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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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kriegst es ja in den nächsten Tagen wieder!« »Nein!« Patrick sprang auf. »Ich schicke Ihnen die Fotos per Mail!« »Wie ihr wollt«, brummte der Beamte und wandte sich gelang weilt wieder seiner Arbeit zu. Lyra starrte auf das Formular, dann auf den Stapel Unterlagen, der seit ihrem letzten Besuch noch höher geworden war – und ihr Zettel würde wahrscheinlich ganz unten landen. Rasch stand sie auf, murmelte hastig einen Abschiedsgruß und folgte Patrick zur Tür hinaus. »Dieser Polizist ist einfach unmöglich!«, schimpfte Lyra draußen auf dem Flur.
    Patrick sah sie ernst an. »Wir haben die Polizei informiert un d das Einzige, das wir jetzt noch tun können, ist, dass wir einfac h weiterhin den Scherenschleifer im Auge behalten. Das sind wi r Pia schuldig. « Lyra fand, dass er recht hatte. »Ja. In Ordnung. « Nachdem Patrick Lyra nach Hause gefahren hatte, verabschie dete er sich von ihr. »Ich fahre noch ein bisschen rum. « »Musst du nicht nach Hause?«, fragte Lyra . »Ach, meine Mutter ist froh, wenn ich ihr nicht auf die Nerve n falle. « »Malt sie an einem großen Bild?«, fragte Lyra. Sie wusste, das s Patricks Mutter dann nicht ansprechbar war . Er schüttelte den Kopf. »Sie ist gerade auf ihrem Fitness-un d Esoterik-Trip. « »Kenn ich«, winkte Lyra ab. »Was glauben die eigentlich, was si e mit vierzig noch retten können? « Patrick grinste und zuckte die Schultern. »Bis morgen dann.« E r gab Gas und fuhr davon . Lyra schloss die Tür auf. Ein Zettel lag auf dem Tisch .
    Paella im Kühlschrank, Mama
    Eigentlich war es Lyra ganz recht, dass ihre Mutter nicht zu Hause war, aber so allein hier rumzusitzen, machte auch keinen Spaß. Lyra schaltete den Fernseher an. Sie hatte tatsächlich Hunger und stellte die Paella in die Mikrowelle. Gespannt war tete sie auf die Lokalnachrichten. Vielleicht gab es Neuigkeiten. Die Mikrowelle klingelte und Lyra setzte sich mit dem Essen vor den Fernseher. Es kam gleich als erste Nachricht. Die Polizei suchte einen Mit arbeiter der Telefongesellschaft Telefonica. Er war wegen Ver gewaltigung und Körperverletzung vorbestraft und heute nicht zur Arbeit erschienen. An jenem Nachmittag hatte ein Augen zeuge ihn mit Pia zusammen gesehen.
    Schlagartig wurde Lyra klar, warum der Polizist so uninteres siert gewesen war. Natürlich hatte er schon längst von diesem Verdacht gewusst. Aber er hätte ihr und Patrick doch sagen können, dass sie jemanden im Visier hatten! Richtig erleichtert fühlte Lyra sich allerdings nicht. Wie oft wurden Vorbestrafte vorschnell zum Täter erklärt! Und weshalb der Scherenschleifer Foto, Kette und die Zeitungsnotiz aufbewahrte, blieb ein Rät sel. Ziellos zappte Lyra durch die Programme und blieb bei einem Krimi eines französischen Senders hängen. Eine Mutter presste ihr Baby an sich und rannte über die Straße. Hinter ihr liefen Polizisten und Fotografen her. Die Frau stieg in ein Auto, das augenblicklich davonschoss. Die Szene kam Lyra bekannt vor. Nicht, als ob sie den Film schon mal gesehen hätte, nein, son dern so, als hätte sie diese Situation selbst erlebt. Aber das konnte ja wohl nicht sein, oder? Sie grübelte noch darüber nach, als die Haustür aufging. »Du siehst einen französischen Film!«, rief ihre Mutter bewun dernd und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Dann ließ sie sich auf die Couch fallen und blies eine Strähne aus dem Ge sicht. Sie scheint überhaupt nicht mehr böse zu sein wegen gestern, stellte Lyra fest. »Die Polizei hat einen Verdächtigen festgenomm. . .« »Ich weiß«, fiel Lyra ihr ins Wort. »Es ist so schrecklich! Solche Leute sollte man für immer weg sperren!« Lyra antwortete nicht. Der Film verwirrte sie. »Siehst du schon den ganzen Tag fern?«, fragte ihre Mutter, während sie gebannt auf den Bildschirm starrte. Nein, ich war in der Wohnung des Scherenschleifers, weil ich geglaubt habe, dass er Pia ermordet hat, hätte sie sagen können. Schnell verwarf sie diesen albernen Gedanken und fragte : »Hast du auch schon mal was gesehen und dabei warst du di r ganz sicher, dass du so etwas selbst erlebt hast, aber du kanns t dich nicht mehr erinnern? « »Ja, so was gibt’s. Vor allem wenn man unter Stress steht. Ist al les in Ordnung?« Ihre Mutter sah sie besorgt an . Nein, nichts ist in Ordnung, wollte Lyra sagen . »Eine Mutter hat ihr Kind an sich gepresst und ist über die Stra ße gelaufen. Polizisten und Fotografen waren hinter ihr her . Das kommt mir irgendwie bekannt vor. «

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