Sommerflirt mit Folgen
Carinas Blick auf sich, die auf der anderen Seite des Tisches saß und wusste genau, was sie dachte. Ihr seht gut zusammen aus... mit dem Kind zwischen euch...
Später spielten die beiden Männer mit den Kindern im Garten. Sie hatten einen Spielplatz, der so manchem öffentlichen als Vorbild dienen hätte können: eine Sandkiste die so groß war, dass auf der einen Seite Steffi ihre Sandkuchen machen konnte, während auf der anderen die Buben eine Landschaft mit Bergen und Senken und Straßen für ihre Spielzeugautos bauten. Weiters gab es ein Klettergerüst mit einer Brücke aus Tauen zum Balancieren, ein Spielhaus mit Einrichtung, verschiedene Schaukeln und Wippen, Seile zum Klettern und Schwingen.... Alles war mit einem weich federnden Belag unterlegt um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.
Carina und Christine sahen ihnen eine Weile zu, dann meinte Carina mit einem zufriedenen Seufzen: „Ich hoffe, ich höre niemals auf dankbar zu sein, dass es uns so gut geht! Eigentlich hatte ich vor, nachdem ich mein Pädagogik-Studium beendet hatte, in einer Einrichtung mit sozial benachteiligten Kindern zu arbeiten. Stattdessen genieße ich es, bei meinen eigenen, absolut privilegierten, zu Hause zu sein!“
„ Das ist das Schönste, was ich mir vorstellen kann. Mit Kindern zu arbeiten, fremden und vor allem den eigenen, meine ich,“ stimmte Christine zu. „Ich wollte ursprünglich die Ausbildung zur Kindergarten-Pädagogin machen. Aber daraus wurde leider nichts, weil ich absolut unmusikalisch bin.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Hat nicht sollen sein...!“
Die beiden Frauen sahen wieder zu den Kindern und Männer hinüber, die gerade mit lautem Hallo und Gekreische auf dem Rasen Ball spielten. „Stefan wäre ein wundervoller Vater,“ meinte Carina und beobachtete aus den Augenwinkeln zufrieden Christines Reaktion. Sie lächelte verträumt in Richtung der hohen und tiefen Stimmen und nickte stumm....
„ Möchtest du alte Fotos sehen,... aus unser Kindheit?“, fragte die Gastgeberin und stand schon auf, um die Alben zu holen. Ein bisschen Hintergrund-Info wäre vielleicht noch ganz gut...., dachte sie bei sich.
Wenig später steckten die beiden Frauen die Köpfe zusammen. „So sah die Villa früher aus: Hier die Vorderseite....“
Auf dem Foto erkannte Christine, dass dort, wo nun die romantischen Kletterrosen neben dem Eingang wuchsen, zwei riesige weiße Statuen gestanden waren, wohl an die 2,5 m hoch, die griechische oder römische Götter darstellten. Statt dem Quellstein im Vorgarten schoss eine mehrstrahlige Fontäne aus einem protzigen Springbrunnen, der ebenfalls mit Figuren verziert gewesen war. Die Einfahrt war damals mit geschnittenem Buchs eingerahmt.
„ Da, wo jetzt mein Haus steht, war ein Labyrinth, ein Irrgarten aus Buchsbaumhecken. Mein Vater hatte einen etwas barocken Geschmack....!“, merkte Carina an. „Als ich noch ein kleines Mädchen war, ungefähr so alt wie die Zwillinge, hatte ich mich in dem Labyrinth verirrt. Ich hab wohl geschrien wie am Spieß in meiner Panik. Vater rief mir nur zu, da ich alleine hinein gekommen war, fände ich auch alleine wieder heraus und ging weg. Stefan hat mich herausgeführt. Er war immer mein Held und Beschützer, auch später noch, obwohl er es gegen Vater sehr schwer hatte.... Es war mir ein persönlicher Triumph, als ich zusah, wie die Bagger den Irrgarten zusammenschoben!“, grinste Carina nun bei der Erinnerung daran.
„ Ah, den Tennisplatz hinten auf dem Grundstück hat es damals schon gegeben,“ bemerkte Christine bei der Betrachtung eines weiteren Fotos.
„ Ja, ich spiele gerne. Mama hat es mir beigebracht, wir haben uns so manches Match geliefert,“ erinnerte sich Carina lächelnd.
„ Erzähl mir bitte von eurer Mutter! Wie war sie so?“
Carina runzelte die Stirn. „Es ist seltsam, aber ich könnte nicht sagen, dass ich das Gefühl habe, sie wirklich gekannt zu haben... Sie war eine perfekte, elegante Gastgeberin auf den zahlreichen Partys die meine Eltern hier abhielten, … aber immer kühl und eine sehr zurückhaltende Frau. Ich kann mich nicht erinnern, sie einmal wirklich herzlich lachen gehört zu haben. Ich denke, sie war nicht besonders glücklich. Der Protz, mit dem sich mein Vater gerne umgab, war nicht ihr Stil. Aber sie hat sich ihm immer untergeordnet, ihm gehorcht, könnte man sagen.
Sie waren viel unterwegs. Um Steffl und mich kümmerten sich hauptsächlich eine Reihe von Kindermädchen. Aber sie
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