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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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vermeiden, und sah zu, wie Libby, Cards und Gibbons Dobie in einen der Busse verfrachteten.
    »Willst du zum Arzt?«, fragte Little Bear.
    »Nein, ich hab mich beim Rasieren schon schlimmer verletzt.«
    Little Bear ließ ihn wie Gull nicht aus den Augen. »Es geht ihm gut. Da müssen schon mehr als drei Arschlöcher kommen, um einen Feuerspringer fertigzumachen.« Er klopfte Gull ein letztes Mal auf die Schulter und drehte sich dann zur Bar, während der Bus mit Dobie den Parkplatz verließ.
    Gull blieb, wo er war, und versuchte, sich wieder zu beruhigen.
    »Gehört die dir?«
    Er drehte sich um und sah, dass Rowan seine Zigarre in der Hand hielt. »Ja, die habe ich anscheinend fallen lassen.«
    »Butterfinger.« Sie nahm ein paar Züge, bis die Spitze wieder richtig aufglomm. Dann inhalierte sie einmal tief. »Noch dazu eine teure«, sagt sie und gab sie ihm zurück. »Es wäre zu schade, sie so zu verschwenden.«
    Gull nahm die Zigarre und musterte sie. »Stimmt«, sagte er.
    Daraufhin warf er sie erneut zu Boden, packte Rowan und riss sie an sich. »Stimmt«, wiederholte er, bevor er seine Lippen auf die ihren legte.
    Sie trommelte mit beiden Händen gegen seine Brust und stieß ihn fort. »He!«
    Kurz musste er befürchten, ebenfalls in den Genuss ihres Kinnhakens zu kommen. Doch dann imitierte sie ihn, indem sie ihn wieder an sich riss.
    Ihr Mund schmeckte so, wie er sich das vorgestellt hatte. Heiß, weich und gierig. Ihre Lippen trafen sich mit einer solchen Wucht, als wäre bei ihnen beiden ein Schal-ter umgelegt worden. Sie schmiegte ihren Wahnsinnskörper vollkommen schamlos an ihn, bis die kühle Luft unter den funkelnden Sternen in Flammen zu stehen schien.
    Er schmeckte den scharfen Tequila auf ihrer Zunge, der einen faszinierenden Kontrast zu ihrem Pfirsichduft bildete. Er spürte ihren galoppierenden Herzschlag, der sich dem seinen anpasste. Dann löste sie sich von ihm, sah ihm in die Augen und verharrte in dieser Position, bis sie sich ihm ganz entzog. »Du hast wirklich was drauf.«
    »Dito.«
    Sie atmete lange und hörbar aus. »Du bist eine echte Versuchung, Gull, das will ich gar nicht leugnen.« Sie leckte sich über die Lippen, so als wollte sie ihn noch einmal schmecken. »Doch sobald Sex ins Spiel kommt, können sogar sehr intelligente Menschen den Verstand verlieren. So gesehen sollten wir es lieber bleiben lassen.«
    »Das ist deine Entscheidung. Ich werde jedenfalls nicht aufgeben.«
    »Das kann ich dir schlecht vorwerfen.« Sie lächelte ihn an, und es war kein Grinsen wie sonst, sondern ein warmes Lächeln. »Du kämpfst wie ein Besessener.«
    »Ich neige dazu, mich von meinen Gefühlen fortreißen zu lassen. Deshalb versuche ich, Kämpfe möglichst zu vermeiden.«
    »Eine intelligente Entscheidung. Na, was meinst du, sollen wir die Tequila-Schlacht auf ein andermal verschieben und deinen Kiefer mit Eis versorgen?«
    »Das geht schon.«
    Während sie zur Kneipe zurückgingen, musterte sie ihn kurz von der Seite. »Welche Kampftechnik hast du bei diesen Mistkerlen angewandt?«
    »Eine ganz alte Kampfkunst: Jemandem so richtig in den Arsch treten, nennt man das.«
    Sie lachte und stupste ihn kameradschaftlich an. »Beeindruckend!«
    Er erwiderte die kameradschaftliche Geste. »Schlaf mit mir, dann gebe ich dir Unterricht.«
    Sie lachte erneut. »Streng dich ein bisschen an, dir fällt bestimmt ein besserer Spruch ein.«
    »Ich muss mich erst aufwärmen«, meinte er und öffnete die Tür zur überhitzten Bar, aus der grauenhafte Musik drang.
    Rowan zog den Reißverschluss ihrer warmen Jacke bis obenhin zu und trat ins Freie. Sie war im Kraftraum gewesen und hatte die Sprungliste am Schwarzen Brett kontrolliert. Sie gehörte zur ersten Gruppe und würde als Vierte springen. Doch zuvor wollte sie eine Runde joggen, vielleicht noch etwas essen. Ihr Sprunggurtzeug hatte sie bereits mehrfach kontrolliert. Wenn die Sirene losging, wäre sie bereit.
    Ansonsten …
    Ansonsten, dachte sie, während sie einem der Mechaniker zuwinkte, wartete auch so stets genügend Arbeit, genügend Training auf sie. Aber sie war tatsächlich bereit, in das erste Feuer der Saison zu springen. Sie warf einen Blick in den Himmel, als sie zur Laufbahn ging. Er war klar und wolkenlos, der perfekte Frühlingshimmel.
    Auf dem Fliegerhorst ging alles seinen gewohnten Gang. Die Feuerspringer und ihre Zuarbeiter wuschen Fahrzeuge, erledigten Wartungsarbeiten und machten Trainingsläufe. Nach dem Besäufnis der

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