns losmarschieren und die Lage erkunden, bevor die Sonne untergeht.«
    Sie liefen durch das verbrannte Gebiet und hielten nach Rauch und Glut Ausschau.
    »Ich wollte warten, bis es endgültig vorbei ist, bevor ich darüber rede«, hob Rowan an. »Ich dachte nicht, dass wir es schaffen würden, als der Feuertornado kam. Hättest du diese Felsbrocken nicht entdeckt und wärst so geistesgegenwärtig gewesen, hätten wir dasselbe Schicksal erlitten wie Matts Helm.«
    »Ich habe nicht vor, dich zu verlieren. Wärst du auf meiner Seite gestanden, hättest du die Felsbrocken auch gesehen.«
    »Hoffentlich! Doch sie war schön«, sagte sie nach einem kurzen Schweigen, und Ehrfurcht schwang in ihrer Stimme mit. »Ich weiß, das klingt verrückt, aber sie war schön. Diese sich drehende Feuersäule, die aussah wie nicht von dieser Welt.«
    »Wenn man so etwas erlebt hat, sieht man hinterher alles mit ganz anderen Augen. Weil man weiß, dass man gegen die Natur keine Chance hat. Man flieht, rennt um sein Leben, und wenn man überlebt, sind die Sorgen vergessen.«
    »Nur vorübergehend. Wahrscheinlich wollte ich deshalb hierbleiben. Da draußen warten so viele Sorgen. Leo Brakeman treibt sich nach wie vor irgendwo herum. Er ist zwar kein Feuertornado, aber immer noch auf freiem Fuß.« Sie atmete hörbar aus. »Jedes Mal, wenn wir angefordert werden, habe ich Angst, über eine weitere Leiche zu stolpern. Über seine oder die eines anderen. Denn Leo ist da draußen. Und wenn er nicht der Brandstifter ist, dann ist auch der Täter noch da draußen.«
    »Das Ganze ist drei Wochen her.«
    »Aber noch fühlt es sich nicht so an, als wäre es vorbei.«
    »Nein.«
    »Dieses verdammte Warten.« Sie zeigte geradeaus. »Warum gehst du nicht dort entlang, und ich nehme die andere Richtung? So können wir ein größeres Gebiet kontrollieren. Anschließend treffen wir uns im Zeltlager.« Sie sah auf die Uhr. »Sagen wir so gegen halb sieben.«
    »Die beste Zeit für Cocktails und etwas zum Knabbern.«
    Sie erreichte die Lichtung am plätschernden Fluss zuerst. Das Zeltlager, in dem es

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