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Sommerflimmern (German Edition)

Sommerflimmern (German Edition)

Titel: Sommerflimmern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Krämer , Sophie Berger
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sind, die meisten sind weit mehr als hundert Jahre alt. Die Bäume sind so groß und zahlreich, dass die sonnendurchfluteten Blätter ein grün funkelndes Licht erzeugen.
    Am Ende des Weges öffnet sich diese verwunschene Höhle. Dahinter liegt eine große, freie Fläche, auf der Sträucher und Gräser wachsen, wie es ihnen passt. Wir setzen uns auf die letzte Bank am Weg, die noch im Schatten steht, aber den Blick auf die Freifläche erlaubt.
    Meine Arme halte ich noch immer verschränkt. Ich sehe Juan nicht an, aber im Augenwinkel bemerke ich, dass er mich ansieht. Sachte berührt er meinen Oberarm. Ich rücke ein Stück von ihm weg, will ihn nicht mehr spüren, wenn er eh bald aus meinem Leben verschwinden wird.
    Mit scharfen Klingen stochert dieser Gedanke in meinem Magen herum. Es tut entsetzlich weh.
    »Sag mir, was du glaubst, was es bedeutet«, sagt Juan mit viel zu sanfter Stimme.
    Ich springe von der Bank, baue mich vor ihm auf, schieße Pfeile aus meinen feuchten Augen.
    »Was ich glaube, was es bedeutet?!« Ich schnappe nach Luft.
    »Mann, Juan, ich bin nicht blöde! Es bedeutet, dass du in ein paar Tagen zurück in deinem richtigen Leben sein wirst … Es bedeutet, dass du dich in Berlin blendend amüsiert hast und jetzt fertig, aus, vorbei!«
    Kraftlos lasse ich mich auf die Bank zurückfallen, starre auf die Wiese, während mir meine Tränen den Blick verschleiern.
    »Charlotte … Ich habe mich nicht amüsiert . Ich habe mich verliebt … Ach, was rede ich hier, so ein Blödsinn.« Juan steht von der Bank auf und bleibt vor mir stehen, bis ich ihn ansehe. Dann hockt er sich vor mir hin, berührt mich aber nicht. »Charlotte. Ich habe mich nicht in dich verliebt. Das trifft es nicht annähernd. Ich liebe dich. Ja, ich liebe dich jetzt schon. Und ich kann mir so vieles mit dir vorstellen. So war es wirklich noch nie für mich, nicht annähernd. Alles, was ich bisher an dir kennenlernen durfte, ist einfach … umwerfend. Was du sagst, was du tust, dein Lachen, einfach alles. Davon möchte ich noch viel viel mehr und zwar so lange wie möglich.«
    Ich schaue ihn skeptisch an, suche nach einem Zweifel in seinem Gesicht. Finde aber nichts.
    »Wirklich?«
    »Wirklich«, antwortet er sanft und hält mir seine Hände hin.
    Langsam lasse ich meine Hände in seine gleiten und mich auf der Bank nach vorne. Wir sehen uns noch einmalan, bevor wir uns in die Arme sinken und aneinander festhalten.
    »Und du? Magst du mich auch? … Ein bisschen?«, flüstert Juan fragend in mein Ohr.
    »Nein, ich mag dich nicht … Ich liebe dich, ich liebe dich auch«, seufze ich und drücke ihn noch fester an mich.
    »Wirklich?«, fragt er und nimmt mein Gesicht in seine Hände
    »Wirklich«, flüstere ich.
    Lange verharren wir so, sehen uns nur an, um dann ewig in einem Kuss zu versinken, der mich alles andere vergessen lässt.
    Als Juans Beine nachgeben, setzen wir uns eng umschlungen auf die Bank.
    »Wann wolltest du mir eigentlich davon erzählen?«, kommt es mir plötzlich in den Sinn.
    »Was meinst du?«
    »Dass du … bald nicht mehr da sein wirst.«
    »Heute. Nach der Galerie. Allerdings in Ruhe und nicht so. Weißt du, Charlotte …« Um mich ansehen zu können, dreht er mein Gesicht mit seiner Hand zu sich. »Ich will nicht einfach so verschwinden.«
    »Dann bleib hier!«, schießt es aus mir heraus.
    Juan lächelt mich sanft an, streichelt über meine Wange.
    »Das kann ich nicht. Wenn ich diese Chance sausen lasse, werde ich es bitter bereuen. Und das werde ich uns beiden nicht antun.«
    »Ja … du hast ja recht«, erwidere ich ernüchtert.
    »Hör zu, das Ganze dauert drei Jahre. Wenn wir zusammen sein wollen, dann kriegen wir das auch hin. Aber nur, wenn vorher auch wirklich alles geklärt ist. Ich denke, es ist Zeit, dass du zu Alexander endlich ehrlich bist, was deine Gefühle angeht. Tja, und wenn wir uns dann so oft wie möglich besuchen und die Semesterferien voll ausnutzen, dann könnte ich nach den drei Jahren ganz nach Berlin ziehen – Gott, das halte ich nicht aus! Drei ganze Jahre«, seufzt Juan.
    »Ich auch nicht«, ist alles, was ich herausbringe.
    Durch meinen Kopf wandern die Bilder meiner Zukunft. Ich sehe mich im Winter zur Uni gehen, Vorlesungen über Statik und Fassadenbau besuchen. Dann zurück in meiner Wohnung werde ich in meinen E-Mails nach Post von Juan sehen. Mich auf unsere Skype-Verabredung am Abend freuen, um dann doch alleine einzuschlafen. In der Früh werde ich zurück in die

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