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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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sagte, und er lächelte. »Kahl wie eine Billardkugel. Jim, meine Schwester und ich hatten auch keine Haare. Ich muss meine Mutter anrufen«, sagte er, während Libby Rowan das Foto reichte. »Keine Ahnung, wie ich ihr das beibringen soll.«
    Rowan musterte das Kleinkind mit den Pausbäckchen und den glänzenden Augen, bevor sie ihm das Foto zurückgab. »Geh eine Runde spazieren, leg dir was zurecht. Und dann ruf deine Mutter an. Sie wird sich freuen. Vielleicht wird sie sich auch aufregen, dass sie es erst jetzt erfährt, aber im Großen und Ganzen wird sie sich freuen. Los, lauf. Ich kümmere mich um deinen Schirm.«
    »Ich kann gerade sowieso an nichts anderes denken. Den Schirm kann ich auch nachher fertig kontrollieren.«
    »Ich kümmere mich drum.«
    »Danke. Danke«, wiederholte er und ging hinaus wie in Trance.
    »Das ist heftig«, sagte Libby.
    »Allerdings.«
    Sie versuchte den Gedanken daran bei der Arbeit zu verdrängen. Andere kamen herein, und da sich Dolly Brakemans Rückkehr herumgesprochen hatte, war sie das Thema des Tages.
    »Hast du sie schon gesehen?«
    Rowan schüttelte den Kopf auf Triggers Frage hin. Da sie ihren eigenen Schirm gewartet hatte, konzentrierte sie sich jetzt auf den von Matt.
    »Angeblich soll sie gestern Nachmittag mit ihrer Mutter und ihrem Priester gekommen sein.«
    »Mit ihrem was?«
    »Ja.« Trigger verdrehte die Augen. »Mit einem gewissen Reverend Latterly. Dem Priester ihrer Mutter. Dolly geht jetzt regelmäßig in die Kirche. Die beiden haben sich eine Stunde lang mit L. B. eingeschlossen. Und heute Morgen stand Dolly mit Lynn und Marge in der Küche und hat Speck gebraten.«
    »Kochen kann sie ja.«
    »Ja, aber das war nie ihr Problem.«
    Sie begegnete Triggers Blick und schüttelte noch einmal kurz den Kopf. »Sie hat ein Kind.« Rowan sprach leise. »Da sollte man die Vergangenheit lieber ruhen lassen.«
    »Glaubst du, das Kind ist wirklich von Jim, wie sie behauptet?«
    »Die haben gevögelt wie die Karnickel, also warum nicht?« Dass sie die Angewohnheit hatte, jede Menge Männer zu vögeln, sagte niemand. »Wie dem auch sei, uns geht das nichts an.«
    »Er war einer von uns, also geht uns das sehr wohl was an.«
    Auch sie konnte das nicht leugnen, beteiligte sich aber nicht weiter an dem Klatsch und den Spekulationen, bis sie die Fallschirme gepackt hatte. Dann machte sie sich auf die Suche nach Little Bear. Er saß über seinen Schreibtisch gebeugt, richtete sich auf und bedeutete ihr, die Tür zu schließen. »Ich habe mir schon gedacht, dass du vorbeischaust.«
    »Ich möchte nur wissen, ob ich mich in Acht nehmen muss. Ich möchte ungern mit einem Brotmesser zwischen den Schulterblättern enden.«
    Er massierte sich die Nasenwurzel. »Glaubst du, ich würde sie auf dem Fliegerhorst dulden, wenn ich vermuten müsste, dass sie dir Schwierigkeiten macht?«
    »Nein. Aber das würde ich gern von ihr hören.«
    »Sie war drei Jahre länger hier als Jim. Das einzige Problem, das wir mit ihr hatten, war ihre Neigung, das Höschen fallen zu lassen. Falls das für die anderen überhaupt ein Problem war. Eher nicht.«
    »Es ist mir egal, ob sie jedem Greenhorn, Veteranen, Feuerspringer und Mechaniker einen geblasen hat.« Ro-wan steckte die Hände in die Hosentaschen. »Sie ist eine gute Köchin.«
    »Das stimmt. Soweit ich gehört habe, haben viele ihre Blowjobs schmerzlich vermisst, nachdem sie sich mit Jim zusammentat. Und jetzt hat sie ein Kind. Rein zeitlich dürfte das hinkommen, und sie sagt selbst, dass es von ihm ist.« L. B. blies die Backen auf. »Sie hatte ihren Priester mitgebracht. Ihre Mutter hat sie dazu gebracht, in die Kirche zu gehen. Sie braucht die Stelle, möchte sich bessern.«
    Er machte eine wegwerfende Geste. »Ich will gar nicht leugnen, dass sie mir leidgetan hat. Aber wenn ich nicht aufrichtig davon überzeugt wäre, dass sie für sich und ihr Kind einen Neuanfang wünscht, hätte ich ihre Bewerbung abgelehnt. Sie weiß, dass sie fliegt, sobald sie dir oder sonst wem Ärger macht.«
    »Darum kann ich mich nicht auch noch kümmern, L.B.«
    Er sah Rowan mit seinen braunen Augen ernst an. »Ich kümmere mich darum, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Mist.«
    »Sie singt im Kirchenchor.«
    »Gib mir etwas Zeit.« Sie steckte erneut die Hände in die Hosentaschen, während L.B. sie angrinste. »Gut, gern.« Trotzdem ließ sie sich auf einen Stuhl fallen.
    »Doch nicht gut?«
    »Hat sie dir erzählt, dass Jim und sie heiraten wollten? Wie sehr er

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