Sommerflirt mit Folgen
schwierige Fälle, bei denen ich tief in die Trickkiste greifen muss....! Also, es war mir ein Vergnügen, dich ausgehfein zu machen,“ lächelte Jessy vergnügt. „Dein Stefan ist aber auch ein echter Gentleman, der passt gut zu dir! Ah, wie aufs Stichwort“, meinte sie, als es an der Tür klingelte.
Mit klopfendem Herzen folgte Christine ihrer Freundin in den Flur. Hoffentlich gefalle ich ihm...! Dass die Sorge unbegründet war, erkannte sie sofort. Er war hingerissen...
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Stefan Haller lotste seine Begleiterin, eine Hand beschützend auf ihren Rücken gelegt, geschickt durch die Menge. Das Event war als Steh-Party konzipiert und überall im Raum verteilt standen hohe, runde Tischchen. Die Gäste gruppierten sich locker darum oder flanierten durch den Raum, nach bekannten Gesichtern Ausschau haltend. An einem Ende des Saales war eine Bühne aufgebaut, auf der die Preisverleihung statt finden sollte. Serviererinnen mit vollen Tabletts gingen durch den Raum und boten Sekt und Orangensaft an und tauschten leere Mineralwasserflaschen gegen volle aus, die auf den Tischchen bereit gestanden hatten.
Den Gastgeber, Sebastian Blum, einen großen, kräftig gebauten Mann Mitte Fünfzig in einem grauen Anzug, und seine Frau, eine stark geschminkte Rothaarige, die deutlich älter war, als ihre Aufmachung vortäuschte, hatten sie schon begrüßt.
Während sich Stefan mit einem ihrer Kunden unterhielt, ließ Christine den Blick über die Menge gleiten. Ob ich heute wohl tatsächlich seine Ex treffen werde?, fragte sie sich unbehaglich.
Jemand tippte ihr von hinten auf die Schulter. „Guten Abend, Christine!“, ertönte eine wohlbekannte Stimme. Sie drehte sich um und blickte in Konrads lächelndes Gesicht. „Wenn du nicht neben unserem Chef stehen würdest, hätte ich dich gar nicht erkannt! Du siehst großartig aus!“ Während sie sich nun seiner Frau Sylvia zuwandte um sie zu begrüßen, musterte er sie bewundernd. Seine hübsche, zierliche Kollegin machte in ihrem schwarzen, ärmellosen Kleid eine sehr gute Figur. Das eng anliegende Oberteil mit dem dezenten V-Ausschnitt mündete in einen schwingenden Rock, der vorne kürzer war als hinten. Die langen, schlanken Beine waren mit einer schwarzen Strumpfhose aus seidig glänzendem Material mit einem dezenten Muster an der Seite bekleidet und endeten in schwarzen, zierlichen High-Heels.
Seiner Frau hatte es vor allem Christines Hochsteck-Frisur angetan. „Du musst mir verraten, wer dir die Haare und dein Make-up gemacht hat! Du siehst aus wie ein Filmstar! Einfach genial!“, schwärmte sie. Die beiden Frauen kannten einander und Christine freute sich über dieses ehrliche Kompliment. „Danke, Sylvia, das tut gut. Und schön, dass du mitgekommen bist! Ehrlich gesagt fühle ich mich hier etwas verloren...!“
Dann erzählte sie ihr von Jessica und deren Plan, sich mit einem eigenen Salon selbstständig zu machen. „Also, ich melde mich schon vorab als Kundin an!“, verkündete Sylvia. „Wenn mich Konrad dann auch so ansieht wie dich eben, ist sie jeden Euro wert.“ Sie zwinkerte Christine lächelnd zu. Ihr Mann hatte sich inzwischen schon zu Stefan gesellt und bekam ihr Gespräch nicht mit.
„ Gut, dass ich weiß, dass Konrad nicht dein Typ ist... Du hast dir ja deinen eigenen Fisch an Land gezogen.“ Ihr Blick schweifte zu Stefan. „Ist ein feiner Mann, euer Chef, ich kann ihn gut leiden! Geht´s euch gut?“, fragte sie dann. Christine nickte glücklich. „Ja, es ist wie ein Wunder, wie gut wir harmonieren! - Wo hast du denn Jakob untergebracht?“, fragte sie dann.
„ Er schläft heute zum ersten Mal bei meinen Eltern. Falls es gut klappt, hab ich dann vielleicht wieder öfter mal die Gelegenheit, etwas mit Konrad zu unternehmen.... bevor Nr. 2 schlüpft!“ Sie strich sich lächelnd über ihren noch kleinen, aber schon rundlichen Babybauch.
Nun gesellte sich Stefan zu ihnen, begrüßte Sylvia und zog Christine ein wenig zur Seite. „Gerda ist da. Ich hab sie herein kommen sehen, in Begleitung ihres Mannes. Er stammt aus einer deutschen Adelsfamilie, die in Südafrika ein Vermögen mit Diamantenminen verdient hat.“ Christine spürte seine Anspannung und drückte seine Hand. „Denk nicht an sie! Das ist DEIN Abend, DEIN Erfolg! Ich bin so stolz auf dich!“ Sie strahlte ihn an. Er nickte und sein Lächeln war eine Spur zu bemüht, als dass es echt wirkte. „Ich wollte dich nur seelisch vorbereiten, falls sie das Bedürfnis verspüren sollte,
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