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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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zu machen, und erwiderte so gelassen, wie es ihr möglich war: “Ja, es war aufregend, weil ich unvermutet gegen ihn geprallt bin!”
    “Ich bin sicher, in diesem Moment hätten viele Frauen gern mit dir getauscht.”
    “Vielleicht, aber ich habe mich zu Tode erschrocken. Sehr angenehm war das nicht.”
    “Nein? Fandest du es nicht erregend, ihm so nah zu sein?”
    “Was willst du jetzt hören, Sibella? Es mag sein, dass er für einige Frauen eine gewisse Anziehungskraft hat …”
    “Für dich nicht?”, unterbrach Sibella spöttisch. “Dann bist du die große Ausnahme. Im ‘York Herald’ stand etwas ganz anderes über ihn.”
    “Das wundert mich nicht. Der Herausgeber will schließlich viele Exemplare verkaufen. Also lässt er in seiner Gesellschaftskolumne Ashwick in einem Licht darstellen, das ihn für die weibliche Leserschaft höchst interessant macht.”
    “Wie zynisch du bist, Cousine!”
    “Was hat das mit Zynismus zu tun?”, fragte Annis befremdet. “Ich habe dir lediglich zu erklären versucht, dass es rein geschäftliches Kalkül ist, wenn in der Zeitung in einem bestimmten Tenor über Ashwick berichtet wird.”
    “Ich finde, er ist es wert, dass man sich für ihn interessiert.”
    “Außer dir gibt es bestimmt noch mehr Frauen in Harrogate, die dieser Ansicht sind.”
    “Warum auch nicht? Schließlich geht ihm der Ruf voraus, ein Frauenkenner zu sein.”
    “Ach, das trifft auf die meisten Männer zu, die aus London herkommen.”
    “Willst du behaupten, dass er keinen Eindruck auf dich gemacht hat? Allein die tragische Aura, die ihn umgibt, ist doch fesselnd, nicht wahr?”
    Annis dachte daran, dass er sie zwar auf der Straße vor ihrem Garten leidenschaftlich geküsst hatte, seine Gefühle für sie jedoch gewiss nicht mit seiner Liebe für seine verstorbene Gattin verglichen werden konnte, und war unwillkürlich etwas niedergeschlagen. “Ich kann mir vorstellen, dass sein persönliches Schicksal so manche junge Dame zu der Annahme verleiten wird, sie sei genau die Richtige, um ihn zu trösten”, erwiderte sie betont gleichmütig. “Wie peinlich!”
    “Ich begreife dich nicht, Annis”, sagte Sibella und schüttelte den Kopf. “Du hattest eine Gelegenheit, um die viele Frauen dich beneiden würden, und was machst du daraus? Nichts! Du hättest viel entgegenkommender sein müssen!”
    “Sollte ich ihm noch einmal im Dunklen auf der Straße begegnen, werde ich deinen Rat beherzigen”, äußerte Annis spitz und erhob sich. “Jede Patronesse, die darauf bedacht ist, ihrem Schützling zu einer guten Partie zu verhelfen, wird dir für diesen Hinweis auf den Knien dankbar sein!”
    Mit gespielter Entrüstung ergriff Sibella ein Kissen und schleuderte es auf die Cousine.
    Lachend fing Annis es auf und sagte belustigt: “Das habe ich nicht verdient.”
    “Doch!”, widersprach Sibella schmollend, nahm die Tischglocke zur Hand und läutete. “Sind deine Schutzbefohlenen noch nicht zurück? Ich bin heilfroh, dass du ohne sie hier bist.”
    “Heute Abend sind sie mit Lady Anstey im Theater und treffen danach bei mir ein”, antwortete Annis. “Wenn ich mich richtig erinnere, wird ein Schauerdrama gegeben, dessen Titel mir entfallen ist, genau das Richtige für Miss Fanny. Aber Miss Clara tut mir leid. Ich bin überzeugt, dass sie keineswegs über die Gesellschaft glücklich ist, die ihre Mutter ihr aufgezwungen hat. Miss Fanny bringt sie immer zum Weinen.”
    “Das überrascht mich nicht”, sagte Sibella. “In einigen Jahren wird Miss Fanny eine der unbeliebtesten Damen der Gesellschaft sein. Du wirst es nicht glauben, aber sie hat mir tatsächlich ins Gesicht gesagt, dass ich für eine Bürgerliche einen recht guten Geschmack hätte!”
    “Sie ist frech und unverfroren”, erwiderte Annis und schüttelte den Kopf. “Allerdings möchte ich sie in diesem Fall in Schutz nehmen. Sie hat sich meiner Meinung nach nur unglücklich ausgedrückt. Es wird noch sehr lange dauern, bis sie einigermaßen akzeptable Manieren hat.”
    “Mir reichen ihre Unverschämtheiten!”, entrüstete sich Sibella. “Im Übrigen stammt David aus einer sehr guten adligen Familie, wie du weißt.”
    “Welch ein Glück für dich! Es soll Leute geben, die sich ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.”
    “Ach, sei nicht so direkt, Annis!”
    “Dir könnte ich raten, nicht so hochnäsig zu sein”, erwiderte Annis lachend. “Geld regiert bekanntlich die Welt.”
    “Nein”, widersprach Sibella. “Das ist

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