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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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sie nie lernen wird, sich wie eine Dame zu benehmen.”
    Überrascht sah Annis ihn an und bemerkte, dass er die Stirn gefurcht und die Miene verkniffen hatte.
    Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, dass sie ihn anschaute. Sogleich lächelte er und äußerte entschuldigend: “Pardon, Madam! Ich hätte mich nicht so verärgert über Ihren Schützling äußern dürfen.”
    “Sie haben keinen Anlass, sich zu entschuldigen, Sir”, entgegnete Annis beschwichtigend. “Ich weiß, dass Miss Fanny sich überschätzt und glaubt, dank des Vermögens ihres Vaters etwas Besseres zu sein.”
    “Man sollte ihr die Augen öffnen und ihr klarmachen, dass sie eine verzogene, unleidliche Person ist, die keine Manieren hat!”
    “Ach, regen Sie sich nicht auf, Sir. Ich habe mir längst abgewöhnt, Anstoß an ihrem Betragen zu nehmen. Ich streiche das mir von Sir Robert Crossley gezahlte Honorar ein und bemühe mich, meine Aufgabe so gut wie möglich zu erfüllen.”
    “Es muss anstrengend sein, sich mit so unsäglich impertinenten Geschöpfen abmühen zu müssen”, meinte Adam mitfühlend.
    “Ja, manchmal ist das wirklich deprimierend”, gestand Annis. “Wie ich hörte, waren Sie gestern bei mir?”, fuhr sie fort, um dem Gespräch eine Wende zu geben.
    “Ja”, bestätigte er. “Leider waren Sie nicht daheim. Umso erfreuter bin ich darüber, dass wir uns jetzt getroffen haben.”
    Annis fühlte sich leicht erröten. “Tottenham hat mir gesagt, dass Sie mich sprechen wollten.”
    “Ich kenne Ihren Butler schon länger”, erwiderte Adam, “weil seine Eltern in Eynhallow für meinen Vater gearbeitet haben. Die Familie ist seit Langem in Yorkshire ansässig. Soweit ich weiß, stammen auch Sie aus dieser Gegend, nicht wahr?”
    “Ja”, bestätigte Annis. “Ich bin allerdings nicht hier aufgewachsen, da mein Vater bei der Königlichen Marine war und meine Eltern oft den Wohnsitz gewechselt haben.”
    “Das haben Sie mir bereits einmal erzählt”, sagte Adam und schaute lächelnd Lady Wycherley an.
    Sie hatte befürchtet, dass er, wenn sie ihm erneut begegnete, ein vertrauliches Verhalten bekunden würde. Das wäre ihr peinlich gewesen, insbesondere wenn er sich in der Öffentlichkeit so benommen hätte. Zum Glück unterließ er jedoch jede Anspielung auf das nächtliche Zusammentreffen, sodass sie beruhigt war. “Lebt Ihre Familie auch schon seit Generationen hier?”, erkundigte sie sich beiläufig.
    “Ja. Meine Eltern stammen aus dieser Gegend. Und was unserer beider Vorfahren betrifft, so ist es in der Vergangenheit oft zu Heiraten zwischen den beiden Familien gekommen.”
    “Das erscheint mir nicht sehr glaubhaft”, entgegnete Annis überrascht. “Meine Ahnen waren einfache Leute. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer Ihrer Vorväter eine solche Mesalliance eingegangen ist. Und im Lauf der Jahrhunderte sind die Grafen von Ashwick immer mächtiger geworden, und Sie sind heute einer der bedeutsamsten Großgrundbesitzer der Gegend.”
    “Das kann ich nicht leugnen”, erwiderte Adam gleichmütig. “Ich meine indes, dass Sie, was Ihre Herkunft angeht, nicht so bescheiden sein müssen. Immerhin sind Sie die Enkelin des Marquess of Overbury und über seine Linie mit vielen adligen Familien verwandt.”
    “Sie sind sichtlich gut über mich informiert”, sagte Annis erstaunt. “Sicher ist Ihnen daher auch geläufig, dass meine Angehörigen mütterlicherseits mich ignorieren, weil meine Mutter heimlich eine nicht standesgemäße Verbindung mit meinem Vater, der nur Schiffskapitän war, eingegangen ist. Das Getuschel darüber ist längst verstummt, sodass ich heute Ruhe vor dem Klatsch habe. Über Sie, Sir, wird jedoch sehr viel geredet.”
    “Ach, wirklich? Und geben Sie etwas auf diesen Klatsch?”
    “Nein.”
    “Ich wüsste gern, Madam, welche Einstellung Sie zu mir haben”, äußerte Adam ernst und schaute sie gespannt an.
    Die Eindringlichkeit seines Blicks trieb ihr ein weiteres Mal die Röte in die Wangen. Jäh wurde ihr bewusst, dass jetzt der Moment gekommen war, bestimmte Dinge klarzustellen. “Bitte, fragen Sie mich nicht, Sir”, antwortete sie ruhig, “weder jetzt noch in Zukunft. Die Art meiner Tätigkeit erlaubt es mir nicht, Zeit damit zu verbringen, mit Ihnen zu tändeln.”
    “Wenn Sie es so ausdrücken, vermitteln Sie mir das Gefühl, als sei es mein größtes Vergnügen, mit Damen aller Art zu schäkern”, entgegnete Adam auflachend. “Ich versichere Ihnen, dass ich das gewiss nicht tue

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