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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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zu kontaktieren und Stovics Abtransport zu organisieren.
    Achtzehn Stunden nach dem Absprung kletterte Rowan wieder ins Flugzeug und trat den kurzen Rückflug zum Fliegerhorst an. Sie benutzte ihr Gepäck als Kissen, streckte sich auf dem Boden aus und schloss die Augen. »Ein Steak«, sagte sie. »Rosa gebraten. Eine fußballgroße Ofenkartoffel, schwimmend in Butter, ein Berg süßer Karotten, gefolgt von einem riesigen Stück Schokokuchen mit einer Tonne Eiscreme dazu.«
    »Hackbraten.« Yangtree ließ sich neben sie fallen, während andere schnarchten wie Motorsägen. »Einen ganzen Hackbraten für mich allein, dazu ein Berg Kartoffelbrei und ein Fass Bratensoße. Apfelkuchen und zwei Tonnen Eiscreme.«
    Rowan öffnete die Augen und sah, dass Matt sie mit einem schläfrigen Lächeln musterte. »Und du, Matt?«
    »Hühnchen mit Klößen, nach dem Rezept meiner Mutter. Es gibt nichts Besseres. So viel, dass ich meinen Kopf reinstecken und alles auf einmal hinunterschlingen kann. Zum Schluss ein Kirsch-Crumble mit frischer Schlagsahne.«
    »Schlagsahne kommt aus der Dose.«
    »Nicht bei meiner Mutter. Aber bei dem Hunger, den ich gerade habe, könnte ich genauso gut eine fünf Tage alte Pizza verschlingen, mitsamt Karton.«
    »Pizza«, stöhnte Libby und versuchte eine bequemere Sitzposition einzunehmen. »Nie hätte ich gedacht, dass man mit einem dermaßen leeren Magen überleben kann.«
    »Achtzehn Stunden nonstop im Einsatz fühlen sich nun mal so an.« Rowan gähnte und drehte sich um. Dann ließ sie sich von den Stimmen, dem Schnarchen und dem Motorenlärm einlullen.
    »Gehen wir gemeinsam in die Kantine, sobald wir wieder zurück sind, Ro?«, fragte Matt.
    »Hm. Ich muss dringend etwas essen. Aber zuerst muss ich mir den Dreck und Gestank abwaschen.«
    Dann kam die Landung. Völlig erschöpft wankte sie aus dem Flugzeug. Kaum hatte sie ihre Ausrüstung fallen gelassen, taumelte sie auf ihr Zimmer und riss einen Schokoriegel aus der Verpackung. Sie inhalierte ihn förmlich, während sie aus ihren schmutzigen Kleidern schlüpfte.
    Fast schon im Halbschlaf steuerte sie die Dusche an und wimmerte kurz, als das warme Wasser über sie strömte. Benommen nahm sie wahr, wie es dunkelgrau im Abfluss verschwand. Sie seifte sich ein, wusch sich die Haare, den Körper, das Gesicht und sog den Pfirsichduft ein, der Gull so fasziniert hatte. Abbrausen und das Ganze noch mal von vorn, befahl sie sich. Und dann noch mal. Als das Wasser schließlich sauber in den Abfluss rann, unternahm sie einen halbherzigen Versuch, sich abzutrocknen. Noch in das feuchte Handtuch gewickelt, ließ sie sich aufs Bett fallen.
    Der Traum überfiel sie im Dämmerschlaf, als sie aus dem tiefen Abgrund der Erschöpfung zurückkehrte.
    Donnernde Motoren, peitschender Wind, der erregende Sprung ins Leere. Aus der Aufregung wurde Panik, das wilde Schlagen ihres Herzens, als sie hilflos mit ansehen musste, wie Jim in die Flammen stürzte.
    »He, he, aufwachen!«
    Die Stimme, die den Schrei in ihrem Kopf übertönte, und ein Rütteln an ihrer Schulter ließen sie hochfahren.
    »Was ist? Ist die Sirene losgegangen? Was ist denn?« Sie starrte in Gulls Gesicht und fuhr sich mit einer Hand über das ihre.
    »Nein. Du hattest einen Albtraum.«
    Sie atmete langsam ein und dann wieder aus, zog ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Es war früher Morgen - vielleicht auch schon später. Und Gulliver Curry war in ihrem Zimmer, ohne dass sie es ihm erlaubt hatte.
    »Was zum Teufel machst du hier?«
    »Vielleicht möchtest du das Handtuch ein wenig höher ziehen? Nicht, dass mich der Anblick stört. Ehrlich gesagt hätte ich nichts dagegen, ihn für den Rest des Tages zu bewundern.«
    Sie sah nach unten. Sie war bis zur Taille nackt, und das verrutschte Handtuch verdeckte wenig. Mit zusammengebissenen Zähnen riss sie es hoch und wickelte sich darin ein. »Beantworte meine Frage, bevor ich dir in den Hintern trete!«
    »Du bist nicht zum Frühstück erschienen und hättest das Mittagessen auch beinahe verpasst.«
    »Wr haben achtzehn Stunden gegen das Feuer gekämpft. Ich bin erst um drei Uhr morgens ins Bett.«
    »Das habe ich gehört. Gut gemacht! Aber irgendjemand meinte, du hättest noch nichts gegessen und eine Vorliebe für Sandwiches mit Käserührei und Speck.« Er zeigte auf den Nachttisch. »Ich hab dir was mitgebracht und wollte es einfach stehen lassen, aber du hattest einen schlimmen Albtraum. Also habe ich dich geweckt. Wobei ich sagen muss,

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