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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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ihr ganz nahe - so nahe wie dem Tequila, der in seinen Eingeweiden brannte. Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, griff er wie sie sofort nach dem nächsten Glas. Und dann war da ihr breiter Mund mit der vollen Unterlippe und diesem Grinsen. Kein Wunder, dass er sich wünschte, diese Lippen einmal genauer erkunden zu dürfen.
    »Wie läuft’s, Feuerwehrmann?«
    »Gut. Und bei dir, Wikingerbraut?«
    Anstelle einer Antwort stieß sie mit ihrem dritten Glas gegen das seine, bevor sie den Inhalt gleichzeitig hinunterkippten. Sie führte den Limettenschnitz an ihre Lippen.
    »Weißt du, was ich an Tequila so liebe?«
    »Nein, was denn?«
    »Alles.« Nach einem dreckigen Lachen trank sie den vierten Kurzen mit derselben Lässigkeit wie die ersten drei. Gemeinsam stellten sie die leeren Gläser mit einem lauten Knall auf dem Tisch ab.
    »Und was liebst du noch?«, fragte er.
    »Hm.« Sie überlegte, während sie den fünften Schnaps vernichteten. »Meine Arbeit als Feuerspringerin und alle, die diese verrückte Leidenschaft mit mir teilen.« Sie hob ihr Glas, woraufhin Applaus und zweideutige Bemerkun-gen laut wurden, und lehnte sich dann zurück. »Feuer und das Gefühl, es zu beherrschen, meinen Dad, laute Rockmusik an einem warmen Sommerabend und winzige Welpen. Und du?«
    Auch er lehnte sich mit seinem Schnaps zurück. »Das alles liebe ich auch, mit Ausnahme deines Dads, den ich nicht kenne.«
    »Als Feuerspringer warst du auch noch nicht aktiv.«
    »Stimmt, aber ich bin mir sicher, dass ich es lieben werde. Ich habe ebenfalls eine Vorliebe für laute Rockmusik und winzige Welpen, würde beidem aber wilden Sex und große Köter vorziehen.«
    »Interessant.« Sie kippten gleichzeitig den letzten Kurzen hinunter, während noch mehr Applaus aufbrandete. »Ich hätte eher gedacht, du bevorzugst Katzen.«
    »Ich habe nichts gegen Katzen, aber ein Köter wird sein Herrchen immer brauchen.«
    Ihre Ohrringe schaukelten hin und her, als sie den Kopf schräg legte. »Du wirst also gern gebraucht?«
    »Ich denke schon.«
    Sie zeigte auf ihn und sagte: »Aha, da ist er ja wieder, der Romantiker.«
    »Na klar. Hast du Lust auf wilden Sex, um die heiße Sommernacht etwas vorzuverlegen?«
    Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Das ist wirklich ein großzügiges Angebot, aber nein, danke.« Sie schlug mit der Hand auf den Tisch. »Aber dafür lade ich dich auf sechs weitere Kurze ein.«
    Gott bewahre! Er klopfte auf seine Tasche. »Ich mache nur eine kurze Zigarrenpause, bevor die nächste Runde kommt.«
    »Zehn Minuten«, verkündete Rowan. »Hey, Big Nate, wie wär’s mit etwas Salsa und Chips, als Unterlage für den Tequila? Aber bitte nicht dieses fade Zeug.«
    Das war sie, die Frau seiner Träume, dachte Gull, als er durch die Hintertür hinausging, um seine Zigarre zu rauchen. Eine Salsa verschlingende, Tequila trinkende, feuerspringende Wikingerbraut mit richtig was auf dem Kasten und einem gemeinen Kinnhaken. Jetzt musste er sie nur noch davon überzeugen, mit ihm ins Bett zu gehen.
    In der kühlen Dunkelheit zündete er seine Zigarre an und blies den Rauch in den bestirnten Nachthimmel. Dieser Abend war einfach perfekt. Grottige Musik in einer Countrykaschemme, billiger Tequila, die Gesellschaft Gleichgesinnter und eine faszinierende Frau, die ihn an-und erregte.
    Er dachte an zu Hause und die langen Wnter. Aber die machten ihm nichts aus, er genoss sie sogar. Wenn er in den letzten Jahren etwas gelernt hatte, dann, dass er die Hitze und die Hektik der Sommer bei der Brandbekämpfung und die damit verbundenen Risiken brauchte. Vielleicht war es genau das: Diese Mischung aus Stolz auf das, was er zu Hause erreicht hatte, und der Vorfreude auf das, was er hier leisten könnte. Diese Mischung, die es ihm erlaubte, in einer kühlen Frühlingsnacht mitten im Nirgendwo zu stehen und sein Leben als perfekte Balance zu empfinden.
    Er schlenderte einmal um das Gebäude, genoss seine Zigarre und dachte daran, dass er es gleich mit Rowan und den sechs Kurzen aufnehmen musste. Beim nächsten Mal, wenn es denn ein nächstes Mal gab, wollte er dafür sorgen, dass er eine Flasche Premiumtequila dabeihatte. Das würde ihn in Bezug auf die Folgen für seinen Magen beruhigen.
    Amüsiert erreichte er die Längsseite des Gebäudes. Erst hörte er ein Stöhnen, dann das unangenehme Geräusch einer Faust, die auf Fleisch trifft. Er ging weiter auf den Lärm zu und ließ den Blick über die dunklen Ecken des Parkplatzes schweifen. Zwei

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