Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
Vom Netzwerk:
mehr zur Geltung kamen. Und als sie Cards einen Tanz gewährte, sah er, dass ihre Jeans genauso eng saßen wie ihr T-Shirt.
    Als Cards sie herumwirbelte, erwiderte sie seinen Blick, sodass ihm fast das Herz stehen blieb, so breit und provozierend grinste sie ihn an. Wenn sie ihn ruinieren wollte, dachte er, konnte sie das genauso gut aus nächster Nähe tun. Er bestellte noch ein Bier und trug es an ihren Tisch.
    »Hallo, Frischfleisch.« Janis prostete ihm mit einem triefenden Nacho zu. »Willst du tanzen?«
    »Ich habe noch nicht genügend Bier intus, um zu dieser Pseudomusik zu tanzen.«
    »Die spielen so schlecht, dass es schon fast wieder gut ist.« Janis klopfte auf Rowans leeren Stuhl. »Noch ein paar Drinks, und sie werden so gut, dass mir schlecht wird.« »Ich entnehme deiner Aussage, dass du schon öfter das Vergnügen hattest.«
    »Wer nicht wenigstens einen Abend in der Lasso-Bar überlebt hat, ist kein richtiger Zulie.« Sie sah zur Tür, als gerade drei Männer hereinwankten.
    »Sind die von hier?«
    »Ich glaube nicht. Die tragen alle neue Stiefel. Teure.«
    Sie schenkte sich Bier aus dem Krug auf dem Tisch nach. »Wahrscheinlich Großstadttypen, die gekommen sind, um ein bisschen Landluft zu schnuppern.«
    Die Männer gingen zur Bar, und ihr Anführer drängelte sich bis zur Theke vor. Dann knallte er einen Schein auf den Tresen.
    »Whiskey und eine Frau.« Er sprach bewusst laut, damit ihn auch ja alle hörten. Das Gejohle und Gelächter seiner Freunde legte nahe, dass sie nicht ihren ersten Drink bestellten.
    Ein paar Leute an der Bar rückten zusammen, um dem Trio Platz zu machen, während der Barmann einschenkte. Der Anführer kippte seinen Drink auf einmal herunter, knallte das Glas auf den Tresen und zeigte darauf.
    »Wr brauchen ein paar Weiber.«
    Weitere Heiterkeitsausbrüche. Der Typ sucht eindeutig Arger, dachte Gull. Er aber nicht, und so widmete er seine Aufmerksamkeit erneut Rowan und der Tanzfläche.
    Als die Band gerade eine nervenzermürbende Coverversion von When the sun goes down spielte, beugte sich Janis zu ihm vor. »Ro hat mir erzählt, dass du in einer Spielhalle arbeitest.«
    »Sie hat von mir gesprochen?«
    »Klar. Wir tauschen uns jeden Tag aus. Ich mag Spielhallen. Habt ihr Flipperautomaten? Ich bin super im Flippern.«
    »Ja, neue und alte.«
    »Alte?« Sie zog die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Ihr habt aber nicht zufällig einen High Speed, oder?«
    »Das ist nicht umsonst ein Klassiker.«
    »Den liebe ich!« Ihre Hand schlug auf den Tisch. »Als ich noch ein Kind war, hatten sie diesen alten, fertigen Automaten in unserer Spielhalle. Ich wurde so gut, dass ich mit einer Münze den ganzen Tag spielen konnte. Ich hab dem Typen fünf Freispiele abgeluchst, bevor ich meinen ersten Zungenkuss bekam.« Seufzend lehnte sie sich zurück. »Das war eine schöne Zeit.«
    Gull folgte ihrem Blick zur Bar und sah gerade noch rechtzeitig, wie einer der Whiskeytrinker der mit einem vollen Tablett vorbeigehenden Kellnerin einen Klaps auf den Po gab. Als sich die Frau umsah, hob er grinsend beide Hände.
    »So ein Arsch! Man kann wirklich nirgendwo mehr hingehen, ohne Arschlöchern zu begegnen«, sage Janis.
    »So schaut’s aus.« Gull rutschte nervös auf seinem Stuhl herum, als Rowan von der Tanzfläche zurückkehrte.
    »Das ist mein Platz.«
    »Ich habe ihn nur für dich freigehalten.« Er klopfte auf sein Knie. Sie überraschte ihn, indem sie sich auf seinen Schoß setzte, nach seinem Bier griff und einen großen Schluck nahm.
    »Du musst ja Geld haben, wenn du Spezialbier aus der Flasche kaufst. Tanzt du nicht, Geldscheißer?«
    »Vielleicht, falls die zur Abwechslung mal etwas spielen, von dem mir nicht die Ohren bluten.«
    »Echt, du kannst sie noch hören? Das lässt sich ändern. Höchste Zeit für ein paar Schnäpse.«
    »Ohne mich«, sagte Gibbons sofort. »Als du mich das letzte Mal überredet hast, hatte ich danach eine Woche lang kein Gefühl mehr in den Fingern.«
    »Vergiss es, Gull«, warnte ihn Yangtree. »Die Wikingerbraut hat einen eisernen Magen. Von ihrem alten Herrn geerbt.«
    Rowan brachte ihr Gesicht ganz nah an das von Gull heran und grinste. »Oh, du hast einen empfindlichen Magen, Feuerwehrmann?«
    Er stellte sich vor, wie es wäre, in ihre pralle Oberlippe zu beißen, nur einmal, schnell und fest.
    »Von welchem Schnaps redest du?«
    »Innen gut, außen mit Hut: Te-qui-la«, trällerte sie und schlug dabei zu jeder Silbe mit der flachen Hand auf

Weitere Kostenlose Bücher