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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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zweiten Gruppe, rannte aber trotzdem in den Bereitschaftsraum, um seinen Kollegen zu helfen. Er legte Ausrüstungsgegenstände in Regale, schleppte bereits gepackte Verpflegungspakete zum Lieferkarren.
    Er hörte zu, beobachtete.
    Gemeinsam mit Rowan und Dobie sah er das Flugzeug in den blauen Himmel aufsteigen.
    »Gut, dass L. B. vor dem Einsatz zur Lagebesprechung gerufen hat.« Rowan legte die Hand schützend über die
    Augen, damit die Sonne sie nicht blendete. »Das sieht nicht gut aus, da im Osten.«
    »Wahrscheinlich müssen wir auch bald ausrücken.«
    Als sie die Begeisterung in Dobies Stimme hörte, sagte sie: »Du hast Drachenfieber. Sieh zu, dass du es schleunigst kurierst!«
    »Ich muss was tun. Ich kümmere mich mit dem Lademeister um die Verpflegung«, sagte er. »Und du hilfst mir, Gull. Die Wikingerbraut ist im Loft gefragt.«
    »Ja, ich weiß. Ich weiß aber auch, dass eigentlich allen, die in Alaska waren, noch eine zweistündige Verschnaufpause zusteht. Aber was soll’s.« Gull beugte sich vor und küsste Rowan. »Unsere Verabredung holen wir später nach.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    »Ich finde es einfach nicht fair, dass du eine Freundin auf dem Fliegerhorst hast«, sagte Dobie, während sie zum Raum des Lademeisters gingen. »Wir anderen müssen uns erst mühsam eine ausgucken und können von Glück sagen, wenn wir in der Bar einen Treffer landen.«
    »Das Leben ist nicht fair. Ansonsten würde ich mit besagter Freundin längst an einem weißen Sandstrand liegen und einen postkoitalen Mai-Tai trinken.«
    »Postkoital.« Dobie kicherte wie ein Zwölfjähriger. »Du schießt wirklich den Vogel ab, Gull!«
    Da Rowan nicht auf ihrem Zimmer war, ging Gull davon aus, dass er vor ihr fertig geworden war. Also ging er auf sein Zimmer, um mit den Recherchen fortzufahren. Er setzte sich aufs Bett, ließ aber die Tür absichtlich offen stehen. Ab und zu ging jemand vorbei, doch im Grunde hatte er seine Ruhe.
    Da er auch das Fenster aufgelassen hatte, hörte er Gesprächsfetzen. Ein Grüppchen, das nicht auf der Sprungliste stand, plante, in die Stadt zu fahren. Eine Männerstimme redete über Frauen, während es draußen dämmerte.
    Er sah kurz aus dem Fenster und merkte, dass Rowan recht gehabt hatte: Im Osten waren dicke Wolken aufgezogen, die aussahen wie dickbäuchige Schlachtschiffe. Ein Gewitter war im Anmarsch. Er überlegte, vorher noch laufen zu gehen, beschloss dann aber, auf Rowan zu warten.
    Als sie kam, donnerte es gerade zum ersten Mal.
    »Uberall schlagen Blitze ein«, sagte sie und ließ sich aufs Bett fallen. »Ich bin zur Zentrale gerannt und habe mir die Situation auf dem Radar angesehen. In Süd-Da-kota gibt es zudem einige Tornados.«
    Sie ließ den Kopf kreisen und massierte sich die linke Schulter. »Und wir sitzen hier fest. Wie ich das hasse.«
    Gull legte seine Finger auf die Stelle, die sie massierte. »Grundgütiger, Rowan, das ist ja bretthart.«
    »Kein Wunder, denn ich habe heute noch gar nicht trainieren können. Ich muss dringend laufen gehen, ein paar Yoga-Übungen machen oder mich massieren lassen.« Seufzend drückte sie ihre Finger in die verspannten Muskeln.
    »Sobald das Gewitter vorbei ist, gehen wir laufen«, sagte er. »Auf der Laufbahn.«
    Ein Blitz zuckte grell über den Himmel, und der Wind rüttelte an den Rollos seines Fensters. Aber es fiel kein Regen.
    »Sobald sich die Lage etwas beruhigt hat, nehmen wir uns beide frei und verbringen die Nacht in einem schicken Hotelzimmer. Mit Whirlpool im Bad. Und darin planschen wir dann die halbe Nacht herum.«
    »Hm«, seufzte sie genüsslich angesichts des von ihm heraufbeschworenen Szenarios. »Zimmerservice, ein dickes, saftiges Steak und ein Riesenbett als Spielwiese. Ein Partner mit Geld, der es noch dazu gern ausgibt, hat was für sich.«
    »Wenn man Geld besitzt, es aber nicht ausgibt, bekommt man nicht viel Spaß im Leben.«
    »Die Einstellung gefällt mir. Schreibst du nach Hause?«
    »Nein, ich war mit etwas anderem beschäftigt. Mit etwas, das dir gar nicht gefallen wird.«
    »Wenn du eine E-Mail an deine schwangere Ehefrau geschrieben und sie nach euren entzückenden Kindern und dem süßen Welpen gefragt hast, gefällt mir das tatsächlich nicht.« Sie drehte sich zu ihm. »So wie du das gerade gesagt hast, muss ich mich wohl auf das Schlimmste gefasst machen?«
    »Meine Frau ist nicht schwanger, und wir haben eine Katze.« Er massierte noch einmal kurz ihre Schultern und stand dann auf, um

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