Sommerflirt mit Folgen
hab ich gelesen, Erektionsprobleme haben meistens seelische Ursachen....“, murmelte Christine. Das ist wirklich eine heftige Geschichte... Damit habe ich nicht gerechnet!
Er nickte. „Ich war vor dir seit über fünf Jahren mit keiner Frau zusammen!“ Ein liebevolles Lächeln legte sich auf sein Gesicht: „Und dann hat mir das Universum dich geschickt!“ Er küsste sie zärtlich. „Vielleicht kannst du jetzt ein bisschen nachempfinden, dass es für mich fast wie ein Wunder ist, dass wir sexuell so perfekt zusammen passen, von Anfang an...!“
Christine nickte. „Jetzt verstehe ich auch besser, warum du es mit der anderen machen wolltest...., auch wenn es ein kleiner Schock für mich war....“
Stefan senkte schuldbewusst den Kopf. „Es war dumm von mir.... Auch wenn es ursprünglich Hannes' Idee war, ich hätte nicht mitmachen dürfen... Ich hoffe, du verzeihst mir...“
Sie sah ihn ernst an: „Diesmal schon.... Sonst wären wir jetzt nicht hier, meinst du nicht auch?“
„ Es wird kein weiters Mal geben. Nie mehr würde ich riskieren, dich zu verlieren oder auch nur zu verletzen!“ Es war ihm anzusehen, dass er das sehr ernst meinte.
Sie küsste ihn und sagte dann lächelnd: „Für mich ist es wirklich unglaublich schön mit dir. Ich hab mich noch nie so wohl dabei gefühlt. Mit dir ist es nicht einfach nur 'Sex haben', irgendwie verschmelzen wir dabei... Ich kann's nicht anders ausdrücken..., auch wenn's kitschig klingt!“ Sie lächelte ein wenig verlegen. „Aber darf ich dich noch etwas fragen, etwas verstehe ich noch nicht so ganz...“
„ Ja, frag ruhig!“
„ Warum hast du Gerda überhaupt geheiratet? Was meinst du damit, dass du gewohnt warst zu funktionieren?“
Stefan stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf und ging zur Mini-Bar. „Magst du auch was?“
„ Gibt´s Cola?“ Er nahm für sich eine Flasche Stilles Mineralwasser und für Christine eine Dose Cola heraus und setzte sich auf dem Bett im Schneidersitz vor sie hin. „Vielleicht ist es ohnehin besser, wenn ich dir gleich alles erzähle, damit du weißt, womit du dich mit mir einlässt...!“
Oh weh, was kommt denn jetzt noch?, dachte Christine erschrocken.
„ Keine Sorge, das Schlimmste ist schon gesagt...“, schwächte er ab, als er ihre Miene bemerkte. Nachdem er noch einen kräftigen Schluck getrunken hatte, machte er es sich am Kopfende bequem und zog Christine so vor sich, dass sie mit dem Rücken an ihn gelehnt saß und er die Arme um ihren Bauch legen konnte.
„ Mein Vater war ein Industrieller, ein Groß-Industrieller könnte man sogar sagen. Er betrieb einige Fabriken, die chemische Stoffe herstellten. Hier in Österreich, aber auch in Asien und Südamerika. Er war ein mächtiger Mann, der gerne die Fäden zog. Auch in seiner Familie. Ich war leider nicht der Sohn den er sich gewünscht hatte: Ich war lieber bei meinen Lego-Steinen als beim Fußball oder Tennis spielen und war ein ziemlich schmächtiges Bürschchen. Bevorzugt versteckte ich mich vor meinem Kindermädchen irgendwo in unserem großen Garten und sah den Tieren und Pflanzen zu. In seinen Augen war ich ein Schwächling. Er dachte wohl, mit Härte könnte er mich stärker machen, statt dessen zog ich mich noch mehr zurück.
Ich wollte Biologe werden, oder Landschaftsarchitekt, irgendetwas mit und in der Natur. Als dann die Entscheidung anstand, was aus mir werden sollte, ließ er mir die Wahl zwischen BWL und Chemie, weil er beides im Unternehmen brauchen konnte. Für mich war Chemie das kleinere Übel...“ Er zögerte kurz, bevor er weiter redete.
„ Gerda war die einzige Tochter – und damit Erbin – eines schon ziemlich alten Geschäftsfreundes meines Vaters. Er wollte wohl so eine Art Imperium gründen. Somit war sie in gewisser Weise genauso Opfer wie ich, denke ich... Als die Ehe nach drei Jahren endgültig in die Brüche ging, war das für meinen Erzeuger nur ein weiterer Beweis meiner Unfähigkeit.“ Stefan nahm wieder einen Schluck Wasser und legte seine Wange an Christines Kopf.
„ Zwei Wochen nach meiner Scheidung sind meine Eltern bei einem Flugzeugabsturz umgekommen. Du wirst dich nicht daran erinnern können, da warst du noch zu jung, aber es wurde von der Presse ziemlich ausgeschlachtet. Sie waren in Kambodscha bei einer ihrer Fabriken gewesen. Beim Rückflug sind sie irgendwo im Dschungel abgestürzt und die Leichen wurden erst nach Wochen gefunden.“
„ Das tut mir leid!“ Christine legte ihre Hände auf seine,
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