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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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sind alles durchgegangen »Er war hier? Warum hat er mich nicht…?« »Ich habe ihn angerufen.«
    Sie wirbelte herum. »Du hast was? Was fällt dir ein, meinen Vater anzurufen?«
    »So etwas nennt man Verbrüderung, aber das wirst du nie verstehen. Frauen sind genauso fähig wie Männer und sollten auch die gleiche Bezahlung erhalten. Eines Tages -und wenn es nach mir geht, eher früher als später - sollte die richtige Frau auch die Vereinigten Staaten regieren. Aber Verbrüderungsrituale unter Männern wirst du niemals verstehen. So wie ich niemals verstehen werde, warum die meisten Frauen so versessen auf Schuhe sind.«
    »Ich bin nicht versessen auf Schuhe, also versuch nicht, eine kulturelle oder genetische Prägung daraus zu machen.«
    »Du besitzt drei paar Springerstiefel. Zwei reichen. Du hast vier Paar Laufschuhe. Zwei sind mehr als genug.«
    »Ich kaufe das dritte Paar Springerstiefel, kurz bevor ich das erste Paar wegwerfen muss. Vier Paar Laufschuhe habe ich nur, weil … du lenkst vom Thema ab.«
    »Ja, aber ich bin noch nicht fertig. Du hast auch zwei Paar Wanderstiefel, drei Paar Sandalen und drei Paar sehr erotische Schuhe mit hohen Absätzen. Und das nur auf dem Fliegerhorst. Weiß der Himmel, was bei dir zu Hause noch alles im Schrank steht.«
    »Du hast meine Schuhe gezählt? Wer ist wovon besessen, frage ich mich.«
    »Ich bin nur ein guter Beobachter. Lucas will, dass du ihn so bald wie möglich anrufst. Hinterlass ihm eine Nachricht, falls er gerade in der Luft ist, dann kommt er dich heute Abend besuchen. Er ist froh, dass ich auf dich aufpasse. Du würdest schließlich auch auf mich aufpassen, oder?«, fragte er, bevor sie ihn anblaffen konnte.
    Also seufzte sie nur. »Ja. Du hast mich in Grund und Boden geredet wegen meiner Schuhe. Von denen ich ganz und gar nicht besessen bin!«
    »Du besitzt auch ein gutes Dutzend Ohrringe, obwohl du selten welche trägst. Aber das können wir gern ein andermal vertiefen.«
    »Ach, verschwinde! Geh was lernen.«
    »Du könntest mir eine Rigger-Lektion geben. Ich möchte das Zertifikat erwerben.«
    »Vielleicht. Komm in einer Stunde wieder, dann können wir …«
    Die Sirene heulte auf. Sie trat einen Schritt zurück. »Anscheinend doch nicht. Ich gehe in die Brandzentrale.«
    »Ich begleite dich. Nimm das!«
    Er reichte ihr ihre Baseballmütze und ihre Sonnenbrille und setzte dann seine auf, während sie ihn stirnrunzelnd ansah.
    »Was soll denn das?«
    »Das ist eine Art Verkleidung.« Er grinste sie an. »Dobie will, dass du sie aufsetzt. Tun wir ihm den Gefallen, bevor er falsche Schnauzbärte oder Clownsnasen aus dem Internet bestellt.«
    Sie verdrehte die Augen, tat ihm aber den Gefallen. »Und jetzt? Sehen wir etwa aus wie Zwillinge? Wo sind deine Titten?«
    »Die hast du, und ich kann nur sagen, dass sie dir hervorragend stehen.«
    »Dem möchte ich nicht widersprechen. Trotzdem, hört auf, euch um mich zu kümmern, und tut lieber eure Arbeit.«
    Gegen vier Uhr nachmittags war sie dann auch dran. Sie rückte aus.
    23 Der Juli war sengend heiß. Weil es so trocken war, entstand ein Brand nach dem anderen, ausgelöst durch Blitzschlag, Nachlässigkeit oder einen verirrten Funken, den ein Windstoß zu einem Feuer entfachte.
    Achtzehn Tage hintereinander waren die Zulies im Einsatz. In Montana, Idaho, Colorado, Kalifornien, Nord- und Süddakota und New Mexico. Sie verloren Pfunde, erduldeten Schmerzen, Entbehrungen, Verletzungen, kämpften in Canyons, auf Bergrücken, in weiten Ebenen.
    Die anhaltende Schlacht ließ ihnen nur wenig Zeit, über die sonstigen Ereignisse nachzudenken. Die Jagd auf Leo Brakeman, die nun in die dritte Woche ging, spielte kaum noch eine Rolle, da der Feind mit riesigen Brandfackeln drohte oder Feuerstürme entfachte, die über mühsam errichtete Verteidigungslinien einfach hinwegrasten.
    Gemeinsam mit ihrem Team eilte Rowan den Mount Blackmore hinauf wie ein Bataillon auf dem Weg in die Hölle. Neben ihr brannte ein Baum lichterloh und spuckte Flugfeuer wie brennendes Konfetti. Sie sägten die tief hängenden Zweige ab, damit das Feuer nicht an ihnen emporklettern konnte.
    Es darf nicht die Höhe erreichen, dachte Rowan, während sie Schneisen schlugen und Gräben aushoben. Sonst gibt es Wipfelfeuer. Das Feuer darf auf keinen Fall den Sieg davontragen!
    Und so kämpften sie sich den brennenden Berg hinauf, während die heiße Luft ihnen den Schweiß aus allen
    Poren trieb. Als Gull sie erreichte, zog sie ihr Halstuch tiefer,

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